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Zentrale Klimaanlage im Haus

In der Planungsphase für sein Eigenheim oder auch im Planungsgespräch steht der ein oder andere Bauherr irgendwann vor der Frage – ob und in welcher Art und Weise er sein künftiges Haus klimatisieren möchte. Nach dem Rekordsommer wie im vergangenen Jahr hat diese Fragestellung definitiv auch seine Daseinsberechtigung. Das Jahr 2018 war das wärmste, sonnigste und niederschlagsärmste Jahr seit 1881.
Auch wir hatten uns während der Planung unseres Hauses diese Frage gestellt, aber auch schnell abgetan und für unnötig befunden. Dennoch wollen wir kurz einmal das Für und Wider beleuchten und euch damit hoffentlich bei eurer Entscheidung etwas helfen.

Brauche ich eine Kühlung im Haus?

Das ist die grundlegende Frage. Eine Klimatisierung, in welcher Art und Weise man auch immer dieser ausführt, bietet ausschließlich in der Sommerperiode einen Vorteil. Wenn bei langanhaltender Hitze das Thermometer im Haus über die 30°C Marke klettert oder man vor Schwüle im Schlafzimmer nicht in den Schlaf findet, dann wünscht man sich so manches Mal eine Klimatisierung oder zumindest ein klimatisiertes Zimmer herbei. Dennoch muss man genau überlegen, ob die Kosten den Nutzen auch rechtfertigen oder nicht auch einfache alternative Lösungen wie z.B. Standventilator diesen Zweck erfüllt. Bei Ventilatoren (egal ob Stand-, Tisch- oder Deckenventilator) handelt es sich nicht um eine Klimatisierung sondern eine Luftverwirbelung. Auch Belüftungsanlagen bzw. Lüftungsgeräte grenzen sich von den Klimageräten ab. Diese sorgen lediglich für die Zufuhr von Frischluft und senken dabei nicht die Raumtemperatur.

Grundlegende Maßnahmen für ein angenehmes Raumklima

In vielen Fällen ist der Einsatz eines Klimagerätes gar nicht erst notwendig. Das hängt zum einen von der Bauweise und der Beschaffenheit des Hauses ab. Massive Außenwände mit einem möglichst geringen U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) sind hierbei maßgeblich. Aber auch von grundlegenden Maßnahmen die dafür sorgen, dass Wärme und Sonneneinstrahlung gar nicht erst ins Haus gelangen. Einige dieser Maßnahmen und Grundvoraussetzungen sind die folgenden:

  • Rollläden zur Beschattung der Fensterflächen (bestenfalls automatisch)
  • Dachfenster abdunkeln
  • Ausreichende Dämmung von Dachflächen und Außenwänden bzw. entsprechend niedrige U-Werte bei der Außenwand mit beispielsweise einer 36cm dicken Porenbeton-Steinen
  • Fenster und Türen an warmen Tagen möglichst geschlossen halten
  • Am Abend vorübergehend Durchzug schaffen um die Raumtemperatur zu senken
  • Ausreichend Grünpflanzen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit

Welche Möglichkeiten der Klimatisierung gibt es im Haus?

Von preiswert bis teuer, einfach bis aufwendig gibt es verschiedene Möglichkeiten in seinem Eigenheim für ein angenehmes Klima zu sorgen. Wir fassen Klimatisierung und Lüftung der Einfachheit halber zusammen und stellen euch die gängigsten Möglichkeiten vor.

Mobile Ventilatoren

Standventilator zum Lüften
Standventilator zum Lüften

Die einfachste Variante sind natürlich Ventilatoren. Diese senken nicht aktiv die Temperatur, sondern verwirbeln lediglich die Luft im Raum. Dadurch machen sie die Wärme erträglicher.
Werden sie richtig positioniert, zum Beispiel vor einem geöffnetem Fenster, kann ein Ventilator auch kühlen, in dem er die kältere Außenluft herein befördert oder warme Raumluft nach außen bläst. Mobile Ventilatoren gibt es in verschiedenen Ausführungen – als Standgeräte, Turmventilatoren oder Tischventilatoren.
Mobile Ventilatoren sind die günstigste Variante, um an heißen Tagen für Wohlbehagen zu sorgen. Gute Modelle gibt es bereits ab 50 EUR bei Amazon. Natürlich beanspruchen sie einen gewissen Platz und benötigen immer eine Steckdose in der Nähe.

Deckenventilatoren

Deckenventilator
Deckenventilator

Die platzsparende Variante zum Standventilator ist der Deckenventilator. An der Decke montiert verteilt er die Luft zudem gleichmäßig. In den meisten Fällen wird dieser mit einer Deckenlampe kombiniert, erfüllt also gleich zwei Zweckmäßigkeiten. Bereits ab 100 EUR gibt es passable Modelle. Somit ist auch diese Art der Kühlung eine preisgünstige und auch gern genutzte Variante. Eine gute Auswahl, auch in verschiedenen Preiskategorien findet man unter anderem bei gaerner.

Mobile Klimageräte

Oft reicht es aber nicht aus die warme Raumluft einfach nur zu zirkulieren. Vor allem in älteren, unsanierten Gebäuden oder auch Büroräumen kommen daher oft mobile Klimageräte zum Einsatz. Diese senken die Raumtemperatur auf die gewünschte Temperatur herunter. Außerdem sorgen sie auch für die passende Luftfeuchtigkeit im Raum. Mobile Klimageräte sind kostenintensiver als Ventilatoren. Erschwingliche Geräte kosten zwischen 300 – 500 EUR. Des weiteren beanspruchen sie einen gewissen Platz in der Nähe des Fensters (für die Abluftbefestigung), haben mit 2 – 5 Kilowatt einen hohen Stromverbrauch und auch eine hohe Geräuschbelästigung.

Dezentrale Klimaanlagen / Split-Klimaanlagen

Eine dauerhafte Lösung bieten dagegen fest montierte Klimageräte – sogenannte Split-Klimaanlagen. Die Kompression findet dabei im Freien (Gerät an der Außenwand) statt und die Luftzufuhr im Raum. Es sind zwei Geräte erforderlich – die Aufgaben also „gesplittet“.
Die Vorteile sind selbstredend – der Geräuschpegel wird nach außen verlagert, es ist kein zusätzlicher Platz im Raum notwendig und kein Fenster für die Abluft muss geöffnet sein. Dem entgegen stehen hohe Anschaffungskosten und die Installation, die von einer Fachfirma durchgeführt werden muss. Split-Geräte arbeiten effizienter als mobile Klimageräte. Die jährlichen Betriebskosten sind dadurch geringer.

Zentrale Klimaanlage

Zentrale Klimaanlage im Haus
Zentrale Klimaanlage im Haus

Die Königsklasse der Klimageräte ist die Kühlung mit Hilfe einer zentralen Klimaanlage. Diese wird beim Bau des Hauses mit integriert und muss daher auch vor Baubeginn eingeplant werden. Das zentrale Klimagerät wird hierbei im Keller oder dem Haustechnikraum zentral installiert und mit Hilfe von Leitungen bzw. Luftkanälen in die jeweiligen Räume geführt. Eine störende Geräuschentwicklung entsteht dabei also nicht. Anlagen dieser Art übernehmen in der Regel mehrere Aufgaben – Temperierung, Be- und Entfeuchtung, Belüftung sowie Filterung der Raumluft.
Vor allem bei Passivhäusern und Niedrigenergierhäusern mit einer hohen Dämmung ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) oft unumgänglich. Eine zentrale Wohnraumlüftung, welche zudem auch die Klimatisierung übernimmt, kann hier die Lösung sein. Natürlich ist das die teuerste Variante, muss hinreichend geplant werden und schlägt mit rund 15.000 – 20.000 EUR zu Buche.

Hinweis: Klimageräte müssen nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) Mindestvoraussetzungen erfüllen. Der Energieverbrauch wird in der Gesamtberechnung des Gebäudes einberechnet und steht im Energieausweis.

Passive Kühlung mit der Wärmepumpe

Eine weitere Möglichkeit der Kühlung ist Klimatisierung mit Hilfe einer Wärmepumpe. Die Wärmepumpe wird primär zum Heizen der Räume verwendet. Dabei entzieht sie der Umgebung (z.B. der Luft im Freien oder dem Erdreich) Wärme und leitet diese in den zu erwärmenden Raum. Wird die Wärmepumpe zur Kühlung genutzt, wird das Prinzip umgekehrt. Man spricht hierbei von einem reversiblen Vorgang, denn es wird nun der Raumluft die Wärme entzogen und nicht der Umgebungsluft.
Wichtig ist, nicht jede Wärmepumpe kann automatisch als Klimagerät eingesetzt werden. In Frage kommen Luft-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen. Bei letzteren wird die Flüssigkeit über Kollektorflächen im Erdreich abgekühlt. Auch müssen die Wärmepumpen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Daher ist wichtig, das von Anfang an mit einzuplanen.

Lehm als ökologische Kühlungslösung

Wer es natürlicher und ökologischer mag, für den könnte Lehm eine innovative und alternative Lösung sein. Als vorgefertigte Lehmklima-Module werden diese an die Decke montiert. Lehm ist ein hervorragender Wärmespeicher, speichert im Winter die Wärme und kühlt im Winter den Raum. Sie besitzen eine sogenannte Sorptionsfähigkeit und können somit die aufsteigende Feuchtigkeit im Raum aufnehmen. Bei trocken werdender Luft geben sie diese wieder ab und setzen Verdunstungskälte frei.
Zusätzlich absorbieren die Module Gerüche, regulieren die Feuchtigkeit und sind resistent gegen Schimmel. AgrillaTherm ist ein Vertreter von solch einer Lösung ist.