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Mehrkosten Hausbau

Auch wenn die Finanzplanung beim Hausbau noch so gut und intensiv vorbereitet und geplant wird. Es gibt immer unerwartete Mehrkosten mit denen man nicht gerechnet hat. Mitunter sind es auch völlig banale Dinge, die man lediglich unterschätzt hat, da man sich im Vorfeld zu wenig mit bestimmten Themen auseinander gesetzt hat.
Wir wohnen nun eine Weile im Haus und haben uns einmal unsere gut geführte Excelliste mit Ausgaben und Kostentabellen angeschaut und eine kleine Bilanz gezogen. Welche Kosten waren gut geschätzt, wo gab es Mehrkosten und welche Punkte hatten wir schlichtweg in der Planung vergessen – Themen die vielleicht dem einen oder anderen künftigen Bauherren in der Planung helfen.

Der Kostenplan vom Generalunternehmer

Zusammen mit dem Kostenangebot für unser Haus, erhielten wir von Town & Country auch einen Kostenplan der zu erwartenden Nebenkosten. Dieser enthielt unterschiedliche Positionen an Mehrkosten mit Pauschalpreisen die zu erwarten sind. Im Plan waren z.B. enthalten:

  • Bauwasser- und Baustrom: 2.000 EUR
  • Vermesser, Statiker, Gebühren: 5.000 EUR
  • Mehrgründung: 4.000 EUR
  • Hausanschlüsse / Medien: 5.000 EUR
  • Bemusterungspuffer: 5.000 EUR

Anhand einer solchen Kostenaufstellung kann man sich als Bauherr zunächst orientieren bzw. muss sich meist auch darauf verlassen. Denn die zu verrichtenden Arbeiten werden von der beauftragten Baufirma bzw. den ausgewählten Subunternehmen ausgeführt und auf diese hat man keinen Einfluss. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, sich selbst eine genaue Kostenkalkulation zu machen und den ausgehändigten Kostenplan  als Grundlage zu nutzen.  Viele Kostenpositionen sind in dieser Planung noch nicht enthalten, wie z.B. Möbel oder die Küche. Auch viele kleinere Kosten wie beispielsweise ein Briefkasten, Lampen und dergleichen kommen hier nicht vor. Man tut also gut daran, sich zusätzlich einige Reserven bei Seite zu legen für unerwartete Kosten.

  1. Tipp: Selbst eine möglichst genaue Kostenkalkulation aufstellen. Genügend zusätzliche Reserven einplanen.
  2. Tipp: Eine genauere Übersicht der zu erwartenden Kosten findet ihr in unserem Baukostenrechner. Diesen könnt ihr auch individuell anpassen und erweitern. Die fertige Kostentabelle druckt ihr euch am besten im Anschluss aus.

Mitunter gibt es auch örtliche Besonderheiten, die in den Kostenpauschalen noch nicht berücksichtigt wurden sind. Das Bodengutachten kann ergeben, dass der Boden nicht für den Bau eines Hauses geeignet ist und ein Austausch erfolgen muss. Es kann einen Bebauungsplan geben, der spezielle Vorschriften an Art und Aussehen des Hauses macht. Auf dem Grundstück stehen Bäume die gefällt werden müssen. Dies sind nur ein paar Beispiele.

Entstandene Zusatzkosten und Mehraufwand

 Wir haben über alle Ausgaben Buch geführt und diese, jeweils nach Kategorie sortiert, in einer Excel-Tabelle mitgeschrieben. Somit können wir jetzt recht gut sagen, wo Mehrkosten entstanden sind und bei welchen Posten wir sogar Geld eingespart haben. Manches haben wir zugegebener Maßen auch etwas unterschätzt, hatten aber für solche Fälle genügend Reserven einbehalten.

Mehrkosten bei Gebühren und Vermesserkosten

Im Kostenplan wurde ein Pauschalbetrag in Höhe von 5.000 EUR für allgemeine Gebühren, Kosten für die Vermessung und den Statiker kalkuliert. Folgende Kostenpositionen und Rechnungen haben wir hierbei insgesamt beglichen:

Position Kosten
Gebühren,  Bereitstellung Vermessungsunterlagen vom Katasteramt 280 EUR
Gebühren. Negativbescheid 20 EUR
Gebühren, Vorabprüfung vom Schornsteinfeger * 60 EUR
Gebühren, Abnahme Schornstein durch Schornsteinfeger * 150 EUR
Gebühren, Vorschussgebühr für Bauantrag 600 EUR
Gebühren, Eintragung der Auflassungsvormerkung 570 EUR
Gebühren, Restgebühr für Bauantrag 200 EUR
Gebühren, Eintragung / Löschung im Grundbuch 280 EUR
Gebühren, Eintragung im Katasteramt 90 EUR
Statiker, Prüfbericht 1230 EUR
Vermesser, amtlicher Lageplan 850 EUR
Vermesser, amtlicher Lageplan Ergänzungskosten 470 EUR
Vermesser, amtlicher Lageplan (Korrekturen) * 120 EUR
Vermesser, Feinabsteckung 600 EUR
Vermesser, Gebäudeeinmessung 720 EUR
Summe  6240 EUR

Die geplanten Kosten für die Gebühren, den Vermesser und Statiker wurden also um 1.240 EUR überschritten. Diese mussten wir von unseren Reserven begleichen. Von uns nicht bedacht waren die Kosten für den Schornsteinfeger. Dieser macht eine Zwischen- und Endabnahme vom Schornstein und dem Kamin und kostet ca. 200 EUR. Die 120 EUR für Korrekturen des Lageplans sind wohl auf Pingeligkeit des Bauamtes zurückzuführen, weswegen dieser nachbearbeitet werden muss. Ansonsten hat der Vermesser in Summe wohl einfach mehr gekostet als vom Bauträger kalkuliert wurde. 

Mehrkosten bei der Errichtung der Baustraße

Ob eine Baustraße notwendig ist, wussten wir lange nicht. Hier sollte man sich in jedem Fall genau informieren. In unserem Fall war sie erforderlich, da andernfalls Kräne und schwere Maschinen keinen festen Untergrund am Haus gehabt hätten. Die Baustraße wurde mit 1.500 EUR veranschlagt, welche wir auch eingeplant hatten. Am Ende hatte sie 2.200 EUR gekostet, da ein kleiner Baum im Weg stand. Diesen hatten wir nicht bedacht und somit kamen nochmal rund 700 EUR hinzu.

Mehrkosten bei der Badplanung

Badplanung Kosten

Mehrkosten bei der Badplanung

Die Errichtung unseres Bades (Artikel zu unserer Badplanung) nach unseren Wünschen war uns besonders wichtig. Daher haben wir auch auf alle Standard-Elemente der Badausstattung verzichtet, diese komplett heraus rechnen lassen und das Bad in die Hände der Bauhaus Bäderwelt gegeben. Am Ende waren wir zufrieden, jedoch die Dusche ist noch immer nicht nutzbar und verursacht erhebliche Mehrkosten. Die geplanten Duschwände aus Glas (bestehend aus festem Seitenteil und Glastür für die bodentiefe Dusche) konnten nicht montiert werden, da das Gefälle in der Dusche zu breit geworden ist. Die Tür kann nicht montiert werden. Außerdem ist die Trockenbauwand zu kurz, so dass beim Bohren der Duschwand-Halterungen die Fliesen sehr wahrscheinlich weg platzen würden. Wir müssen also auf eine maßgeschneiderte Lösung zurückgreifen, welche uns ca. 950 EUR mehr kosten wird. 

Mehrkosten durch Malerarbeiten

Kostenpunkt Malerarbeiten

Kostenpunkt Malerarbeiten

Die Malerarbeiten hatten wir nicht vergessen in der Kalkulation, aber komplett unterschätzt. Theoretisch müsste man sich noch vor der Finanzplanung über alle noch kommenden Kosten für Bodenbeläge, Malerarbeiten, Wände und Decken etc. Gedanken machen. Vorausgesetzt man weiß auch schon, wie und mit welchem Bodenbelag man jeden Raum gestalten möchte. Streng genommen müsste man sich vorher diverse Angebote einholen, um genaue Kosten einzukalkulieren. 
Da wir selbst Laien sind und für das Streichen der Wände und Decken im Haus Zeit und Know-How fehlte haben wir es eine Fachfirma machen lassen. Wir hatten mehrere Angebote eingeholt aber das es am Ende ca. 7.000 EUR werden würden, war uns nicht bewusst.

Mehrkosten beim Gas- und Elektroanschluss

Zunächst hatten wir lange überlegt, ob wir die Hausanschlusssäule vor dem Haus stehen lassen oder nach innen legen lassen. Eine rein optische Sache, aber am Ende haben wir uns entschieden sie umlegen zu lassen. Das hat uns 480 EUR gekostet. Geld welches wir zwar eingeplant haben, aber auch gern für andere Dinge ausgegeben hätten. Nicht eingeplant waren die 400 EUR für das spezielle Leerrohr für die Hausdurchführung des Elektroanschlusses. Dies wurde vom regionalen Netzbetreiber vorgeschrieben, aber auch anfangs nicht bekannt und von der Baufirma nicht berücksichtigt wurden. Des weiteren wurde uns die anfangs als optional angegeben Gerüstbrücke für die Medieninstallation später doch aufgezwungen, da man ohne sie keinen Graben bei stehendem Gerüst erstellen kann. Weitere 280 EUR kamen hierbei hinzu.

Mehrkosten durch Bauverzögerung und Bereitstellungszinsen

Im Dezember haben wir erfahren, dass unser Außenputz aufgrund der Witterung nicht gemacht werden kann. Ohne Außenputz wird die dafür fällige Rechnung nicht gestellt und der Restbetrag des Darlehens bei der Bank kann nicht ausgezahlt werden. Wir zahlen also weiterhin Bereitstellungszinsen und können nicht mit der Tilgung beginnen. Inzwischen sind ca. 500 EUR Mehrkosten dadurch entstanden.

Mehrkosten durch Mängel und zusätzliche Gutachten

Die Mängel bei unserem Hausbau hielten sich im Rahmen. Dennoch gab es bei uns Mängel in Form von nicht fachgerecht ausgeführten Abdichtungen an Leerrohren. Diese wurden bis zum Schluss nicht sorgfältig nachgebessert, erforderten viele Telefonate und zusätzliche Begutachtungen vor Ort durch unseren Baubetreuer. Die Mehrkosten betragen ca. 300 EUR.

Mehrkosten durch Werkzeug und kleinere Anschaffungen

Kleinvieh macht auch Mist. Es gibt viele notwendige Utensilien, Werkzeuge und Anschaffungen die im Haus notwendig sind. Vieles hat man anfangs einfach nicht auf dem Schirm, da man sich nicht über alle anstehenden Arbeiten und das benötigte Werkzeug informiert hat oder mit dem vorhandenen einfach kein gutes Ergebnis erzielt. 

Neue Fritzbox für VDSL-Anschluss – unsere alte Fritzbox war nicht für den Highspeed-Internet Anschluss VDSL ausgelegt. Also musste für 100 EUR eine neuer her.


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Kappsäge für Gehrungsschnitte – die Sockelleisten im gesamten Haus machen wir in Eigenleistung. Später verlegen wir noch Rauhspund im Dachboden. Hier kommt man mit einer normalen Gehrungslage und Säge nicht weit. Daher musste ein professionelles Werkzeug her. Eine Metabo KGS 216 M Kapp- und Gehrungssäge für 180 EUR.


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Fensterwischer von Kärcher – die Bauphase und den Außenputz hinterlässt sehr viel Dreck und Putzreste auf den Fensterscheiben. Mit Lappen und Fensterreiniger kommt man hier nicht weit, daher haben wir uns einen Kärcher Fensterwischer und „Putzboy“ zum Entfernen der Putzreste für insg. 70 EUR gekauft. 


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Fazit

Zusammenaddiert kommen wir auf einige Tausend Euro die wir noch zusätzlich in unser Haus haben einfließen lassen. Die Mehrkosten zeigen, dass diese nicht immer selbstverschuldet sind, sondern mitunter aufgrund falscher Auskünfte oder mangelnder Planung seitens der Bauleitung passieren. Unter gewissen Umständen hat man Möglichkeiten sich Kosten zurückerstatten zu lassen, aber das ist sehr individuell. Da auch viele unerwartet Kosten entstehen können, die nichts mit dem Hausbau zu tun haben, ist es um so wichtiger Reserven beiseite zu legen.

Steckdosen Bohrung durch Elektriker

Die Elektroplanung ist wohl eines der wichtigsten Termine während der Bauphase und auch einer, welcher sehr viel Vorbereitung benötigt. Zumindest wenn man es richtig machen will. Leider sind mit dem Thema Elektrik auch immer einige Mehrkosten verbunden. Wir haben uns lange auf den Termin vorbereitet und hoffentlich vieles richtig gemacht. Das Thema Elektrik umfasst weit mehr als nur Lichtschalter und Steckdosen. Daher ist es wichtig sich mit diesem Thema auseinander zusetzen, um nicht am Ende unüberlegte Entscheidungen zu treffen oder gar Dinge zu vergessen. Genau weiß man es eh erst wenn man im Haus wohnt und plötzlich einen Lichtschalter an der Wand vermisst. Natürlich möchten wir unsere Vorbereitungen und Entscheidungen niemandem vorenthalten und vielleicht ist ein guter Ratschlag oder Hinweis mit dabei.

Die wichtige Rolle des Elektrikers

Man kann Glück aber auch etwas Pech haben mit seinem Elektriker. Manch einer geht einfach nur mit einem durch das Haus und möchte vom Bauherren wissen, wo alle Schalter, Lampen und Steckdosen hin sollen samt aller Maße. Besser dran sind die, bei denen Elektriker viel Erfahrung mitbringt und diese auch preisgibt. Man erhält wichtige Tipps, welche Schalter eher überflüssig sind und welche man anders platzieren oder zusätzlich installieren sollte.

Wir gehörten zu letzteren und konnten viele Hinweise und Ratschläge annehmen und auch umsetzen. Unser Elektriker hat unterschiedliche Szenarien mit uns durchgespielt um uns damit zu verdeutlichen, dass hier ein Schalter fehlt oder unsere geplanten Schalter nicht bis zum Ende durchdacht gewesen sind.

Vorbereitungen für den Elektriker-Termin

Als Informatiker lag mir dieses Thema besonders am Herzen und ich habe bereits sehr zeitig mit der Vorbereitung begonnen. Ich muss zugeben, ich hatte auch viel Spaß dabei. Die Grundrisse vom Erdgeschoss und Obergeschoss aus unserer Ausführungsplanung haben wir in Adobe Photoshop importiert und anschließend mehrere Ebenen angelegt. Eine Ebene für Steckdosen, TV und Netzwerkanschlüsse, eine für Lichtschalter und Lampen und noch eine zusätzliche für den Grundriss ohne Möbel. Somit konnten wir immer alle benötigten Ebenen ein- und ausblenden und den Fokus auf Steckdosen oder das Licht legen und ggf. die Möbel ausblenden.

Empfehlenswert für die Vorbereitung ist auch der Elektro Raumplaner von Elektro+.

Planung von Steckdosen

Vorbohrung für Steckdose

Vorbohrung für Steckdose

Man hört immer wieder, dass man lieber eine Steckdose mehr einplanen soll da die Anzahl der Steckdosen im Vertrag immer zu wenig sind. Es sollte allerdings auch ästhetisch bleiben denn zu viele Steckdosen im Raum sind optisch nicht sehr schön. Man muss also ein gesundes Maß finden. Auch bei uns waren es zu wenig Steckdosen als Standard.

In unserem Bauwerksvertrag sind für jeden Raum alle inklusiven Steckdosen aufgeführt. Diese Standard-Steckdosen haben wir zunächst versucht sinnvoll in den einzelnen Räumen zu verteilen. Zu diesem Zeitpunkt ist es natürlich am allerbesten, wenn bereits feststeht, wie man die Möbel stellen wird. Anhand der Möbel ergeben sich viele Steckdosen bereits von selbst. Hier einige (übliche) Beispiele, wie auch wir sie platziert haben.

Standard-Positionen von Steckdosen

  • Steckdose hinter jedem Nachtschrank (z.B. Nachtischlampe, Radiowecker)
  • Steckdose am Schreibtisch (z.B. Computer, Lampe)
  • Steckdose für Stehlampen
  • Steckdose an Regalen/Kommoden (z.B. Uhr, Lampe, Radio)
  • Steckdose im Flur am Telefontisch
  • Steckdosen an der Arbeitsplatte in der Küche (Toaster, Mixer, Kaffeemaschine)

Bereits für Geräte vergebene Steckdosen haben wir als solche gekennzeichnet. In unserem Fall sind das Steckdosen für Induktionsherd, Backofen, Dampfgarer, Umlufthaube, Kühlschrank, Waschmaschine. Diese sind in der Regel immer belegt bzw. gar nicht erreichbar. Die Stellen im Haus, an denen wir (verhältnismäßig) viele Steckdosen einkalkuliert haben, ist das Lowboard im Wohnzimmer für Fernseher und SAT-Equipment (6 Steckdosen) und der Bereich der Arbeitsplatte in der Küche. Hier müssen neben Standmixer, Toaster und Kaffeemaschine auch regelmäßig diverse Küchengeräte eine Stromzufuhr erhalten.

Nicht im Standard-Paket enthalten waren Steckdosen für den Außenbereich und für den Dachboden. Wir haben zusätzlich drei Steckdosen für den Außenbereich eingeplant, zwei im Bereich der Terrasse und eine vor der Haustür (z.B. Weihnachtsbeleuchtung). Außensteckdosen müssen immer schaltbar sein, d.h. es wird mindestens ein Schalter zusätzlich im Haus installiert, welcher die Außensteckdosen ausschalten kann. In den Dachboden lassen wir nur ein zusätzliches Kabel legen und werden später selbst eine Steckdose und Korbleuchte anklemmen.

Die übrigen Steckdosen haben wir so verteilt, dass wir in jedem Bereich im Raum eine Steckdose haben. Denn man muss immer damit rechnen, dass man zu einem späteren Zeitpunkt die Möbel umstellt.

Tipp für den Termin dem Elektriker: Alle Steckdosen bereits im Grundriss einzeichnen und die genaue Position inklusive der Maße kennzeichnen. Außensteckdosen nicht vergessen.

Steckdosen im Obergeschoss

Steckdosen im Obergeschoss

Steckdosen im Untergeschoss

Steckdosen im Untergeschoss

Planung von Lichtschaltern und Lampen

Lichtschalter und Steckdose

Lichtschalter und Steckdose

So wie die Steckdosen war auch die Anzahl der Lichtschalter und Decken- bzw. Wandauslässe (Kabel für Deckenlampe oder Wandlampe) standardmäßig im Bauwerksvertrag enthalten. Auch hier waren es wieder zu wenige. Unsere Prozedur war die selbe wie bei der Platzierung der Steckdosen – wir haben jeden Schalter und jede Lampe nach bestem Gewissen im Haus positioniert und anschließend überlegt, wo noch zusätzliche Schalter notwendig sind. Im Vertrag werden teilweise Fachbegriffe verwendet über deren Bedeutung man sich zunächst im Klaren sein muss.

Die wichtigsten Symbole und Fachbegriffe bei der Elektroplanung

ausschalterAusschalter

Ein normaler Lichtschalter zum Ein- und Ausschalten einer Lampe.

wechselschalterWechselschalter

2 Lichtschalter, welche beide die selbe Lampe ein- bzw. ausschalten. Kommt meist in Fluren oder im Treppenaufgang zum Einsatz.

kreuzschalterKreuzschalter

Gleiches wie Wechselschalter, nur mit 3 (oder mehr) Schaltern.

serienschalterSerienschalter

Ein Schalter mit 2 Tastern, welcher jeweils eine von 2 Lampen im selben Raum schaltet. Zum Beispiel im Wohnzimmer mit 2 Lampen, die beide an einem Schalter an- und ausgeschaltet werden sollen.

Ist also für den Flur im Erdgeschoss ein „Deckenauslass mit Kreuzschaltung“ angegeben (bei uns der Fall), so kann man eine Lampe mit 3 Schaltern einplanen. Für das Wohnzimmer erhalten wir einen „Deckenauslass mit Serienschalter“ und können somit an einem Lichtschalter beide Lampen im Wohnzimmer schalten. Allerdings wollen wir die Lampen im Wohnzimmer nicht nur an einer einzigen Stelle im Raum schalten können, denn wir haben neben 2 Terrassentüren und einer Tür zum Flur auch eine Tür zur Küche. Also lassen wir 2 zusätzliche Schalter installieren.

Sofern man im Haus halbwegs komfortabel das Licht ein- und ausschalten möchte, kommt man um die Installation weiterer Schalter oder dem „Upgrade“ eines einfachen Schalters zum Wechsel- oder Kreuzschalter nicht herum. Für jede weitere Außenlampe (bzw. für jede weitere Lichtquelle, die nicht im Standard enthalten ist) ist ebenfalls ein zusätzlicher Schalter notwendig, welcher natürlich Mehrkosten verursacht.

Tipp für den Termin dem Elektriker: Am besten alle Schalter und Lampen im Grundriss einzeichnen und genaue Positionen inkl. der Maße überlegen. Wer richtig gut ist, vermerkt mit kleinen Zahlen, welche Lampen die Schalter betätigen sollen und ob es ein Aus-, Wechsel- oder Kreuzschalter ist. Sollen Lampen mittig im Raum hängen, dann sollte man bereits die Maße parat haben. Das spart Zeit, da ansonsten vor Ort ausgemessen wird.

Licht und Lampen im Untergeschoss

Licht und Lampen im Untergeschoss

Licht und Lampen im Obergeschoss

Licht und Lampen im Obergeschoss

Was man zum Elektrikertermin erledigt haben sollte

Niemand sollte unvorbereitet den Termin mit dem Elektriker auf sich zukommen lassen und es gibt somit einige Punkte die man vorher erledigt haben sollte. Bei manchen Dingen wird man sich sicher sagen: „Das hätten wir uns vorher mal anschauen müssen“. Daher mal ein paar Anregungen woran man denken sollte und was mitzubringen ist:

  • Grundrisse mit eingezeichneten Steckdosen, Lampen Schaltern und allen Maßen
  • Küchenpläne mit Installationszeichnungen und Positionsangaben aller Gerätesteckdosen
  • Maße / Pläne von Badmöbeln und Spiegelschränken (wichtig für Wandauslässe und Steckdosen an Spiegelschränken / Vorwänden)
  • Schalter- und Steckdosenprogramme im Vorfeld ansehen und ggf. Angebot beim Elektriker einholen
  • Überlegungen zu Erdkabeln für Carport, Gartenhaus, Pumpenhaus machen
  • Überlegungen zu Netzwerk, SAT und Lautsprechern machen, da ggf. Leerrohre eingeplant werden müssen
  • evtl. Vorbereitungen für elektrische Rolläden klären
  • Positionen für dezentrale Lüfter (Stichwort KWL) machen, da diese in der Regel der Elektriker setzt

Zusatzkosten bei der Elektroplanung

Damit man einmal ein Gefühl bekommt, welche Kosten auf einen zukommen können, führen wir hier einmal unsere Mehrkosten auf. Die Angaben sind inklusive der Mehrwertsteuer und minimal gerundet. Natürlichen weichen sie von Elektriker zu Elektriker ab.

Mehrkosten für Steckdosen

Jede weitere Steckdose, die zusätzlich zu den im Vertrag enthaltenen Inklusiv-Steckdosen hinzukommt, muss gezahlt werden. Sollte man in einem Raum weniger Steckdosen benötigen als angegeben, kann man diese auch für einen weiteren Raum nutzen.

Schaltbare Steckdose (außen): 54 EUR
Schaltbare Steckdose (innen): 56 EUR
extra gesicherte Steckdose (Backofen): 68 EUR
einfache Steckdose: 44 EUR

Mehrkosten für Schalter und Lampen

zusätzlicher Schalter: 60 EUR
Erweiterung Ausschalter zu Wechselschalter: 35 EUR

Mehrkosten für Erdkabel

Da wir später den Bau eines Carports und eines Gartenhäuschens planen, benötigen wir dort natürlich auch Strom. Hierfür haben wir je ein Erdkabel zum Carport und in den Garten eingeplant. Die Kosten belaufen sich immer auf den laufenden Meter. Beachten sollte man, dass hierfür ein eigener Stromkreis mit eigenem FI-Schalter eingeplant wird. Nicht, dass man später versehentlich beim Umgraben ein Kabel trifft und das Licht im Haus aus geht.

Erdkabel für Carport: 80 EUR
Erdkabel für Garten: 50 EUR

Mehrkosten für Vorbereitungen der elektrischen Rolläden

Im gesamten Haus erhalten wir Rolläden mit Rolladenwickler (ursprünglich ganz ohne Rolläden). Diese möchten wir später gern elektrisch betreiben und somit dafür vorbereiten. Hätten wir es von Anfang an elektrisch machen lassen, wären Kosten in Höhe von über 400 EUR pro Fenster auf uns zu gekommen. Wir lassen nun im Erdgeschoss an jedes Fenster eine Vorrichtung für elektrische Jalousien einrichten mit Leerrohrverlegung und Einbau von Blindabdeckungen und Steckdosen.

Kosten für das gesamte Erdgeschoss: 520 EUR

Später sind dann nur noch Rolladenmotoren und Schalter notwendig (und der Einbau).

Unsere Mehrkosten für die Elektrik

Unser Angebot beträgt für die Mehrkosten durch den Elektriker ca. 2.200 EUR. Zusätzlich würden noch einmal 950 EUR für die SAT-Installation inkl. dem Equipment kommen. Allerdings ist das Thema SAT noch eine andere Baustelle, da wir uns noch nicht zu 100% im Klaren sind, wie wir es umsetzen.