Schlagwortarchiv für: KWL

Zentrale Klimaanlage im Haus

In der Planungsphase für sein Eigenheim oder auch im Planungsgespräch steht der ein oder andere Bauherr irgendwann vor der Frage – ob und in welcher Art und Weise er sein künftiges Haus klimatisieren möchte. Nach dem Rekordsommer wie im vergangenen Jahr hat diese Fragestellung definitiv auch seine Daseinsberechtigung. Das Jahr 2018 war das wärmste, sonnigste und niederschlagsärmste Jahr seit 1881.
Auch wir hatten uns während der Planung unseres Hauses diese Frage gestellt, aber auch schnell abgetan und für unnötig befunden. Dennoch wollen wir kurz einmal das Für und Wider beleuchten und euch damit hoffentlich bei eurer Entscheidung etwas helfen.

Brauche ich eine Kühlung im Haus?

Das ist die grundlegende Frage. Eine Klimatisierung, in welcher Art und Weise man auch immer dieser ausführt, bietet ausschließlich in der Sommerperiode einen Vorteil. Wenn bei langanhaltender Hitze das Thermometer im Haus über die 30°C Marke klettert oder man vor Schwüle im Schlafzimmer nicht in den Schlaf findet, dann wünscht man sich so manches Mal eine Klimatisierung oder zumindest ein klimatisiertes Zimmer herbei. Dennoch muss man genau überlegen, ob die Kosten den Nutzen auch rechtfertigen oder nicht auch einfache alternative Lösungen wie z.B. Standventilator diesen Zweck erfüllt. Bei Ventilatoren (egal ob Stand-, Tisch- oder Deckenventilator) handelt es sich nicht um eine Klimatisierung sondern eine Luftverwirbelung. Auch Belüftungsanlagen bzw. Lüftungsgeräte grenzen sich von den Klimageräten ab. Diese sorgen lediglich für die Zufuhr von Frischluft und senken dabei nicht die Raumtemperatur.

Grundlegende Maßnahmen für ein angenehmes Raumklima

In vielen Fällen ist der Einsatz eines Klimagerätes gar nicht erst notwendig. Das hängt zum einen von der Bauweise und der Beschaffenheit des Hauses ab. Massive Außenwände mit einem möglichst geringen U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) sind hierbei maßgeblich. Aber auch von grundlegenden Maßnahmen die dafür sorgen, dass Wärme und Sonneneinstrahlung gar nicht erst ins Haus gelangen. Einige dieser Maßnahmen und Grundvoraussetzungen sind die folgenden:

  • Rollläden zur Beschattung der Fensterflächen (bestenfalls automatisch)
  • Dachfenster abdunkeln
  • Ausreichende Dämmung von Dachflächen und Außenwänden bzw. entsprechend niedrige U-Werte bei der Außenwand mit beispielsweise einer 36cm dicken Porenbeton-Steinen
  • Fenster und Türen an warmen Tagen möglichst geschlossen halten
  • Am Abend vorübergehend Durchzug schaffen um die Raumtemperatur zu senken
  • Ausreichend Grünpflanzen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit

Welche Möglichkeiten der Klimatisierung gibt es im Haus?

Von preiswert bis teuer, einfach bis aufwendig gibt es verschiedene Möglichkeiten in seinem Eigenheim für ein angenehmes Klima zu sorgen. Wir fassen Klimatisierung und Lüftung der Einfachheit halber zusammen und stellen euch die gängigsten Möglichkeiten vor.

Mobile Ventilatoren

Standventilator zum Lüften
Standventilator zum Lüften

Die einfachste Variante sind natürlich Ventilatoren. Diese senken nicht aktiv die Temperatur, sondern verwirbeln lediglich die Luft im Raum. Dadurch machen sie die Wärme erträglicher.
Werden sie richtig positioniert, zum Beispiel vor einem geöffnetem Fenster, kann ein Ventilator auch kühlen, in dem er die kältere Außenluft herein befördert oder warme Raumluft nach außen bläst. Mobile Ventilatoren gibt es in verschiedenen Ausführungen – als Standgeräte, Turmventilatoren oder Tischventilatoren.
Mobile Ventilatoren sind die günstigste Variante, um an heißen Tagen für Wohlbehagen zu sorgen. Gute Modelle gibt es bereits ab 50 EUR bei Amazon. Natürlich beanspruchen sie einen gewissen Platz und benötigen immer eine Steckdose in der Nähe.

Deckenventilatoren

Deckenventilator
Deckenventilator

Die platzsparende Variante zum Standventilator ist der Deckenventilator. An der Decke montiert verteilt er die Luft zudem gleichmäßig. In den meisten Fällen wird dieser mit einer Deckenlampe kombiniert, erfüllt also gleich zwei Zweckmäßigkeiten. Bereits ab 100 EUR gibt es passable Modelle. Somit ist auch diese Art der Kühlung eine preisgünstige und auch gern genutzte Variante. Eine gute Auswahl, auch in verschiedenen Preiskategorien findet man unter anderem bei gaerner.

Mobile Klimageräte

Oft reicht es aber nicht aus die warme Raumluft einfach nur zu zirkulieren. Vor allem in älteren, unsanierten Gebäuden oder auch Büroräumen kommen daher oft mobile Klimageräte zum Einsatz. Diese senken die Raumtemperatur auf die gewünschte Temperatur herunter. Außerdem sorgen sie auch für die passende Luftfeuchtigkeit im Raum. Mobile Klimageräte sind kostenintensiver als Ventilatoren. Erschwingliche Geräte kosten zwischen 300 – 500 EUR. Des weiteren beanspruchen sie einen gewissen Platz in der Nähe des Fensters (für die Abluftbefestigung), haben mit 2 – 5 Kilowatt einen hohen Stromverbrauch und auch eine hohe Geräuschbelästigung.

Dezentrale Klimaanlagen / Split-Klimaanlagen

Eine dauerhafte Lösung bieten dagegen fest montierte Klimageräte – sogenannte Split-Klimaanlagen. Die Kompression findet dabei im Freien (Gerät an der Außenwand) statt und die Luftzufuhr im Raum. Es sind zwei Geräte erforderlich – die Aufgaben also „gesplittet“.
Die Vorteile sind selbstredend – der Geräuschpegel wird nach außen verlagert, es ist kein zusätzlicher Platz im Raum notwendig und kein Fenster für die Abluft muss geöffnet sein. Dem entgegen stehen hohe Anschaffungskosten und die Installation, die von einer Fachfirma durchgeführt werden muss. Split-Geräte arbeiten effizienter als mobile Klimageräte. Die jährlichen Betriebskosten sind dadurch geringer.

Zentrale Klimaanlage

Zentrale Klimaanlage im Haus
Zentrale Klimaanlage im Haus

Die Königsklasse der Klimageräte ist die Kühlung mit Hilfe einer zentralen Klimaanlage. Diese wird beim Bau des Hauses mit integriert und muss daher auch vor Baubeginn eingeplant werden. Das zentrale Klimagerät wird hierbei im Keller oder dem Haustechnikraum zentral installiert und mit Hilfe von Leitungen bzw. Luftkanälen in die jeweiligen Räume geführt. Eine störende Geräuschentwicklung entsteht dabei also nicht. Anlagen dieser Art übernehmen in der Regel mehrere Aufgaben – Temperierung, Be- und Entfeuchtung, Belüftung sowie Filterung der Raumluft.
Vor allem bei Passivhäusern und Niedrigenergierhäusern mit einer hohen Dämmung ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) oft unumgänglich. Eine zentrale Wohnraumlüftung, welche zudem auch die Klimatisierung übernimmt, kann hier die Lösung sein. Natürlich ist das die teuerste Variante, muss hinreichend geplant werden und schlägt mit rund 15.000 – 20.000 EUR zu Buche.

Hinweis: Klimageräte müssen nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) Mindestvoraussetzungen erfüllen. Der Energieverbrauch wird in der Gesamtberechnung des Gebäudes einberechnet und steht im Energieausweis.

Passive Kühlung mit der Wärmepumpe

Eine weitere Möglichkeit der Kühlung ist Klimatisierung mit Hilfe einer Wärmepumpe. Die Wärmepumpe wird primär zum Heizen der Räume verwendet. Dabei entzieht sie der Umgebung (z.B. der Luft im Freien oder dem Erdreich) Wärme und leitet diese in den zu erwärmenden Raum. Wird die Wärmepumpe zur Kühlung genutzt, wird das Prinzip umgekehrt. Man spricht hierbei von einem reversiblen Vorgang, denn es wird nun der Raumluft die Wärme entzogen und nicht der Umgebungsluft.
Wichtig ist, nicht jede Wärmepumpe kann automatisch als Klimagerät eingesetzt werden. In Frage kommen Luft-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen. Bei letzteren wird die Flüssigkeit über Kollektorflächen im Erdreich abgekühlt. Auch müssen die Wärmepumpen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Daher ist wichtig, das von Anfang an mit einzuplanen.

Lehm als ökologische Kühlungslösung

Wer es natürlicher und ökologischer mag, für den könnte Lehm eine innovative und alternative Lösung sein. Als vorgefertigte Lehmklima-Module werden diese an die Decke montiert. Lehm ist ein hervorragender Wärmespeicher, speichert im Winter die Wärme und kühlt im Winter den Raum. Sie besitzen eine sogenannte Sorptionsfähigkeit und können somit die aufsteigende Feuchtigkeit im Raum aufnehmen. Bei trocken werdender Luft geben sie diese wieder ab und setzen Verdunstungskälte frei.
Zusätzlich absorbieren die Module Gerüche, regulieren die Feuchtigkeit und sind resistent gegen Schimmel. AgrillaTherm ist ein Vertreter von solch einer Lösung ist.

LUNOS KWL Lüfter

Im vergangenen Jahr hatten wir in einem Artikel bereits über das Thema KWL – kontrollierte Wohnraumlüftung geschrieben. Den Unterschied zwischen zentraler und dezentraler Lüftung, sowie den Nutzen erläutert. In unserer Stadtvilla wurde die dezentrale Version der LUNOS Lüfter ohne Wärmerückgewinnung verbaut. Im Grunde die einfachste Version und nach einigen Monaten im Haus hatten wir nun etwas Erfahrung mit der Lüftungsanlage sammeln können. Wie auch wir sind viele Bauherren grundsätzlich skeptisch, wenn es um das Thema geht. Braucht man das überhaupt? Machen die Lüfter Lärm? Verbrauchen sie viel Energie? Kann man sie abstellen? Alles Themen die uns auch beschäftigt haben und auf die wir nun Antworten haben.

Notwendigkeit und Nutzen der Lüftungsanlage

Das man um die Lüftung, egal ob zentral oder dezentral, bei der heutigen Bauweise eines Hauses (vor allem bei Passivhäusern) kaum herum kommt, hatten wir im damaligen Artikel schon erläutert. Die dezentralen Lüfter sind aber nach wie vor die preiswertere Variante im Vergleich zu einer zentralen Lüftung. Allerdings wird man die Version der dezentralen Lüftung ohne Wärmerückgewinnung – so wie wir sie im Haus haben – aufgrund der aktuellen EnEV-Anforderungen kaum noch vorfinden. Auf enev-online.com heißt es:

„Für neue Wohnhäuser, die unter die EnEV ab 2016 fallen, mindert die Verordnung den berechneten Höchstwert für den Jahres-Primärenergiebedarfs jeweils um 25 Prozent”

Der primäre Energiebedarf muss also um 25% geringer sein, als bei den Anforderungen der EnEV 2009. Es werden verschärfte Anforderungen an die U-Werte der einzelnen Bauteile (Wände, Fenster, Dach, etc.) und die technische Ausstattung (Heizung, Lüftung, Warmwasseraufbereitung) gestellt. Wer also in seinem Bauwerksvertrag eine LUNOS-Lüftungsanlage ohne Wärmerückgewinnung (oder Porenbetonwände mit nur 24cm Dicke) vorfindet, sollte stutzig werden. In dem Fall würde ich einmal erfragen, wie damit die Anforderungen der EnEV erfüllt werden.

Nachteile der LUNOS Lüfter

Abgesehen vom Nutzen und das eine Lüftungsanlage durchaus seine Daseinsberechtigung hat, bringt diese auch einige Nachteile mit sich. Die folgenden Nachteile beziehen sich in erster Linie auf die Variante ohne Wärmerückgewinnung.

  • Die aktiven Lüfter laufen ständig und verursachen Stromkosten.
  • Durch das „Loch in der Wand“ hat man eine Kältebrücke die im Winter warme Raumluft gegen kalte Außenluft tauscht.
  • Im Sommer wird zusätzlich warme Luft von außen eingeführt.
  • In gewissem Maße störender Geräuschpegel.
  • Gerüche gelangen durch passiven Lüfter ins Haus (Trick zur Minderung siehe unten).
  • Bei besonders kalten Tagen und in Anfangsmonaten bildet sich Kondensat, welches die Wand herunterlaufen kann.

Hinweis: Aus dem Bauwerksvertrag geht meist nicht hervor, welcher genaue Typ verbaut wird. Bei uns hieß es:

„Das Town & Country Haus wird mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung (System LUNOS) nach E DIN 1946-6 ausgestattet.”

In dem Fall würde ich bei der Baufirma oder dem Bauträger nachfragen. Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt nur marginal damit auseinander gesetzt. 

Einbau und Montage der Lüfter

Grundsätzlich können die dezentralen Lüfter auch in Eigenleistung eingebaut und montiert werden. Die Kernbohrungen und elektrischen Anschlüsse sollte man hierbei dem Fachmann überlassen. Die übrigen Schritte (Einbau, Anschluss, Montage) können mit etwas handwerklichen Geschickt selbst durchgeführt werden. Genauere Informationen dazu findet Ihr im Artikel über dezentrale Lüftung auf Haubauen24.eu. Für uns war das kein Thema, da es Bestandteil des Bauwerksvertrages war. 

Technische Daten der eingebauten LUNOS Lüfter

Bei uns im Haus wurden insgesamt 9 LUNOS Lüfter durch die Elektriker-Fachfirma verbaut – 5 passive Lüfter in allen Schlaf- und Wohnräumen und 4 aktive Lüfter in Küche, Bad, Gäste-WC und Hauswirtschaftsraum. 

Aktive LUNOS Lüfter

LUNOS Silvento Abluftgerät

LUNOS Silvento Abluftgerät

Als aktive Lüfter haben wir die Silvento V 30/60 der Silvento AC Reihe von LUNOS. Die 30 und 60 stehen dabei für den einstellbaren Volumenstrom. Die aktiven Lüfter können nicht ausgeschaltet werden und sind permanent in Betrieb. Sie haben zwei Stufen und können mit Hilfe eines Schalters (meist neben dem Lichtschalter) höher gestellt werden. Die zweite Stufe nutzen wir persönlich immer nur temporär – direkt nach dem Duschen oder beim intensiven Kochen, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum deutlich erhöht ist. Es gibt auch einen Nachfolger – den Silvento ec mit deutlich geringerem Stromverbrauch, insgesamt 7 Stufen und einigen weiteren Extras. Aber Town & Country sah hierfür wohl keine Notwendigkeit.

 

Eigenschaften (Herstellerangaben):

  • Volumenstrom (schaltbar) mit 30 bzw. 60 m³/h 
  • Schallpegel 24 dB bzw. 35 dB
  • Leistungsaufnahme 5,2 bzw. 10,9 Watt
  • Frontblende mit Filterwechselanzeige 

Stromverbrauch und Kosten:

Um die Kosten auch mal zu verdeutlichen, habe ich sie einmal ausgerechnet. Bei 4 aktiven Lüftern mit einem Verbrauch von 5,2 Watt und Laufzeit von 24 Stunden täglich ergeben sich folgende Kosten:

Der Verbrauch von 5,2 Watt * 24 Stunden ergibt auf den Tag gerechnet 0,125 kW/h.
Bei 4 Lüftern sind das 0,5 kW/h am Tag. Wir bezahlen aktuell 26,7 Cent pro kW/h. Auf das Jahr gerechnet bezahlen wir also ca. 48,70 EUR an Stromkosten, wenn wir vom kleinsten Volumenstrom ausgehen.

Passive LUNOS Lüfter

LUNOS Luftdurchlass

LUNOS Luftdurchlass

Als passives Lüfterelement wurde in unseren Räumen der LUNOS ALDAußenwandluftdurchlass verbaut. Die passiven Lüfter sind komplett stromlos und gleichen die Luftzufuhr durch den entstehenden Unterdruck der aktiven Lüfter wieder aus. Mit Hilfe einer Reduzierungsblende können 3 unterschiedliche Volumenströme eingestellt werden (Blende mit kleinem Loch 15 m³/h, Blende mit herausgetrenntem großen Loch 20 m³/h, keine Blende 25 m³/h). Wir persönlich haben die standardmäßig kleinste Einstellung belassen und noch keine Notwendigkeit gesehen das zu ändern. 
Zusätzlich haben die passiven Lüfter einen Pollenfilter. Dieser ist recht einfach gehalten und im Grunde nur eine kreisrundes, engmaschiges Plastikgewebe. Dieses kann bei Bedarf auch erneuert und ausgetauscht werden. Durch drehen der Frontblende um 180 Grad können die Lüfter verschlossen werden. Das empfiehlt sich bei besonders starker Geruchsbelästigung. 

LUNOS Lüfter im Alltag – Geräusche, Gerüche, Kondensat

Wir waren von Anfang skeptisch gewesen, insbesondere wegen störenden Geräusche und spürbarer Zugluft. Kurzum – man hört sie, aber spürt sie nicht.

Geräusche 

Die aktiven Lüfter sind mit ihren Ventilatoren deutlich zu hören, allerdings empfinden wir es in der Küche nicht unbedingt störend. Im Bad, vor allem wenn einmal gemütlich in der Badewanne liegen möchte, stört es schon etwas. Nur Abschalten kann man sie nicht. Es gibt Bauherren die damit nicht leben konnten und den Lüftern die Sicherung gezogen haben. Soweit wird es bei uns aber wahrscheinlich nicht kommen. 

Gerüche

Störender sind dagegen die Gerüche von Außen, die durch die passiven Lüfter eindringen. Vor allem in Einfamilienhausgebieten wo Kamine ein Standard sind und teilweise mit Kachelöfen und Holz geheizt wird, sind die Gerüche regelmäßig spürbar. Hier haben wir uns mit einem kleinen Trick geholfen und eine Aktivkohlematte eingelegt. Die Geruchsbelästigung hat sich dadurch deutlich gebessert.

Tipp: Zum Vermindern von Gerüchen, bedingt durch die passiven Lüfter, einfach eine Aktivkohlematte im Baumarkt oder bei Amazon kaufen. Diese dann passgenau zurecht schneiden und in den Lüfter einlegen (Kostenpunkt ca. 5 – 10 EUR).

LUNOS Pollenfilter, Geruchsfilter und Volumenstromblende

LUNOS Pollenfilter, Geruchsfilter und Volumenstromblende

Ist das noch immer nicht ausreichend, können die Lüfter auch verschlossen werden. Dazu die Frontblende abnehmen, um 180 Grad drehen und wieder drauf setzen. Nebenstehend auf dem Bild ist noch einmal der Pollenfilter (oben rechts), die Volumenstromblende mit den 3 einstellbaren Strömen und die von uns nachträglich eingefügte Aktivkohlematte abgebildet. Beim Pollenfilter sieht man bereits den Staub der abgefangen wurde. Es kann aber auch noch von Arbeiten am Haus, insbesondere dem Außenputz stammen.

 

Kondensat

LUNOS Kondensat

LUNOS Kondensat

In den ersten Wochen und Monaten, vor allem in kalten Monaten, bildet sich an den passiven Lüftern Kondensat (Wassertropfen) an der Frontblende. Das Kondensat ist aber normal und bedingt durch die Restfeuchtigkeit, die sich noch im Haus befindet. Mit der Zeit wird es von ganz allein aufhören und bis dahin einfach regelmäßig abwischen.

In unserem Bauvertrag war sie als sogenannte „Frischtluftautomatik“, eine kontrollierten Wohnungslüftung, aufgeführt. Natürlich haben wir uns gefragt, was genau das ist und wozu man es benötigt.
Beim Hausbau müssen heutzutage viele Dinge und Vorschriften beachtet werden. Allem voran natürlich die Energieeinsparverordnung (kurz EnEV) als Teil der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung, welche Anforderungen und Bestimmungen für einen effizienten Energiebedarf des Hauses maßregelt.

Nach den Richtlinien der EnEV, welche es beim Neubau einzuhalten gilt, wird ein Haus also entsprechend energieeffizient und somit „dicht“ gebaut. Die Dichte ergibt sich beispielsweise aus der Verwendung eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) oder entsprechendem Material und Dicke der Mauerung, Dämmung von Boden und Decke und noch vielen andere Dingen. Die Dichte des Hauses wird vor dem Einzug mit dem sogenannten Blower-Door-Test getestet und bescheinigt.
Hierbei wird schnell klar, dass das Thema Lüftung eine wesentliche Rolle spielt, andernfalls kann es zu Problemen mit Schimmelbildung o.ä. kommen. Es muss also regelmäßig gelüftet werden. Bei Familien und Hausherren die berufstätig sind (zu denen auch wir gehören) ist das mehrmalige tägliche Stoßlüften nicht zu gewährleisten, so dass man um eine automatische Lüftungsanlage, genauer eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) nicht herum kommt.

Zentrale oder dezentrale Wohnraumlüftung?

Lunso KWL Dezentral von Außen

Lunso KWL Dezentral von Außen

Unser Haus erhält standardmäßig eine dezentrale Lüftungsanlage des Herstellers Lunos. Dezentral bedeutet, dass in jedem Raum ein Lüftungselement direkt in die Außenwand eingebaut wird. Dabei kommen in die Nassräume (Bad, WC, Küche, Hausanschlussraum, Waschküche) aktive Elemente, welche (betrieben mit Strom) aktiv die Luft aus dem Raum absaugen. In die übrigen Wohnräume hingegen kommen passive Elemente, welche die neue Frischluft, bedingt durch den im Haus entstehenden Unterdruck durch die aktiven Lüfter, nachströmen lassen. Also ein automatisch ablaufender Prozess zur Luftregulierung.

Eine zentrale Lüftungsanlage wird mit Lüftungsleitungen realisiert, die im Haus verlegt und alle zentral an einem Abluftventilator zusammengeführt werden Der Abluftventilator, meist zweistufig, befindet sich im Dachboden oder Hauswirtschaftsraum und reguliert den Lüftungsaustausch. Er ist sternförmig mit jedem Raum verbunden und zieht dort die Luft ab bzw. führt neue Frischluft zu. Der Nachteil einer solchen Anlage ist klar der Preis, da die Leitungen aufwendig verlegt werden müssen und ein Abluftventilator verhältnismäßig teuer ist. Des weiteren sind Wartungen kostspielig und Stromkosten für den Betrieb müssen bezahlt werden. Vorteilhaft ist das Vermeiden von Wärmebrücken, welche bei dezentralen Anlagen und damit verbundenen Löchern in den Außenwänden stehen und der geringere Geräuschpegel.

Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Lunos KWL mit Wärmerückgewinnung von Innen

Lunos KWL mit Wärmerückgewinnung von Innen

Für einen Moment haben wir überlegt unsere dezentrale KWL mit Wärmerückgewinnung auszustatten. Es gibt dann keine reinen aktiven (welche die Luft absaugen) und passiven (welche die Luft nachströmen) Elemente mehr, sondern nur noch Lüfter, welche sowohl absaugen, als auch zuführen. Einfach gesagt, wird die Luft zunächst abgesaugt, die Wärme in speziellen Speicherelementen des Lüfters zwischengespeichert und anschließend frische Luft von außen dem Raum zugeführt und mit der gespeicherten Wärme erwärmt. Der Wirkungsgrad ist hierbei sehr hoch und die Technik auf hohem Niveau. Für uns war das System dennoch zu teuer.

Als Hinweis sei hier angemerkt, dass die EnEV neue Regelungen für 2016 herausgebracht hat.  Wer also ab diesem Jahr ein Haus baut sollte sich informieren, welche Anforderungen sein Haus diesbezüglich erfüllen muss. Mitunter ist nach den neuen Regelungen eine KWL mit Wärmerückgewinnung vorgeschrieben, um neu geltende Energiereinsparverordungen einzuhalten.

 

Nutzung und Einbau der dezentralen KWL

Noch haben wir keine praktischen Erfahrungen, jedoch liest man hin und wieder in anderen Baublogs und Foren, dass eine KWL einen gewissen Geräuschpegel hat und teilweise einen spürbaren Luftzug erzeugt. Daher sollte die Platzierung der KWL Elemente gut gewählt sein und z.B. nicht direkt neben Schlaf- und Sitzgelegenheiten platziert werden. Damit alle Räume lufttechnisch miteinander verbunden sind, ist ein Türspalt mit mind. 0,5 cm in jedem Raum vorgeschrieben. Normalerweise ist eine das Aufgabe des Bauträgers, hierauf zu achten aber nicht immer werden alle Regelungen und Vorschriften eingehalten.

Fazit

Nach heutigen Standards der Bauweise eines Einfamilienhauses wird es kaum möglich sein ohne eine Lüftungsanlage, egal ob zentral oder dezentral, zu bauen. Aber in gewisser Weise stellt sie auch eine Erleichterung dar, da man sich nicht mehr um tägliches Lüften sorgen muss. Gern werde ich zu gegebenen Zeitpunkt praktische Erfahrungen preisgeben. Inzwischen haben wir Erfahrung mit den Lüftern von LUNOS sammeln können und diese in einem ausführlichen Erfahrungsbericht über die LUNOS KWL niedergeschrieben.