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Garten winterfest machen

Mit den Monaten Oktober und November nähert sich allmählich auch der erste Frost. Der Winter steht bevor und es Zeit verschiedene Vorkehrungen zu treffen, um den Garten und das Grundstück winterfest zu machen. Was ist alles zu tun? Vor dieser Frage standen wir, denn für uns ist es der erste Winter im eigenen Haus. Zwar haben wir bisher kaum Pflanzen und Bäume in unserem Garten, aber auch die wenigen sollen gut durch den Winter kommen. Wie zu den meisten Themen haben wir uns auch zu diesem zunächst belesen, Tipps von der Familie eingeholt und teilweise einfach nach bestem Gewissen gehandelt. 

Bäume und Pflanzen verschneiden

Ein junger Kirschbaum

Junge Obstbäumen bekommen Weißanstrich und werden mit Mulch abgedeckt

Das Verschneiden von Bäumen und Pflanzen ist sinnvoll, muss jedoch richtig gemacht werden. Der Verschnitt dient bei manchen Pflanzen zur Ausbildung der 2. Blüte, dient dem besseren Austrieb für die Folgejahre oder wird als Maßnahme bei erkrankten Bäumen eingesetzt. Vor allem bei Obstbäumen ist ein Verschneiden ratsam. Das Stutzen macht die Äste stabil und vermeidet einen unkontrollierten Wuchs in die Höhe. Aber Vorsicht: falsches verschneiden oder ein Verschnitt zur falschen Zeit kann die Pflanze zerstören. Die Schnittflächen sind anfällig für Krankheitserreger. Auch benötigen viele Pflanzen ihre Blätter als Winterschutz, auch wenn sie vertrocknet sind. Das Abschneiden dieser könnte den Pflanzen den benötigten Schutz für den Winter nehmen. Vor dem Verschneiden sollte man sich noch einmal genau informieren und Fragen klären wie:

  • Welche Pflanzen können verschnitten werden?
  • Wann werden die Pflanzen verschnitten?
  • Wie viele schneide ich von der Pflanze ab?
  • Welche Schere nutze ich für den Verschnitt?

Einen guten Ratgeber mit 10 Tipps zum richtigen Verschneiden von Bäumen gibt es auf folgenden hier. Zum Verschneiden sollte man sich auf jeden Fall mit den passenden Werkzeugen ausstatten. Dazu zählen eine vernünftige Gartenschere, eine Heckenschere, eine Leiter (bei sehr hohen Bäumen können auch kleine Hebebühnen geliehen werden), eine Astschere und ggf. auch eine Astsäge.

Rasen vor dem Winter mähen

Damit der Rasen gut durch den Winter kommt, braucht er die richtige Länge. Sind die Grashalme zu lang, geben sie der Schneelast nach und können verrotten. Zu kurze Grashalme bieten zu viel Lichteinfall auf die Grasnarbe. Das Unkraut (welches auch im Winter wächst) und Moose können sich nun weiter fortbilden. Die Länge des Rasens für den Winter sollte ungefähr 5cm betragen. Des Weiteren müssen Laub und Äste, welche auf dem Rasen liegen, immer entfernt werden. Diese decken den Rasen ab, so dass nicht mehr genügend Licht auf die Grashalme gelangt. 

Rasen düngen

Damit der Rasen im Winter robust bleibt, benötigt er Kalium. Im November (vor der Frostperiode) sollte dieser also mit speziellem Herbstdünger gedüngt werden. Der hohe Anteil an Kalium stärkt die Zellstruktur der Gräser und verbessert so die Widerstandsfähigkeit der Rasenfläche. Wir haben uns bei der Wahl des Herbstdüngers für den Hersteller Neudorff entschieden. Denn dieser ist rein organisch und ohne Chemie, welches bei neuem Rasen zu empfehlen ist. Vor allem in dem ersten Jahr ist der junge Rasen noch nicht so strapazierfähig und die Grasnarben noch nicht sehr robust. Mit Chemischen Produkten sollte man hier vorsichtig sein.

Pflanzen abdecken

Pflanzen abdecken mit Vlies

Pflanzen abdecken mit Vlies

Einige Pflanzen sollten im Winter abgedeckt werden, dazu zählen z.B. empfindliche Stauden und Gehölze (z.B. Hortensie, Hibiskus, Lavendel, Rosmarin), Rosenstämme, Kübelpflanzen oder auch Gehölzern im ersten Jahr nach der Pflanzung. Diese Pflanzen sollten mit einem speziellen Abdeckvlies, Jutesack oder Reisig abgedeckt werden. Dadurch wird die Verdunstung reduziert und Trockenschäden vorgebeugt. Bei der Abdeckung ist es wichtig, dass diese luftdurchlässig ist. Pflanzen in Töpfen oder Kübeln sind nicht durch das Erdreich gegen den Frost geschützt. Der Kübel ist hierbei der Schwachpunkt. Diese Pflanzen ggf. in ein Gartenhaus stellen oder eine mit Mulch gefüllte Kiste. 
Obstbäumen ist mit einem Baumanstrich (oder auch Weißanstrich) geholfen und vermeidet Schäden an Bäumen. Vor allem die Veredelungsstellen, welche der Wintersonne ausgesetzt sind, sollten geschützt werden. Was bei Gemüseplanzen, Blumenzwiebeln un Kräutern zu beachten ist.

Gartengeräte säubern und ölen

Auch Werkzeuge und Gartengeräte sollten winterfest gemacht werden. Schaufeln, Harken und dergleichen gehören in das Gartenhaus. Die Holzstiele leiden im Winter bei ständiger Nässe und Kälte und werden porös. Metallteile beginnen zu rosten. Diese sollten gut gesäubert und gefettet werden. Bewegliche Teile (z.B. Gartenscheren) sollte man mit einem Tropfen Öl versorgen.

Wasserleitungen und Wasserhähne leeren

Um Frostschäden an Wasserleitungen oder gar platzenden Rohren vorzubeugen, müssen alle Leitungen  abgestellt und entleert werden. Dies gilt für Teichpumpen, Filteranlagen und auch Außenwasserhähne. In unserem Fall traf dies nur für den Außenwasserhahn zu. Dieser wurde innen am entsprechenden Haupthahn zugedreht. Das Wasser, welches sich noch in der Leitung befand, wurde abgelassen. Auch Gartenschläuche sollten noch einmal gründlich geleert und ebenfalls im Gartenhaus verstaut werden. 

Werkzeuge und Material für Schneefall

Als Bauherr bleiben auch so manche Pflichten nicht aus. Dazu zählt auch das Schneekehren und Streuen im Winter. Eine Schneeschieber, grober Besen und Streusand oder Streusalz sollte man also bereit stehen haben. Besonders wichtig ist das Kehren des Schnees vor dem Haus. Die Zuwegung zur Haustür und zum Briefkasten muss gewährleistet sein. Aber auch die Einfahrt und Gehwege am Haus und im Garten gehören dazu. Ist der Schnee erst einmal fest und vereist, besteht Rutschgefahr. Einen 25kg Sack Streusand bekommt man bereits für 2 EUR im Baumarkt. 

Bodengutachten erstellen

Das Bauen eines Hauses ist in den letzten Jahren sehr attraktiv geworden. Nicht ganz unbeteiligt sind hierfür mit Sicherheit die niedrigen Bauzinsen. Als Bauherr ist man anfangs oft sehr überfordert, weiß nicht woran alles zu denken ist und welche Schritte und Maßnahmen erforderlich oder ratsam sind. Nicht selten werden voreilige Entscheidungen euphorisch getroffen und Risiken und Folgen zu kennen.
Was aber immer zu empfehlen ist, beinahe fahrlässig ist, wenn man ohne baut, ist das Bodengutachten. Kein Bauherr sollte sein Haus auf ein Grundstück setzen, dessen Boden nicht genauer untersucht wurde.

Warum ein Bodengutachten erstellen lassen?

Die Beschaffenheit des Bodens bzw. des Baugrunds gibt eine Aussage darüber wie tragfähig, sicher und geeignet der Boden überhaupt für den Bau eines Hauses ist. Wird kein Baugutachten erstellt, kann es oft zu Bauverzögerungen, ungeplanten Mehrkosten und Feuchteschäden kommen.
Ein Bodengutachten muss durch einen unabhängigen Gutachter überprüft werden um Spätschäden oder auch Wertminderungen beim Wiederverkauf des Hauses oder des Grundstückes zu vermeiden.
Beim Bau mit einem Bauträger oder dem Erwerb einer bereits bestehenden Immobilie, sollte das vorgelegte Baugrundgutachten durch einen unabhängigen Sachverständiger geprüft werden. Zuzüglich zur Baugrunduntersuchung kann auch eine Altlastenuntersuchung angefordert werden. Diese stellt sicher ob und welche Altlasten auf dem Grundstück vorhanden sind.

Das Bodengutachten gibt Aufschluss über folgende Dinge:

  • Wie ist die Beschaffenheit des Bodens, welche Erdschichten und Materialen befinden sich auf dem Grundstück (geologisches Gutachten)
  • Ob und in welchem Grad ist der Boden konterminiert, z.B. durch ehemalige Kasernen oder Gewerbebetriebe die auf dem Grundstück oder der Umgebung standen
  • In welcher Tiefe liegt das Grundwasser, wie ist die Versickerung und Durchlässigkeit des Bodens
  • Bewuchs des Grundstücks wird in Form einer Beschaffenheitsanalyse aufgeführt und fotodokumentiert
  • Vormalige Nutzung wird aufgeführt (aber nur die direkte!)

Wie wird ein Bodengutachten erstellt?

Höhenprofil vom Bodengutachten

Höhenprofil vom Bodengutachten

Das Bodengutachten wird von einer Fachfirma (z.B. ein Ingenieurbüro) auf dem Grundstück durchgeführt. Dazu werden je nach Größe des Grundstücks zwei oder mehr Kernbohrungen mit speziellen Sonden an unterschiedlichen Stellen auf dem Grundstück vorgenommen. Die Messpunkte werden in einem Lageplan genau dokumentiert. Die Bohrungen erfolgen über mehrere Meter Tiefe und ergeben ein Bodenprofil mit allen ersichtlichen Erdschichten.
Alle Gesteins- und Erdschichten werden in einem Bohrprofil mit genauer Höhenangabe protokolliert und klassifiziert. Es ist genau ersichtlich welche Höhe der Mutterboden hat, ob die darunter liegende Schicht eher steif, locker oder mitteldicht ist. Auch ob die Erde sandig oder eher steinig ist geht aus dem Gutachten hervor.

Gefahren bei fehlendem oder falschen Bodengutachten

Liegt kein sachgemäßes Bodengutachten vor, so kann das fatale Folgen haben, die sich oft finanziell für den Grundstückseigentümer bzw. Bauherren auswirken. Neben dem Fehlen eines Gutachtens, kann dieses auch mangelhaft ausgestellt worden sein und nicht auf mögliche Gefahren hinweisen. Was kann bei einem fehlenden oder mangelhaften Bodengutachten alles passieren.

Zu hoher Grundwasserspiegel

Ist der Grundwasserspiegel auf dem Grundstück zu hoch, kann sich drückendes Wasser auf Abdichtung des Hauses auswirken und gar Feuchtigkeitsschäden bis hin zu Schimmelpilzbefall nach sich ziehen. Beim Bau mit Keller müssen spezielle Vorkehrungen getroffen werden, um diese fachgerecht abzudichten. Der Fachmann spricht hierbei von einer „weißen Wanne“. Nicht selten kommt es zu Rissbildungen in der Fassade. Im Extremfall kommt es zu Unterspülungen und Absenkungen der Bodenplatte. Die Sanierungen sind sehr kostspielig und oft nur durch sogenannte Injektionen (siehe Horizontalsperre) behebbar. 

Sehr lehmiger Boden

Der Untergrund unter der Bodenplatte muss (unabhängig von der zusätzlichen Verdichtung) stabil und tragend sein. Ein lehmiger Boden ist das nicht und müsste daher kostspielig ausgetauscht werden. Nicht selten kommen hierbei mehrere 10.000 EUR an Zusatzkosten auf.

Kontarminierter Boden

Nicht selten wurde das erworbene Grundstück in vergangener Zeit gewerblich genutzt. Oftmals werden auch frühere Kasernengebiete zu Einfamilienhausgebieten erschlossen. Der Boden kann dadurch kontaminiert sein und Auswirkungen auf die spätere Begrünung und Gartengestaltung haben. Eine Brunnenbohrung für die Nutzung des Grundwassers zur Bewässerung ist damit auch hinfällig. Durch eine Altlastenuntersuchung kann festgestellt werden ob das Grundstück betroffen ist.

Für weitere Fälle und Informationen zum Thema kann ich die Studie vom Bauherrenschutzbund zum Thema Baugrundrisiken, Ursachen und Folgen sehr empfehlen. 

Was kostet ein Bodengutachten

Die Kosten für ein Bodengutachten hängen natürlich von der Größe des Grundstücks ab. Bei einem Einfamilienhaus und einem zugehörigen Grundstück von 500 – 1000 qm sind 2 Bohrungen üblich. Zusammen mit der Erstellung des Gutachtens ist hierbei mit ca. 500 – 2.500 EUR zu rechnen. Im Vergleich zu den Gesamtkosten beim Hausbau und den möglichen Folgeschäden, sollte ein Baugrundgutachten immer erfolgen.

Seit dem Einmesstermin sind wieder einige Wochen ins Land gezogen und wir warteten schon ganz gespannt auf die ersten Entwicklungen. Anhand unserer 6 Nachbarn, die zeitgleich mit uns bauen und sich in unterschiedlichen Bauphasen befinden, konnten wir aber erkennen, wie lang es noch bis zum Gießen der Bodenplatte dauern könnte.

Der Countdown bis zur Bodenplatte

Stück für Stück passierte etwas auf unserem Grundstück. Somit wussten wir, dass es nicht mehr lange dauert bis die Bodenplatte gegossen wird. Nachdem der Boden abgetragen und die Erde eingeebnet wurde, sind alle Rohre für die Hausanschlüsse verlegt worden. Anschließend wurde das Streifenfundament unter den zukünftigen tragenden Wänden gegossen.

Bodenarbeiten_Ebenung

Abtragung der Erde und Einebnung

Bodenarbeiten_Rohre

Bodenarbeiten mit Verlegung der Rohre

Streifenfundament

Das Streifenfundament ist fertig und abgedeckt

Errichten des Streifenfundaments

Wie hierzulande üblich kommt auch bei uns eine Bodenplatte zusammen mit einem Streifenfundament zum Einsatz. Das Streifenfundament wird unterhalb der Bodenplatte entlang der tragenden Wände gegossen. Das Streifenfundament wird aus Beton gegossen und ist in der Regel unbewährt (ohne Stahleinlagen) und muss frostfrei errichtet werden. Über das Streifenfundament wird anschließend die Bodenplatte gegossen, welche als Gründung für das Haus und zudem Abgrenzung zum Erdreich dient.

Die Bodenplatte wurde gegossen

Anfang Juli war es dann endlich soweit. Unsere Bauleiterin teilte uns mit dass die Bodenplatte noch vor dem Wochenende fertig gegossen wird. Für uns persönlich war das nun der echte Baubeginn. Endlich passiert etwas auf unserem Grundstück und wir können das Fundament unseres zukünftigen Hauses bestaunen. So hat man auch gleich eine bessere Vorstellung über die Größe und Lage unseres Hauses.

Bodenplatte

Die Bodenplatte ist gegossen und zur langsamen Trocknung abgedeckt

Wichtige Anforderungen an eine gute Bodenplatte

Eine Bodenplatte ist muss gewählt sein und sollte folgende grundlegenden Eigenschaften erfüllen:

  • gute Isolation – damit nicht unnötig viel Wärme an das Erdreich abgegeben wird
  • Feuchtigkeitsschutz – von Außen darf keine Feuchtigkeit in die Bodenlatte und somit in die Wände eindringen
  • rissfrei – die Bodenplatte darf im Anschluss keine Risse bilden, sie darf daher nicht zu schnell trocknen und muss im Sommer abgdeckt, ggf. nachträglich befeuchtet werden
  • frostsicher – die Bodenplatte muss sicher gegen Frost sein

Damit die Bodenplatte nicht zu schnell austrocknet und Risse bildet wurde sie abgedeckt. Erkennbar sind die Rohre, die in unserem Hauswirtschaftsraum verlegt werden. Jetzt sind es nur ein paar Tage bis mit dem Mauern begonnen wird. Wir sind schon sehr gespannt.

 

Dass es sich lohnt darüber einen eigenen Artikel zu schreiben war nicht absehbar. Aber irgendwie hat uns dieses Schutzrohr für die Gasleitung doch viel Zeit und Mühen gekostet.

Mit viel Mühe zum Gas-Anschluss

Es fing an am Tag unserer Einmessung, als uns unsere Bauleiterin bat uns bei den zuständigen Versorgen für Wasser, Strom und Gas zu informieren, ob sie spezielle Leerrohre bzw. Schutzrohre für den jeweiligen Hausanschluss (Gas, Wasser und Elektrik) vorschreiben. Diese müssen nämlich bei der Errichtung der Bodenplatte entsprechend eingesetzt werden. Zugegeben, das war ein Thema mit dem wir uns so noch nicht befasst hatten, zumal wir auch nicht gedacht hätten, das man als Bauherr die Pflicht hat sich über die vorgeschriebenen Leerrohre zu informieren und diese mitunter sogar besorgen zu müssen. Schnell haben wir in Erfahrung bringen können, dass für Wasser, Abwasser und Strom keine speziellen Leerrohre nötig sind, aber für den Gasanschluss! Hier hat sich wieder Mal der Kontakt zu unseren zukünftigen Nachbarn (ebenfalls Bauherren) bezahlt gemacht, von denen einige schon etwas weiter sind und uns somit weiterhelfen konnten.
Das ganze wäre wohl kein Problem gewesen, hätten wir nur rechtzeitig unseren Gasanschluss beantragt. Dann hätte man automatisch vom zuständigen Versorger ein Merkblatt erhalten, mit Hinweisen, was beim Hausanschluss von Gasleitungen zu beachten ist und welche Vorraussetzungen man beim Bauen mit und ohne Keller oder bei einem Mehrspartenanschluss beachten muss. Nur leider hatten wir diesen bislang nicht beantragt, da die Anmeldung wohl über den Gasinstallateur zu laufen hat, welchen wir noch nicht kannten. Das war leider eine Fehlinformation oder wir haben das falsch aufgeschnappt. Wie auch immer.

Was für ein Schutzrohr für den Gasanschluss?

Schutzrohr für Gas in der Bodenplatte

Schutzrohr für Gas in der Bodenplatte

Und vor allem – brauchen wir das? Bei diesem Leer- bzw. Schutzrohr für Gasleitungen handelt es sich um ein spezielles PVC-Rundbogen-Rohr mit dazugehörigem Aufsatz, das vor allem luft- und wasserdicht ist. Laut dem Gas-Versorger (die NBB in unserem Fall) akzeptieren Sie auch ein gewöhnliches KG-Rohr und so schreiben Sie es auch online auf deren Webseite. Aber will man nicht eher auf Nummer Sicher gehen, wenn es um den Gasanschluss des eigenen Hauses geht? Das Lehrrohr wird beim Gießen der Bodenplatte von der Tiefbaufirma mit in diese eingebracht und später der Gasanschluss hindurch gelegt und im Hausanschlussraum (HAR) angeschlossen. Das ganze haben wir versucht in nebenstehender Abbildung einmal zu verdeutlichen. Das es im Nachhinein schwierig ist so ein Rohr mit einzubauen liegt auf der Hand. Die Alternative wäre gewesen, den Gasanschluss von Außen in die Hauswand einzuführen.

Woher bekommen wir das Gas-Schutzrohr und was machen wir damit?

Schutzrohr für Gas

Schutzrohr für Gas

Das haben wir uns gefragt und diese Frage auch direkt an unseren zukünftigen Nachbarn gestellt.  Dieser sagte, dass wir das Gasleitungs-Schutzrohr vom ausführenden Rohrinstallations-Unternehmen, welches den Gasanschluss errichten wird, erhalten. Allerdings nur mit Vorlage des Gasantrags und noch dazu haben die Ihren Sitz in 60 km Entfernung. Mit dem Schutzrohr in der Hand gehe ich dann zum Tiefbau-Unternehmen, welches die Bodenplatte gießt und überreiche es denen, damit Sie es einbauen können. Da am kommenden Dienstag unsere Bodenplatte begonnen werden soll, war nun auch Eile geboten. Der Gas-Versorger hat mir am Telefon bestätigt (bis hierhin waren es ca. 10  Telefonate), dass ich das Rohr nur vom Rohrinstallateur-Unternehmen erhalte und noch dazu mitgeteilt, dass ich zu spät dran bin und Sie meinen Antrag nicht sofort bearbeiten können. Also rief ich beim Rohrinstallateur an, schilderte mein Anliegen und konnte vereinbaren, dass Rohr vorab zu bekommen, auch wenn ich keinen Antrag habe. Heute morgen um 6.30 Uhr ging es also in Richtung Werder das Rohr abholen, anschließend auf die Baustelle bringen und dort dem Tiefbauer hinterlegen.

Was sollte für den Gasanschluss am Haus beachtet werden?

Auch wenn der Gasanschluss trotz guter Vorbereitung zum Ende hin doch eine recht anstrengende Sache war, so haben wir unsere Lehre daraus ziehen können mit wichtigen Schlussfolgerungen die wir gern weitergeben:

  • Rechtzeitig bei den Versorgern informieren, welche Bedingungen sie an die Schutzrohre beim Hausanschluss haben.
  • Rechtzeitig Anträge bei den Versorgen einholen!
  • Nicht auf einzelne Aussagen verlassen, lieber noch einen Zweiten fragen.
  • Ruhig bleiben – der Bau fängt gerade erst an! 🙂

Vor einer Woche hatten wir endlich den lang erwarteten Einmesstermin, der gleichzeitig den offiziellen Baubeginn darstellt. Natürlich wurde (mal wieder) nicht gebaut, aber rein theoretisch betrachtet ist das trotzdem der Baustart. Auf den haben wir lange warten müssen und waren ganz aufgeregt und voller Vorfreude.

Einmessung des Grundstücks

Bevor nämlich losgebaut werden kann, muss zuvor das Grundstück bzw. die zukünftige Grundfläche des Hauses vermessen und abgesteckt werden. Unser Vermesser war vor Ort und hat mit einem Kollegen zusammen die Vermessung und Absteckung mit Holzpflöcken vorgenommen. Nun konnten wir auch uns ein besseres Bild machen, wo genau das Haus positioniert sein wird. Es ist ja immer recht schwierig, sich das im Kopf metergenau auszumalen. Besonders interessant war dabei die Erkenntnis, wie wenig Platz letzten Endes dann am südlichen Ende des Hauses bis zum Nachbarzaun übrig ist. Ursprünglich hatten wir ja überlegt, eine Terrasse an zwei Seiten des Hauses umlaufend bauen zu lassen, um sowohl die Süd- als auch die abendliche Westsonne zu nutzen. Da nun aber recht wenig Platz übrig ist, müssen wir es uns doch nochmal überlegen, denn direkt am hohen und blickdichten Nachbarzaun zu sitzen klingt nicht so beschaulich und ist darüber hinaus recht dunkel.

Vorstellung der Bauleitung

Auch unsere Bauleiterin haben wir nun kennenlernen dürfen. Sie macht einen sehr sympathischen und kompetenten Eindruck und wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. Sie brachte einen großen Ordner mit all unseren Planungsunterlagen, Grundrissen und Sonderwünschen mit, den wir noch einmal gemeinsam durchgingen, um etwaige Ungereimtheiten aufzuklären und noch offene Punkte zu klären. Für uns ergaben sich somit noch einige Aufgaben, z.B. müssen wir bei den einzelnen Versorgern klären, welche Rohre sie wünschen. Auch der Gasantrag muss von uns noch gestellt und ein Rohr besorgt werden.

Nächste Schritte zum Baubeginn

Grundstück_Einmesstermin

Alles ist bereit für den Baustart

Der Wasserantrag und die Legung des Wasseranschlusses (auch für Bauwasser) ist abgeschlossen, auf dem Grundstück konnten wir den neuen Schacht und das Rohr bewundern. Die Hausanschlusssäule für den Baustrom steht auch noch, allerdings muss noch der Zähler installiert werden, was in den kommenden Tagen erfolgen soll. Nun wird bald eine Grube ausgehoben und die Bodenplatte gegossen. Unsere Bauleiterin versicherte uns, dass dies in den nächsten 14 Tagen geschehen wird. Wir sind gespannt und fiebern dem Baustart entgegen!

Nachdem sich das gesamte Bauantragsverfahren um Monate verzögert hat, sind es jetzt nur noch wenige Tage bis es endlich losgeht. Die Baugenehmigung kam Anfang Mai endlich an und diese haben wir ohne Umwege direkt zu unserer Baufirma gebracht. Vertraglich vereinbart kann sich diese nun noch 30 Werktage Zeit lassen, bis es endlich losgeht. Wir  hatten sehr gehofft, dass dieser Zeitraum nicht bis zum letzten Tag voll ausgeschöpft wird und es eher losgeht. Da wir aber nach zwei Wochen immer noch nichts von Krynos (ehemals HS-Solid) gehört hatten, riefen wir an, um den aktuellen Stand und den erhofften Einmesstermin mit dem Vermesser zu erfragen.

Alles bereit, geht es jetzt los?

Die Hausanschlusssäule für den Strom steht

In den letzten Tagen hatten wir noch alle wichtigen Termine für die Legung des Baustroms sowie den Wasseranschluss für das Bauwasser koordiniert. Inzwischen steht nun auch die Hausanschlusssäule, die den Strom liefert. Der Baustromzähler sollte eigentlich direkt am nächsten Tag dann installiert werden. Doch als wir erfuhren, dass sich der Baustart noch hinzieht, haben wir die Installation des Baustromzählers erst einmal wieder gecancelt. Denn jeder Tag kostet Geld. Und das können wir uns getrost noch sparen, wenn der Baustromzähler noch gar nicht gebraucht wird. Dennoch werden wir vorsichtshalber, um eventuelle Verzögerungen durch die Elektrofirma abzufangen, den Zähler ein paar Tage vor dem geplanten Baubeginn installieren lassen. Der Wasseranschluss ist bereits bei den WAZV angemeldet und freigegeben worden. Die zuständige Tiefbaufirma hat auch bereits den Auftrag durch uns erhalten. Hier warten wir noch immer auf eine Bestätigung. Der Chef der Tiefbaufirma benötigt leider immer wieder Telefonanrufe unsererseits, um eine verbindliche Auskunft zu geben, wann wir mit dem Bau des Wasserschachts für die Bereitstellung des Bauwassers rechnen können. Eine Erfahrung, die wir leider in den vergangenden Wochen mit vielen Firmen und Ämtern machen mussten. Wenn man einen Hausbau plant, muss man sich auf viele, sehr viele Anrufe und energisches Nachhaken einstellen. Ansonsten geht es überhaupt nicht oder nur sehr schleppend voran.

Ernüchternde Aussage zum Baubeginn

So auch geschehen bei unserer Baufirma. Nachdem wir durch mehrmaliges Nachfragen endlich einen Ansprechpartner für die Bearbeitung unserer Baugenehmigungsunterlagen ausfindig machen konnten, fragten wir sofort telefonisch nach. Gelandet sind wir bei unserem Bearbeiter, der uns mitteilte, dass der Baubeginn erst für Mitte Juni angesetzt ist. Begründet wurde es mit fehlenden Kapazitäten der Baufirma, da wir ja mit 6 anderen Parteien zusammen bauen und einem angestrebtem Baubeginn gemeinsam mit unseren Nachbarn – die allerdings zu allem Überfluss noch gerade massive Probleme mit der (noch nicht einmal vorhandenen) Baugenehmigung haben, da das Grundbuchamt hier wichtige Unterlagen verschusselt hat. Nun gut. Wenn alles so einfach wäre, wäre ja so ein Hausbau auch ganz schön langweilig. So lange blüht erst einmal noch wilder Mohn auf unserem Grundstück. Und wir können es gar nicht erwarten, bis dieser einer schönen großen Betonplatte weichen muss.

Es bot sich an ein weiteres potentielles Grundstück in Wildpark West anzuschauen und einen Abstecher zu Frau Berger zu machen, um alles nun festzumachen (sehr auch im Sinne von Frau Berger!). Das Grundstück machte erstmal einen guten Eindruck, vorher hatten es sich Bastis Eltern schon angeschaut. Ihre Meinung konnten wir teilen – es ist eher was für die ältere Generation die sich hier zur Ruhe lassen möchte. Es ist etwas mehr ab vom Schuss. Caputh bietet da schon etwas mehr (Schule, Rewe um die Ecke, Kindergarten, gute Anbindung mit Bus und Bahn). Es war trotzdem mal interessant zu sehen aber ziemlich schnell stand für uns fest, dass wir das Grundstück, das sogar noch kleiner und teurer wäre, nicht nehmen werden.
Bei Frau Berger wurden dann noch ein paar letzte Punkte geklärt die für uns momentan noch offen standen, aber die richtigen Details zum Haus usw. werden ja dann bei der Planung geklärt. Der Vertrag wurde dann mit dem Hochleistungsdrucker von Town& Country (pro Seite ca. 10 Sekunden…) in Windeseile ausgedruckt und dann wurde endlich unterschrieben. Alle waren glücklich. Und wir bekamen endlich noch die Kontaktdaten von einem Kunden, der gerade frisch gebaut hat und dessen Haus wir besichtigen dürfen.

Auch wenn man zur heutigen Zeit froh sein muss, wenn man überhaupt ein bezahlbares Grundstück bekommt, so gibt es doch das ein oder andere worauf man achten sollte. Oft ist die Euphorie einfach zu groß und man hat später das Nachsehen. In unserem Wunschgebiet sah es ebenfalls schlecht aus mit Grundstücken und wir haben den Suchradius erweitert, dennoch haben wir nicht das erstbeste genommen. In jedem Buch steht, dass das wichtigste die Lage des Grundstücks ist.

Lage und Umgebung des Grundstücks

Auch wenn die Anforderungen an ein Grundstück individuell sind – manche wollen absolute Abgeschiedenheit, manche eine gesellige Nachbarschaft – so sind die grundlegenden Kriterien doch gleich. Wichtig ist die Umgebung – habe ich alles in der Nähe was ich benötige? Ein paar Dinge die man in der Nähe haben sollte haben wir einmal kurz aufgeführt:

  • Einkaufsmöglichkeiten, Supermarkt
  • Arzt und Apotheke
  • Kita, Grundschule, Gymnasium
  • Bahnhof, Bushaltestelle

Sofern man in ein bewohntes Gebiet zieht, ist es sinnvoll sich die Nachbarschaft im Vorfeld anzuschauen. Wir haben beim ersten Grundstück, welches wir uns angesehen haben, einfach mal bei den angrenzenden Nachbarn geklingelt. Nach einem kurzen Gespräch wussten wir, dass es sehr nette Nachbarn sind und haben auch gleich viele Informationen zu den übrigen Nachbarn erfahren.
Sind gar Mehrfamilienhäuser angrenzend, bei welchen man ungebetene Zuschauer bei späteren Grillabenden oder dem Entspannen im Garten erwarten muss? Stehen hohe Bäume beim Nachbarn die mir ungewünschten Schatten spenden, meine Dachrinnen verschmutzen werden oder meinen Garten regelmäßig mit Laub eindecken?

Beeinträchtigungen durch Lärm

Unser erstes Grundstück, dass wir besichtigten lag ca. 70m entfernt von einer Eisenbahnschiene. Der Bahnhof, bzw. die Haltestelle war direkt angrenzend. Laut dem Verkäufer war kein Lärm zu erwarten, da die Züge dort halten und wieder anfahren, wodurch kein großer Lärm entsteht. Das nachts 2-3x Güterzüge dort ungebremst durchfahren, wurde an der Stelle nicht erwähnt. Das erfuhren wir im freundlichen Gespräch mit den Nachbarn.

Nicht nur Züge machen Lärm, auch Autos – gibt es vielbefahrene Straßen oder gar eine Autobahn in der Nähe? Der ungünstig stehende Wind kann hierbei noch sein übriges tun. Sofern Flughäfen in der Nähe sind, lohnt evtl. der Blick nach den Flugrouten (Start- und Landeanflüge) im Internet. Da wir in Potsdam und Umgebung suchen, haben wir uns auch interessehalber die geplanten Flugrouten des BER angesehen.

Tipp: Nachbarn zu den Geräuschen und Lärmbelästigungen durch Züge befragen. Im Internet die Fahrzeiten der Personen- und Güterzüge beschaffen und zur entsprechenden Zeit auf das Grundstück stellen. Dann bekommt man ein Gefühl für die Lautstärke. Ausschau halten ob Eisenbahnbrücken in der Nähe sind – der Lärm der durch überquerende Züge entsteht ist nicht zu vernachlässigen.

Bodenbeschaffenheit des Grundstücks

Die beste Lage nützt nichts, wenn der Boden verseucht ist. Man sollte sich genau informieren, was vorher auf dem Grundstück stand (Industrie, alte Kaserne, …) und ob Gefahren zu erwarten sind. Ein Bodengutachten gibt hierüber genaue Informationen und sollte auf jeden Fall gemacht werden. Im Gutachten erfährt man auch gleich nach wieviel Metern das Grundwasser kommt und ob man hier irgendwas zu befürchten hat. Auch gibt ein Bodengutachten Auskunft darüber ob und welcher Höhe Mehrkosten für die spätere Mehrgründung und den Bau des Fundaments eingeplant werden müssen. Bei Lehmböden muss dieser meist komplett getauscht werden. Bei einer Hanglage oder zu starker Neigung des Bodens sind hohe Kosten für die Mehrgründung zu erwarten.

Erschlossen oder nicht erschlossen?

Nicht unwesentlich sind Kosten die einzuplanen sind, sofern das Grundstück in unerschlossenem Zustand vorliegt, d.h. weder Trinkwasser, Abwasser oder Strom sind am Grundstück vorhanden. Mitunter fehlt sogar eine befestigte Zufahrt zum Grundstück. Aber auch bei Inseraten mit erschlossenen Grundstücken sollte man genauer hinschauen. Eine Klärgrube im Garten, die es regelmäßig zu entleeren gilt, zählt in puncto Abwasser auch als erschlossen. Aber möchte man das? Wir haben deartiges des öfteren gelesen, vor allem bei älteren Grundstücken in ländlichen Regionen. Über die Baufirma bzw. Stadtwerke / Wasserwerke des Ortes kann man sich oft vorher schon über ungefähre Kosten informieren. In Zeiten von VDSL und Highspeed-Internet schadet sicherlich auch kein Anruf bei der Telekom, ob und welcher Anschlussgeschwindkeit sie in der Straße vertreten sind.

Das ging ja schnell! Schon hatten wir das erste potentielle Baugrundstück in Sicht. Wir fuhren am Samstag nach Caputh und schauten uns das gute Stück an. Vogelgezwitscher, Natur, See. Erstmal richtig toll! Doch leider in unmittelbarer Nähe befinden sich Bahngleisen. Wir warteten bis zum nächsten Zug ab, und hörten erstmal kaum was. Wir entschieden uns, die Nachbarn mal zu befragen. Ein sehr netten Pärchen öffnete die Tür und unterhielt sich sehr ausgiebig mit uns. Ja, da wäre noch ein Güterzug in der Nacht den man hört. Hm…wir kamen ins Grübeln. Was sollen wir tun?