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Auch wenn man zur heutigen Zeit froh sein muss, wenn man überhaupt ein bezahlbares Grundstück bekommt, so gibt es doch das ein oder andere worauf man achten sollte. Oft ist die Euphorie einfach zu groß und man hat später das Nachsehen. In unserem Wunschgebiet sah es ebenfalls schlecht aus mit Grundstücken und wir haben den Suchradius erweitert, dennoch haben wir nicht das erstbeste genommen. In jedem Buch steht, dass das wichtigste die Lage des Grundstücks ist.

Lage und Umgebung des Grundstücks

Auch wenn die Anforderungen an ein Grundstück individuell sind – manche wollen absolute Abgeschiedenheit, manche eine gesellige Nachbarschaft – so sind die grundlegenden Kriterien doch gleich. Wichtig ist die Umgebung – habe ich alles in der Nähe was ich benötige? Ein paar Dinge die man in der Nähe haben sollte haben wir einmal kurz aufgeführt:

  • Einkaufsmöglichkeiten, Supermarkt
  • Arzt und Apotheke
  • Kita, Grundschule, Gymnasium
  • Bahnhof, Bushaltestelle

Sofern man in ein bewohntes Gebiet zieht, ist es sinnvoll sich die Nachbarschaft im Vorfeld anzuschauen. Wir haben beim ersten Grundstück, welches wir uns angesehen haben, einfach mal bei den angrenzenden Nachbarn geklingelt. Nach einem kurzen Gespräch wussten wir, dass es sehr nette Nachbarn sind und haben auch gleich viele Informationen zu den übrigen Nachbarn erfahren.
Sind gar Mehrfamilienhäuser angrenzend, bei welchen man ungebetene Zuschauer bei späteren Grillabenden oder dem Entspannen im Garten erwarten muss? Stehen hohe Bäume beim Nachbarn die mir ungewünschten Schatten spenden, meine Dachrinnen verschmutzen werden oder meinen Garten regelmäßig mit Laub eindecken?

Beeinträchtigungen durch Lärm

Unser erstes Grundstück, dass wir besichtigten lag ca. 70m entfernt von einer Eisenbahnschiene. Der Bahnhof, bzw. die Haltestelle war direkt angrenzend. Laut dem Verkäufer war kein Lärm zu erwarten, da die Züge dort halten und wieder anfahren, wodurch kein großer Lärm entsteht. Das nachts 2-3x Güterzüge dort ungebremst durchfahren, wurde an der Stelle nicht erwähnt. Das erfuhren wir im freundlichen Gespräch mit den Nachbarn.

Nicht nur Züge machen Lärm, auch Autos – gibt es vielbefahrene Straßen oder gar eine Autobahn in der Nähe? Der ungünstig stehende Wind kann hierbei noch sein übriges tun. Sofern Flughäfen in der Nähe sind, lohnt evtl. der Blick nach den Flugrouten (Start- und Landeanflüge) im Internet. Da wir in Potsdam und Umgebung suchen, haben wir uns auch interessehalber die geplanten Flugrouten des BER angesehen.

Tipp: Nachbarn zu den Geräuschen und Lärmbelästigungen durch Züge befragen. Im Internet die Fahrzeiten der Personen- und Güterzüge beschaffen und zur entsprechenden Zeit auf das Grundstück stellen. Dann bekommt man ein Gefühl für die Lautstärke. Ausschau halten ob Eisenbahnbrücken in der Nähe sind – der Lärm der durch überquerende Züge entsteht ist nicht zu vernachlässigen.

Bodenbeschaffenheit des Grundstücks

Die beste Lage nützt nichts, wenn der Boden verseucht ist. Man sollte sich genau informieren, was vorher auf dem Grundstück stand (Industrie, alte Kaserne, …) und ob Gefahren zu erwarten sind. Ein Bodengutachten gibt hierüber genaue Informationen und sollte auf jeden Fall gemacht werden. Im Gutachten erfährt man auch gleich nach wieviel Metern das Grundwasser kommt und ob man hier irgendwas zu befürchten hat. Auch gibt ein Bodengutachten Auskunft darüber ob und welcher Höhe Mehrkosten für die spätere Mehrgründung und den Bau des Fundaments eingeplant werden müssen. Bei Lehmböden muss dieser meist komplett getauscht werden. Bei einer Hanglage oder zu starker Neigung des Bodens sind hohe Kosten für die Mehrgründung zu erwarten.

Erschlossen oder nicht erschlossen?

Nicht unwesentlich sind Kosten die einzuplanen sind, sofern das Grundstück in unerschlossenem Zustand vorliegt, d.h. weder Trinkwasser, Abwasser oder Strom sind am Grundstück vorhanden. Mitunter fehlt sogar eine befestigte Zufahrt zum Grundstück. Aber auch bei Inseraten mit erschlossenen Grundstücken sollte man genauer hinschauen. Eine Klärgrube im Garten, die es regelmäßig zu entleeren gilt, zählt in puncto Abwasser auch als erschlossen. Aber möchte man das? Wir haben deartiges des öfteren gelesen, vor allem bei älteren Grundstücken in ländlichen Regionen. Über die Baufirma bzw. Stadtwerke / Wasserwerke des Ortes kann man sich oft vorher schon über ungefähre Kosten informieren. In Zeiten von VDSL und Highspeed-Internet schadet sicherlich auch kein Anruf bei der Telekom, ob und welcher Anschlussgeschwindkeit sie in der Straße vertreten sind.