Das Einbauen und Anbringen von Lampen und Deckenspots war bei uns eine Eigenleistung. Viele beängstigt jedoch der Gedanke diese Tätigkeiten selbst durchzuführen und grundsätzlich gehören solche Arbeiten an der Elektrik auch in die Hände eines Fachmanns. Wenn man gewisse Grundregeln (z.B. die 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik) beachtet, kann man die Dinge durchaus selber in der Hand nehmen und zusätzlich Kosten sparen. Hier erfahrt ihr, wie die Spots eingebaut werden und worauf beim Kauf von LED-Spots zu achten ist.
Eigenschaften und Merkmale der LED-Deckenspots
Im Internet findet man im Übrigen unterschiedliche Bezeichnungen, wie Einbaustrahler, Deckenspot oder auch Einbauleuchte. Gemeint ist aber immer das Gleiche.
Es gibt unterschiedliche Merkmale und technische Eigenschaften auf die beim Kauf von LED-Deckenspots zu achten ist. Auch hat jeder Mensch ein anderes Befinden für Helligkeit und Lichtwärme. Daher ist es wichtig sich die zukünftigen Spots (oder zumindest vergleichbare Leuchten) vorher einmal anzuschauen.
Neben dem Preis spielen die folgenden Eigenschaften eine wichtige Rolle beim Kauf von LED-Spots:
- Leistung (Watt bzw. W)
- Lichtstrom (Lumen bzw. lm)
- Farbtemperatur (Kelvin bzw. K)
- Einbautiefe (cm)
- Einbaudurchmesser (cm)
- Farbe des Korpus
- Glaseigenschaften (satiniert, klar)
Leistung der Lampe (Watt)
Was früher die 40 Watt Glühbirne war, ist heute die 7 Watt LED-Leuchte. LED Lampen haben einen deutlich geringeren Stromverbrauch und sind viel effizienter als Glühbirnen. Die Wattzahl der LED-Leuchte gibt eine ungefähre Auskunft über die Helligkeit, ist aber allein nicht aussagekräftig. Pauschal lässt sich sagen, dass eine 3 Watt LED nicht so hell ist wie eine 7 Watt LED. Um die Wattzahl annähernd mit einer Glühbirne zu vergleichen muss der Wert mit Faktor 5 Mal genommen werden.
Lichtstrom der Lampe (Lumen)
Ein zweiter wichtiger Indikator für die Lichtintensität und Helligkeit ist die Angabe des Lichtstroms in Lumen. Die Maßeinheit Lumen (lm) gibt die gesamte Lichtmenge an, die eine rundumstrahlende Lampe abgibt. Mehr dazu findet man auf https://de.paulmann.com/beratung/licht-tipps/helligkeit-vergleichen/ . Es gibt Empfehlungen wieviel Lumen pro Quadratmeter man haben sollte. So wird in Wohnräumen 100 lm /m² empfohlen und in Bad und Küche dagegen 300 lm / m². Bei der Beleuchtung im Bad sollte man außerdem die Schutzzonen beachten und Akzente richtig setzen. Nach dieser Maßgabe kann man berechnen wieviel Lampen mit welcher Lumenzahl zum Einsatz kommen sollten.
Beispiel:
Schlafzimmer mit 16m² und es sollen LED-Einbauspots werden mit der Angabe 380lm. Mit 5 LEDs kommt man auf einen Wert von ca. 120 lm / m². Mit 6 LEDs und 150 lm / m² ist man wohl auf der sicheren Seite.
Alternativ kann man auch mehr nehmen und dimmbare LEDs wählen, welche man bei Bedarf herunter regeln kann.
Farbtemperatur der Lampe (Kelvin)
Die Angabe K bzw. Kelvin bei Lampen sagt aus wie kalt oder auch warm das Licht der Lampe ist. Je höher der Wert desto kühler ist das Licht. Eine Glühbirne hat eine Farbtemperatur von ca. 3000 K und ist damit warmweiß. Eine LED für den Wohnbereich sollte daher auch warmweiß sein und eine Farbtemperatur zwischen 2700 K oder 3000 K haben (übliche Werte). Höhere Werte (4000 K und mehr) sind dann schon eher mit einer Leuchtstoffröhre vergleichbar.
Einbautiefe und Einbaudurchmesser
Es gibt LED Lampen mit ganz unterschiedlichen Einbautiefen und Einbaudurchmessern. Die Einbautiefe legt fest wie tief man die beispielsweise die Trockenbaudecke abhängen muss, damit die Lampen Platz darin finden. Der Einbaudurchmesser sagt aus, wie groß die Bohrungen sein müssen. In unserem Fall war beides vorgegeben. Die Decken waren 10cm abgehangen und die Bohrungen mit einem üblichen Maß von 68mm gemacht wurden. Somit mussten wir die Suche nach LED Leuchten darauf einschränken, aber sind fündig geworden.
Farbe des Korpus
Das ist natürlich reine Geschmacksache. LED-Spots gibt es vorrangig in den Farben Weiß, Chrome und metallischen Farben wie Gold oder Bronze.
Hinweis: Das Weiß der Lampenkorpus entspricht nicht immer dem Weiß der Decke. Am besten vorher mit einem Muster abgleichen.
Glaseigenschaften (satiniert oder klar)
Dieser Unterschied ist minimal und macht in der Regel nur 1 bis 2 EUR Unterschied pro Lampe aus. Bei satinierten Glas ist dieses aufgeraut und somit nicht durchsichtig, wirkt also „milchig“. Das Licht wirkt dadurch gedämpfter, nicht so grell und blendend.
Einbau der Deckenspots planen und vorbereiten
Entscheidend für den Einbau der Spots ist die Art und Weise der Decke in welche sie eingebaut werden sollen. Im Wesentlichen findet man zwei Arten von Decken vor – abgehängte Trockenbaudecken (Gipsbetonplatten) und Betondecken.
Einbau in Betondecken (Filigrandecken)
Decken aus Beton erlauben leider keinen direkten Einbau von LED-Spots. Diese haben eine zusätzliche Bewährung aus Stahl und kommen vor allem im Erdgeschoss von Einfamilienhäusern zum Einsatz. Ein Durchbohren der Decke ist hier also nicht möglich. Es gibt zwei Möglichkeiten dennoch LED-Spots in Betondecken einzubauen.
1. Die Decke abhängen
In diesem Fall wird eine zusätzliche Zwischendecke aus Gipsbetonplatten eingezogen – eine Trockenbaudecke. Die Decke wird soweit abgehangen, dass die Deckenspots und die Verkabelung eingelassen werden können. Wer sich die einzelnen Schritte noch einmal vor Augen führen möchte, dem empfehle ich den Decke abhängen in 8 Schritten Ratgeber von OBI.
Neben dem erhöhten Aufwand und den zusätzlichen Kosten wird bei dieser Variante auch die Raumhöhe verringert. In die Trockenbaudecke lassen sich die Spots nun wie unten beschrieben einbauen.
2. Einbaugehäuse beim Gießen der Betondecke setzen lassen
Wer jedoch rechtzeitig plant und sich noch vor dem Baustart befindet, kann Vorarbeiten für das spätere Einsetzen der Spots bereits werkseitig bei der Herstellung der Betondecke durchführen lassen. Es werden entweder Platzhalter beim Gießen der Betondecke eingesetzt, welche die Aussparungen für die späteren Einbauspots bilden. Oder es werden direkt spezielle Einbaugehäuse verbaut. Diese werden ebenfalls beim Gießen der Decke mit eingebarbeitet und bieten anschließend genug Platz für den Einbau der Leuchten. Ein Beispiel für ein solches System ist das HaloX® System vom Hersteller Kaiser Elektro GmbH. Das Video beschreibt das Prinzip und die Funktionsweise.
Wichtig: Bei dieser Variante muss direkt nach dem Errichten der Betondecke die Verkabelung durch einen Elektriker erfolgen.
Auf dem Hausbau Blog sind diese Schritte im Artikel „Spots in Betondecke“ auch noch einmal etwas genauer beschrieben.
Einbau der Leuchten in die Trockenbaudecke
Bei Trockenbaudecken bzw. bereits abgehängten Decken ist der Einbau hingegen ohne Probleme oder großen Mehraufwand möglich. An dieser Stelle sei noch einmal ausdrücklich auf die Vorsicht beim Arbeiten mit Strom hingewiesen. Elektroarbeiten, sofern man nicht weiß was man tut, gehören in die Hände eines Fachmanns. Aber nun die Schritte im Einzelnen.
1. Markierungen setzen und Aussparungen bohren
Die Anzahl und Platzierung der Spots ermittelt man am besten anhand seines Grundrisses. Anschließend werden die Stellen an der Decke markiert und mit einem Lochbohrer oder Kreisschneider gebohrt. Hierbei auf den korrekten Durchmesser der Bohrung achten.
Wichtig: Vergewissert euch, dass sich hinter den Markierungen keine Metallprofile o.ä. der Deckenkonstruktion befinden. Diese sollten nicht mit angebohrt werden. Mit korrekter Absprache kann die Löcher auch der Trockenbauer anfertigen. So hatten wir das gemacht.
2. Kabel legen
Bei uns kamen die üblichen 3-adrigen NYM-J Kabel mit einem Querschnitt von 1,5 mm² zum Einsatz. Bei der Verkabelung der Spots werden die Elektrokabel immer von einem Bohrloch zum nächsten gelegt.
Beispiel: In der abgebildeten Skizze sollen 3 Leuchten eingesetzt werden. In die erste Öffnung wird das vom Lichtschalter kommende Kabel gelegt. Das ist Aufgabe des Elektrikers. Das Kabel bzw. die Adern sind fachmännisch gesichert (z.B. mit Wago-Klemmen). Von der ersten zur zweiten Öffnung legen wir nun ein weiteres Kabel, so dass durch beide Öffnungen ca. 30cm herausragen. Das gleiche wiederholen wir vom zweiten zum dritten Loch.
Ist noch kein Anschluss durch den Elektriker erfolgt, ist demnach auch noch kein stromführendes Kabel vorhanden. Markiert in dem Fall am besten das „Startloch“, dann weiß der Elektriker sofort vorhin er das Kabel legen muss. Wenn am Ende alles richtig gemacht wurde, sollten aus jedem Loch (außer dem letzten in der Reihe) zwei Kabel hängen.
3. Spots anschließen und einsetzen
Die aus der Decke kommenden Kabel werden nun an die LED-Spots fachmännisch angeschlossen. Es werden pro Lampe immer zwei Kabel angeschlossen, da die Einbauleuchten parallel geschaltet werden. Die Spots bringen in der Regel je zwei Anschlüsse für Phase (L), Nullleiter (N) und die Erdung mit. Wir hatten uns beim Kauf für weiße Einbauspots von Paulmann* entschieden. Das Anklemmen beider Kabel sollte also kein Problem darstellen. Beim letzten LED-Spot wird entsprechend nur das verbleibende Kabel angeschlossen.
Anschließend werden die Leuchten in die Bohrungen mit Hilfe der Klemmbügel eingesetzt.
Wer sicher gehen möchte, kann auch zwischendurch einmal eine Stromverbindung herstellen und die bereits eingebauten Lampen testen.
Welche Werkzeuge sind notwendig?
Um alle genannten Schritte durchzuführen benötigt man das ein oder andere Werkzeug. Vieles hat man im Haus. Spezielleres Werkzeug, vor allem beim Arbeiten mit der Elektrik nicht immer.
- Phasenprüfer bzw. Spannungsprüfer
- Abisoliermesser / Entmanteler*
- Abisolierzange*
- Cuttermesser
- Bohrmaschine mit Lochsägen-Aufsatz*
- Leiter
- NYM-J Kabel mit 1,5mm²*
- Wago-Klemmen*
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