Es ist wieder einige Zeit seit dem letzten Artikel vergangen und viel passiert – vor allem bei den Außenanlagen! Wir wollten und konnten einfach nicht mehr länger auf die zugewucherte Mondlandschaft schauen. Der Drang mit Kind im Garten zu spielen, den Sandkasten aufzubauen und auf der Terrasse grillen zu können, war inzwischen unersättlich geworden. Inzwischen ist einiges passiert.
Die Suche nach einer Fachfirma und Landschaftsgestalter
Schnell war uns klar, dass wir das alles nicht alleine schaffen. Nicht, wenn man berufstätig ist und ein Kleinkind hat und nicht jeden Abend und das ganze Wochenende im Garten mit Schaufel und Schubkarre verbringen möchte. Wir haben also verschiedene Firmen in der Umgebung angeschrieben, kurz geschildert was wir alles vorhaben und Vor-Ort-Termine zum Besichtigen vereinbart. Von ca. 12 Firmen haben sich 5 gemeldet, 3 kamen zu einer Besichtigung, und von nur zweien hatten wir am Ende ein Angebot. Es läuft offensichtlich gerade sehr gut in dieser Branche. Wir haben uns letztenendes entschieden und sind bisher sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Tipp: Wer einen Landschaftsgestalter für Gartengestaltung, Terrassenbau und Pflasterarbeiten im Raum Potsdam / Werder sucht, kann uns gern kontaktieren!
Durchgeführte Arbeiten der Außenanlagen
Vor ein paar Wochen hatten wir in einem Artikel bereits über unsere Vorarbeiten und Planung der Außenanlagen geschrieben. Mit Sketchup 3D hatten wir einige Entwürfe gemacht, wie wir uns später einmal unseren Garten, Vorgarten und die Terrasse sowie Einfahrt vorstellen. Natürlich alles je nach Budget. Mit unserem Landschaftsgestalter haben wir unsere Ideen und Vorhaben besprochen und in kleinere Arbeitspakete eingeteilt. Das wir nicht sofort alles haben können und unser Geldbeutel auch nicht alles ermöglicht war uns klar. Daher mussten wir zunächst priorisieren und dann einfach loslegen! Hierbei muss man abwegen, was einem persönlich wichtig ist und was für das Haus und sogar der Vorbeugung von Schäden und Problemen wichtig ist. Wir haben die einzelnen Schritte bei der Gestaltung unserer Außenanlagen wie folgt eingeteilt:
1. Gelände einebnen
Nachdem wir ein wenig Vorarbeite geleistet hatten und das Gelände rings um das Haus aufgeräumt hatten, wurde es Zeit zunächst die Mondlandschaft – wie wir sie nannten – zu entfernen. Beim Blick aus dem Fenster schauten wir immer nur auf Dreck, Sand, den übrigen Erdaushub vom Bau des Hauses und dem immer größer werdenden Unkraut. Was wir wollten war Rasen! Und der braucht seine Zeit. Also ließen wir als erstes alles einebnen, alle Grasnarben entfernen, den Erdaushub einebnen, Mutterboden aufschütten und alles plan machen.
Tipp: Zum Berechnen des Bedarfs von Mutterboden oder Kies hilft euch vielleicht unser kleiner Bedarfsrechner.
Ungefähr 4 Tage lang wütete der Radlader durch unseren Garten. Um Kosten zu sparen, wurden die Grasnarben nicht abtransportiert, sondern im Garten in einem tief ausgehobenen Loch vergraben. Es wurden insgesamt 3 Ladungen á 28 Tonnen Muttererde abgeladen! Zum Schluss hatten wir eine schöne ebene Fläche mit Mutterboden. Nun hieß es für uns – dran bleiben und Gras aussehen! Nicht zu lange warten, denn das Unkraut lässt auch nicht lange auf sich warten.
2. Versickerungsbecken erstellen
Die Fallrohre vom Dach enden nach der Fertigstellung des Hauses für gewöhnlich direkt neben dem Haus. Es wird meist noch ein 90° Rohrwinkel angebracht, so dass das Wasser vom Haus weg geleitet wird. Bei starken Regen – und den hat man im Sommer nun mal – bilden sich große Pfützen am Haus, da das Wasser nicht schnell genug abfließen kann. Da hilft auch kein provisorisch errichteter Graben.
Daher war es uns wichtig, zeitnah Versickerungsbecken zu bekommen, damit das Regenwasser gut versickern kann. Parallel zu den Begradigungs-Arbeiten im Garten wurden 2 tiefe Gruben ausgehoben. An der Hausecke vorn links und gegenüberliegend wurden im Abstand von ca. 3m vom Haus die Löcher (in einem Loch hätte ein Auto senkrecht Platz gefunden) für die Versickerung errichtet. Die Löcher wurden mit Wurzfelvlies ausgekleidet, mit Kiessteinen gefüllt, das Vlies geschlossen und anschließend das Loch mit Erde wieder aufgefüllt.
3. Bordsteine für Terrasse und Gehwege setzen
Wir hatten die Empfehlung in die Tat umgesetzt und die Bordsteine für die Terrasse und die Gehwege bei der Gestaltung der Außenanlagen gleich mit Setzen lassen. So weiß man, dass später kein großes Gerät, wie ein Radlader oder Bagger, mehr auf den neuen Rasen muss. Außerdem kann somit auch der Mutterboden komplett bis an den Rand der Gehwege aufgefüllt werden und Rasen direkt bis zur Kante der Bordsteine ausgesäht werden. Bei den Borden bzw. Rasenkantensteinen haben wir uns für anthrazit-farbige mit gerade (sogenannter „gefaster“) Oberkante entschieden.
Die Gehwege und Terrasse werden wir erst später fertigstellen und die Pflastersteinen bzw. Terrassenplatten verlegen. Wir haben also noch genug Zeit uns passendes Steine auszusuchen und gönnen dem Geldbeutel eine kurze Verschnaufpause.
Bis dahin belassen wir es beim Recycling-Schotter. Davon war noch genug da und dieser wurde uns direkt eingefüllt.
Unsere nächsten Schritte sind im Groben also:
- passende Pflastersteine und Terrassen aussuchen
- Recycling auf Gehweg und Terrasse verdichten
- Splitt als Pflasterbett auftragen
- Steine und Platten verlegen
- Fugensand auftragen und Steine und Platten verfestigen
Nach aktuellen Stand, wollen wir diese Arbeiten selbst verrichten. Daher müssen wir die kommende Zeit auch nutzen und uns Know-How auf diesem Gebiet anzulesen (z.B. im Hornbach-Projektbuch) und viele Tipps einzuholen. Auch bei der Auswahl der Steine gibt es einiges zu beachten.
4. Spritzschutz am Haus errichtet
Der Spritzschutz oder auch Kiesstreifen an unserem Haus wurde direkt mit dem Setzen der Borde der Gehwegen mit erledigt. Wie der Name schon sagt, ist so ein Kiesstreifen ein Schutz gegen Schmutz, der durch Regenverursacht vom Boden an die Hauswand spritzt. Vor allem bei hellen Wänden macht sich das sehr schnell am Haus bemerkbar. Außerdem schützt ein Kiesstreifen auch vor sich stauender Nässe durch Regen, welche sich direkt an der Hauswand bildet. Durch das Kies kann das Wasser besser versickern.
Der Spritzschutz ist ca. 30cm – 50cm (wir fanden 30cm ästhetischer) breit und geht meist rings um das Haus. An Türen wird in der Regel direkt gepflastert, so dass dort keiner notwendig ist. Unser Kiesstreifen wurde anschließend zunächst mit Recycling gefüllt. Dann folgte eine Schicht Wurzevlies, so dass künftig kein Unkraut hindurch wachsen kann. Am Ende wurden insgesamt 3 Tonnen Waschkies, bestehend aus Natursteinen, aufgefüllt. Die Enden der Fallrohre wurden nun auch sauber mit eingearbeitet und erhielten ein passendes Titan-Zink-Fallrohr.
Weitere Schritte bei unseren Außenanlagen
Nun heißt es erstmal sparen und priorisieren. Es steht noch viel an, aber man muss es sich auch leisten können. Daher wegen wir nun ab. Was brauchen wir dringend? Können wir etwas selbst machen? Was können wir zunächst provisorisch bewerkstelligen?
Theoretisch stehen noch folgende Arbeiten an:
- Eingangspodest bauen
- Gehwege pflastern
- Terrassensteine verlegen
- Gartenhaus bauen inkl. Fundament
- Einfahrt pflastern
- Carport bauen
- Vorgarten herrichten
- Stellplatz für Mülltonnen bauen
- Einfriedung – Hecken pflanzen / Zäune setzen
Soweit zur Theorie! Vieles davon ist Zukunftsmusik, wie z.B. das Carport, die Einfahrt oder auch der Stellplatz für die Mülltonnen. Da wir einige Dinge draußen herum stehen haben, wie z.B. Gartenmöbel, ein Grill, provisorisch abgedeckte Winterreifen und Gartengeräte, hat ein Gartenhaus hohe Priorität. Hier wird es aber wohl zunächst ein einfaches, kleines Gartenhäusschen werden. Als Eingangspodest werden wir uns eine provisorische Lösung aus OSB-Platten oder ähnlichem überlegen. Zumindest etwas was stabiler und ansehnlicher als unsere aktuelle Euro-Palette ist.
Zuletzt nehmen wir uns noch die Terrasse vor. Hier haben wir zunächst einmal unsere einfachen Steinplatten vorm Haus genommen und auf die Terrasse gelegt. So hatten wir ein Gefühl wie hellgraue Terrassenplatten wirken. Wenn wir dann im Herbst noch ein paar kleine Bäumchen pflanzen können, sind wir zufrieden. Bis dahin schauen wir dem frisch ausgesähten Gras beim Wachsen zu!