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Vaillant-VR920-Kommunikationsmodul

Die Heizungsanlage aus der Ferne steuern, den Systemstatus abrufen oder die Temperaturen in den einzelnen Räumen mit dem Handy regeln – das ist ein Stückchen Smarthome. Möglich ist all das auch mit einer Heizungsanlage von Vaillant und dem zusätzlichen Vaillant Kommunikationsmodul VR920. Bei unserem Hausbau wurde eine Vaillant Heizungsanlage mit Solarthermie Kollektoren auf dem Dach und einem 400 Liter Warmwasserspeicher verbaut. Inzwischen können wir alle wichtigen Informationen aus der Ferne abrufen und diese mit dem Handy steuern. Unsere Beweggründe für den Kauf dieses Moduls und Hilfestellungen zur Einrichtung und Montage findet ihr in diesem Beitrag.

Vorteile einer mobilen Heizungssteuerung

Die Anschaffungskosten sind mit ca. 300 EUR kein Schnäppchen. Aber abgesehen davon bietet das Kommunikationsmodul und die damit verbundene Möglichkeit der mobilen Steuerung der Heizungsanlage sehr viele Vorteile.

Informationen über das Heizungssystem erhalten

Über das Modul kann man verschiedene Werte und Informationen auslesen und auf dem Smartphone mit Hilfe einer App angezeigt werden. Unter anderem werden einem folgende Werte angezeigt:

  • Aktueller Status (Heizbetrieb)
  • Temperatur im Warmwasserspeicher
  • Temperatur am Solarkollektorfühler
  • Außentemperatur
  • Gas- und Stromverbrauch 

Statusmeldungen und Prüfung der Störungsfreiheit

Es kann jederzeit überprüft werden ob Störungen vorliegen und die Anlage problemlos läuft, bei Problemen wird eine Nachricht auf das Handy gesendet

Fernkonfiguration und Urlaubsmodus

Aus der Ferne können Temperatuten, Heizungsmodus eingestellt werden, oder gar die komplette Anlage ein- und ausgeschaltet werden. Ein Vorheizen auf dem Weg nach Hause aus dem Urlaub ist problemlos möglich. Auch ein nachträgliches runter regeln der Temperaturen kann vorgenommen werden. Durch den Temperaturaußenfühler, der in der Regel Bestandteil der Heizungsanlage ist, kann Suchvorgang jeder Zeit die Außentemperatur vor Ort abgefragt werden.

Fernwartung durch Fachunternehmen

Liegt ein Problem mit der Heizungsanlage vor, kann sich die Fachfirma direkt mit der Heizungsanlage verbinden und überprüfen. Das Kommunikationsmodul sammelt Logging-Informationen. Diese werden von Fachunternehmen ausgewertet helfen die Ursache des Problems zu finden.

Montage und Installation des Kommunikationsmoduls

Hinweis: Der Einbau und der Anschluss des VR920 Moduls ist nicht schwer, aber dennoch Aufgabe eines Fachmanns.

Das Modul verfügt neben dem Anschluss für den Netzstecker über einen Ethernetanschluss (LAN) und einem eBUS Anschluss. Über den eBUS wird das Modul mit dem Systemregler der Vaillant Gasbrennwerttherme (bei uns der multiMATIC VRC 700) angeschlossen. Ein entsprechendes Bus-Kabel ist jedoch nicht im Lieferumfang enthalten und muss separat erworben werden. Hierfür empfiehlt sich ein 2-adriges Kabel mit einem Leitungsdurchmesser von mind. 0,75qm.

Anschluss des Kommunikationsmoduls an die Brennwerttherme

Hinweis: Der Anschluss und Einbau des Moduls ist Aufgabe eines Fachmanns.

Folgende Schritte sind dabei durchzuführen:

  1. Gastherme über den Ein-/Ausschalter zunächst ausschalten
  2. Anschließend den Netzstecker ziehen und die Gastherme vollständig vom Netz trennen
  3. Die Abdeckung der Gastherme abnehmen. Dazu die Schraube unterhalb der Therme lösen (ggf. im Handbuch nachlesen).
  4. Die innere Abdeckung der Elektronik ausklappen
  5. eBus Anschluss in Vaillant Gastherme

    eBus Anschluss in Vaillant Gastherme

    Das eBus-Kabel nun durch die vorgesehene Kabeldichtungen führen und an der eBus-Klemme anschließen. Hinweis: Ist die eBus-Klemme bereits belegt, ist es trotzdem möglich weitere Geräte daran anzuschließen. Die Anschlüsse für das eBus-Kabel sind im Bild dargestellt.

     
  6. Die Abdeckungen wieder schließen und Theme wieder aktiviren

Inbetriebnahme des Kommunikationsmoduls

Die Bedienung der Heizungsanlage über das Kommunikationsmodul erfolgt mit Hilfe der multiMATIC App von Vaillant. Die App wird auf das Smartphone installiert und anschließend der Einrichtungsassistent gestartet. Das Kommunikationsmodul benötigt einen Zugang zum Internet. Entweder über den LAN-Anschluss erfolgen oder per WLAN. Beim Vorgängermodel (dem VR900) ist für die Verbindung über WLAN ein USB-Adapter notwendig. Das VR920 hat keinen USB-Anschluss mehr und verfügt über einen integrierten WLAN-Adapter.

Die weitere Einrichtung ist recht simpel. Ist der Einrichtungsassistent gestartet, wird der beigefügte QR-Code mit Hilfe der App eingescannt. Das Kommunikationsmodul wird per WLAN oder LAN mit dem Router verbinden und im Anschluss ein Account bei Vaillant angelegt. Dieser ist erforderlich, da die Kommunikation und Synchronisation immer über einen Vaillant-Server erfolgt.

Hinweis: Wurde die Einrichtung abgeschlossen, erscheint zunächst eine Meldung in der App, dass eine Aktualisierung stattfindet. Zusätzlich blinkt die LED am Kommunikationsmodul blau. Dieser Vorgang dauert einige Minuten. Wenn dieser abgeschlossen ist, leuchtet die LED durchgehend blau und die Meldung in der App verschwindet.

Bedienung der Vaillant App zur Heizungssteuerung

Die App zur Bedienung der mobilen Heizungsanlage kann kostenlos für Android und iPhone Smartphones heruntergeladen werden. Bei der Ersteinrichtung der Anlage ist es erforderlich einen Account  bei Vaillant anzulegen. Die Kommunikation zur Heizungsanlage mit Hilfe der App verläuft immer über einen Server von Vaillant. 
Die Handhabung der App ist übersichtlich und benutzerfreundlich. Die Oberfläche ist modern gestaltet. Die App ist in drei Bereiche unterteilt – den Regeln, Informationen und Einstellungen.

Heizregeln konfigurieren und anzeigen

Vaillant multiMATIC App - Regeln anzeigen

Vaillant multiMATIC App – Regeln anzeigen

Die Startseite nach dem Öffnen der App zeigt die konfigurierten Regeln an. Hier werden die aktuelle Außentemperatur angezeigt, die einzelnen Zonen des Hauses mit dem aktuellen Status des Heizbetriebs, die eingestellten Wunschtemperaturen von Heizung und Warmwasser sowie der Status der Zirkulation (bei uns jedoch nicht relevant). Die Zonen mit den jeweiligen Tag- und Nachttemperaturen, dem jeweiligen Zeitfenster wann geheizt werden soll und der gewünschten Betriebsart (Aus, Auto, Tag, Nacht) können hier ebenfalls konfiguriert werden.
Die Zirkulation und die Temperatur des Warmwasserspeichers können  ein- undausgeschaltet bzw. angepasst werden. Bei der Warmwassertemperatur ist es empfehlenswert diese auf 55°C zu belassen. Auch kann man in diesem Menü feststellen, dass der Warmwasserspeicher trotz der konfigurierten 55°C regelmäßig temporär auf 70°C geheizt wird. Diese Einstellung dient zur Prävention gegen Legionellen und ist im System vorkonfiguriert.

Informationen zur Heizanlage anzeigen

Vaillant multiMATIC App - Informationen anzeigen

Vaillant multiMATIC App – Informationen anzeigen

Auf dieser Seite der App werden die wichtigsten Informationen und Werte der Heizungsanlage angezeigt. Beim Abrufen erfolgt eine Synchronisation der Werte über den Vaillant Server synchronisiert. Das Aktualisieren der Werte kann also durchaus ein paar Sekunden in Anspruch nehmen. Folgende Werte werden angezeigt:

  • Status der Anlage, in der Regel „Das System läuft ohne Probleme“ – sind Probleme vorhanden, so meldet es die App direkt als Push-Nachricht auf das Smartphone (über Einstellungen aktivierbar)
  • Temperatur des Warmwasserkreis
  • Wasserdruck
  • Temperatur am Kollektortemperaturfühler des Solarkreises
  • Gas- und Stromverbrauch 
 

Einstellungen vornehmen

Im letzten Bereich der App können Einstellungen zu Datum, Uhrzeit, Netzwerk- und Accountinformationen sowie persönlichen Daten vorgenommen werden. Möchte man Push-Nachrichten auf sein Handy erhalten, z.B. wenn es Probleme gibt, wird das hier aktiviert. 
Weiterhin ist es möglich eine Fachhandwerker-Firma zu konfigurieren und weitere Anlagen und System (sofern vorhanden) hinzugefügt werden. Sind Heizungs- oder Raumthermostate der Vaillant Produktserie ambiSENSE vorhanden, können auch diese über die Einstellungen konfiguriert werden. Die ambiSENSE Produkte dienen zur Regelung der Temperaturen in den einzelnen Räumen. Entweder über eine Heizkörper-Thermostat oder über ein Raumthermostat, wenn eine Fußbodenheizung vorhanden ist.

Warum haben wir uns das Modul zugelegt 

Wir führen regelmäßig Buch über unseren Verbrauch. Dazu haben wir eine monatliche Erinnerung eingerichtet. An diesem Tag lesen wir alle Verbraucheswerte ab und tragen sie in eine Tabelle ein. Somit können unseren Verbrauch und die Entwicklung beobachten und vergleichen. Ein gewisses Interesse an Zahlen und Statistiken unterstützt das Vorhaben noch ein wenig. Um nicht immer manuell die Werte ablesen zu müssen, suchten wir nach Lösungen diese ggf. auslesen zu können. So stießen wir auf die Notwendigkeit dieses Moduls. Da darüber auch die komplette Heizungsanlage über die App steuerbar ist, entschieden wir uns es zu kaufen.

Gaszähler

Inzwischen wohnen wir nun ein Jahr in unserem Haus – Zeit mal eine Bilanz unseres Energieverbrauchs zu ziehen. Wir selbst hatten hierfür keine Erfahrungswerte, nur Schätzungen aus dem Internet und Vergleichswerte anderer Bauherren. Wo stehen wir also nach einem Jahr, wo kann man eventuell Geld einsparen und welche Erfahrungen und Tipps können wir in diesem Bereich anderen mitgeben?

Verbrauch von Strom, Gas und Wasser regelmäßig messen

Als frischer Hausbesitzer möchte man Aussagen darüber treffen können, wieviel Strom, Wasser und Gas im Jahr verbraucht werden. Insbesondere auch der Vergleich zwischen den einzelnen Monaten und zwischen Sommer- und Winterzeit ist aufschlussreich. Für eine gute und aussagekräftige Bilanz müssen also regelmäßig die Werte abgelesen und protokolliert werden.

Protokollierung der Messwerte

Wir haben alle 2 bis 4 Wochen, meist Sonntagabend, alle Werte abgelesen und in eine Excel-Tabelle notiert. Es lassen sich somit auch einfach Graphen erstellen und Tendenzen ablesen. Für die Umrechnungen und Berechnungen des Monats- oder Jahresverbrauchs können Formeln genutzt werden.
Es gibt auch zahlreiche Apps für Mobilgeräte. Wir haben ein paar kostenlose Apps ausprobiert. Letztendlich konnte uns aber keine überzeugen. Meistens scheiterte es an nerviger Werbung, ungenügender Benutzerfreundlichkeit oder fehlenden Funktionen.

Verbrauch von Strom, Gas und Wasser auswerten

Sind die Zahlen protokolliert, geht es zu gegebenen Zeitpunkt an die Auswertung. Ein Jahr nach dem Einzug ins Eigenheim ist hierfür sehr gut geeignet. 

Stromverbrauch pro Jahr im Eigenheim analysieren

Die untenstehende Grafik zeigt unsere etwaigen Stromkosten im Haus pro Monat. Wir haben die Daten regelmäßig abgelesen und in eine Exceltabelle geschrieben. Mit Hilfe einer Formel haben wir in einer weiteren Spalte den darauf basierenden Monatsverbrauch errechnet . Am einfachsten ist es natürlich, wenn man immer zum Ende des Monats den Wert abliest.

Stromverbrauch pro Jahr im Einfamilienhaus

Stromverbrauch pro Jahr im Einfamilienhaus (Familie mit einem Kleinkind)

Die dargestellten Werte zeigen die zu erwartende Kurve, mit hohen Verbrauch im Winter und niedrigen Verbrauch im Sommer. In Summe haben wir knapp über 2.000 kWh über das Jahr verbraucht. Unseren Anfangsmonat nach dem Einzug ins Haus führe ich hier nicht mit auf. Dieser würde aufgrund der Hochheizphase des Estrichs und dem Dauerbetrieb der beiden Bautrockner die Statistik verfälschen. In diesem Monat hatten wir einen Stromverbrauch von ca. 490 kWh.

Auswertung des Stromverbrauchs

Stromzähler

Stromzähler

Vergleicht man den Stromverbrauch mit dem Stromspiegel 2017 für Deutschland, so haben wir mit 2 Personen im Haushalt (2 Erwachsene, 1 Kind) einer relativ geringen Stromverbrauch. An diese Stelle sei erwähnt, dass wir unser Haus mit Gas heizen und nicht mit einer Wärmepumpe. Diese würde einen erheblichen Teil des Stromverbrauchs ausmachen. Das ist wohl einer der großen Nachteile, aber dazu mehr in einem anderen Blogartikel.

Über unseren geringen Stromverbrauch und den damit verbundenen geringen Kosten sind wir natürlich sehr froh. Was sind die möglichen Ursachen hierfür? Wir haben verschiedene Theorien woran es liegen könnte. 

Wir sind einfach sparsam?

Zwar achten wir nicht penibel auf unseren Verbrauch, aber halten uns an gewisse (selbstgemachte) Regeln.

  1. Elektronische Geräte wie Fernseher, Kaffeemaschine oder Receiver bleiben bei uns nie im Stand-By Betrieb. Wir schalten alle Geräte nach dem Gebrauch stromlos. 
  2. Beim Verlassen eines Raumes wird das Licht ausgemacht. Eine reine Gewohnheit die sich bezahlt macht.

Wir besitzen energiesparende Geräte?

  1. Alle unsere Lampen sind stromsparende LED-Lampen. Dennoch achten wir auf warmes und gemütliches Licht. Gerade bei LED’s läuft man Gefahr zu kaltes, ungemütliches Licht zu erhalten. Einen sehr schönen Ratgeber zum Thema LED und warum sich die Umrüstung lohnt haben wir auf idealo gefunden.
  2. Da wir einen Neubau haben, sind auch alle elektronischen Geräte neu und haben eine entsprechend gute Energieeffizienzklasse. Auch beim Neukauf, wie zuletzt bei unserem Trockner, achten wir darauf, dass die Geräte ein A++ oder gar A+++ Siegel als Energieverbrauchskennzeichnung tragen. Zwar kosten sie mehr in der Anschaffung, aber rentieren sich meist schon nach 1 Jahr.

Kosten des Stromverbrauchs

Unsere Kosten für den Stromverbrauch belaufen sich im Jahr auf 700 EUR im Jahr (inkl. 160 EUR Grundgebühr). Unsere Konditionen sind momentan gut. Trotzdem muss man jederzeit mit einem Anstieg der Preise rechnen. Über die Preisbindung und Kündigungsfrist sollte man sich im Vorfeld einmal informieren.

Tipp: Bei einem hohen Stromverbrauch lohnt sich ein Tarif mit einer hohen Grundgebühr und geringen Kosten pro Kilowattstunde. Am besten anhand seines Jahresverbrauchs einmal Beispiele berechnen. Hier ein kleines Rechenbeispiel:

  Tarif 1
(Grundgebühr: 100 EUR,
Kilowattstunde: 32 Cent)
Tarif 2
(Grundgebühr: 170 EUR,
Kilowattstunde: 28 Cent)
bei 1.000 kWh 420 EUR 450 EUR
bei 3.000 kWh 1.060 EUR 1.010 EUR

Das Beispiel zeigt, dass ab einem gewissen Verbrauch eher ein Tarif lohnenswert ist, bei dem die Grundgebühr zwar hoch, aber der Preis pro Kilowattstunde gering ist. Oftmals schrecken die hohen Grundgebühren ab. Aber das Rechnen lohnt sich.

Gasverbrauch pro Jahr im Eigenheim analysieren

Nachdem wir uns den Stromverbrauch näher angesehen haben, schauen wir nun auf unsere Heizkosten bzw. Kosten für unseren Gasverbrauch. Auch den haben wir regelmäßig abgelesen. Unser Verbrauch pro Monat ist im unten stehenden Diagramm ersichtlich.

Gasverbrauch pro Jahr im Einfamilienhaus

Gasverbrauch pro Jahr im Einfamilienhaus (Familie mit einem Kleinkind)

Der abzulesende Wert für den Gasverbrauch erfolgt immer in Kubikmeter. Die Abrechnung hingegen erfolgt wie beim Strom pro Kilowattstunde ( kWh). Die Werte müssen also umgerechnet werden. Hierfür gibt es fertige Rechner im Netz, setzt allerdings die Kenntnis des Brennwerts und der Zustandszahl des belieferten Erdgases voraus. Diese kann man beim Versorger erfragen oder gleich den etwaigen Multiplikator erfragen. Bei uns ist dieser ca. 11. Ein Kubikmeter beliefertes Gas entspricht rund 11 kWh.

Auswertung des Gasverbrauchs

Im gesamten Haus heizen wir über eine Fußbodenheizung. Das Heizen erfolgt ausschließlich über Gas mit Hilfe einer Gas-Brennwerttherme. Unser Haus wurde mit 3 Flachkollektoren zur solaren Warmwasseraufbereitung und einem 400 Liter Wasserspeicher ausgestattet. Unser Warmwasser wird in erster Linie über die Kollektoren geheizt. Sofern das nicht ausreichend ist, wird das Wasser zusätzlich über die Gastherme erwärmt. In den Sommermonaten schafften wir es fast ausschließlich mit solarer Energie auszukommen. 
Insgesamt liegt uns Gasverbrauch im letzen Jahr bei ca. 18.0000 kWh. Laut Thermondo haben Einfamilienhäuser, die ab 2002 gebaut wurden, einen durchschnittlichen Verbrauch von 16.000 kWh. Die Spanne reicht hierbei von 10.000 – 25.000 kWh. Wir liegen also knapp über dem Durchschnitt. Folgendes haben wir grundsätzlich unternommen, um Gasverbrauch einzusparen.

Gasverbrauch einsparen

  1. Gastherme (Vaillant) korrekt einstellen bzw. einstellen lassen.
    • Die Temperatur im Warmwasserspeicher nicht auf 55° oder 60° halten (50° sind ausreichend)
    • Die Heizzeiten korrekt einstellen und ab welcher Uhrzeit das Wasser im Tank geheizt wird.
    • Urlaubsmodus aktivieren, wenn man 1 Woche oder länger aus dem Haus.
    • Tages- und Nachttemperaturen korrekt einstellen (kühlt das Haus nachts zu sehr ab, muss mehr Energie aufgebracht werden, um es wieder auf die Tagestemperatur zu bringen)
  2. Die Thermostate in jedem Raum auf eine nicht zu hohe Temperatur einstellen.
  3. Nur kurzes, stoßweises Lüften der Räume. 
  4. Türen, vor allem die Haustür immer geschlossen halten.

Natürlich gibt es noch viele weitere Tipps zum Sparen des Gasverbrauchs. 10 Tipps zum Gas sparen habe ich auf preisvergleich.de gefunden. Auch wir werden uns noch weiter mit Thema auseinandersetzen und auch nochmal einen Blick in das Handbuch der Gastherme werfen. 

Kosten des Gasverbrauchs

Die Kosten für den Gasverbrauch sind deutlich teurer als beim Strom. Die Kilowattstunde liegt bei rund 5,3 Cent. Mit einem Grundpreis von 100 EUR – 150 EUR ergibt sich ein Kostenbetrag im Jahr von 1.050 – 1.100 EUR im Jahr. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Blick auf alternative Anbieter. Als neuer Hausbesitzer ist man im ersten Jahr meist noch beim Grundversorger und hat einen relativ teuren Vertrag. Man sollte sich also rechtzeitig Erinnerungen machen, nach anderen Anbietern zu schauen und seine Kündigungsfrist nicht versäumen.

Wasserverbrauch pro Jahr analysieren

Der Verbrauch vom Wasser hängt von vielen Faktoren ab. Von Dusch- und Badegewohnheiten, der Größe des Grundstücks und des Gartens, der bewässert werden muss und dem Vorhandensein von Zisterne, Gartenwasserzähler oder einem Brunnen.

Wasserverbrauch pro Jahr im Einfamilienhaus

Wasserverbrauch pro Jahr im Einfamilienhaus (Familie mit einem Kleinkind)

Wir haben im Sommer unseren Garten angelegt und Rasen ausgesät. Dementsprechend hoch ist auch der Verbrauch in den Sommermonaten. Wir haben uns einen Gartenwasserzähler für die Bewässerung im Garten installieren lassen. Bei diesem fallen nur die Kosten für den Verbrauch, nicht für das Abwasser an. Die hellgrün schraffierten Flächen im Graphen können also mit der Bewässerung des Rasens und der wenigen Pflanzen gleichgesetzt werden. In den kommenden Jahren werden wir noch zusätzlich einen Brunnen installieren lassen. 

Auswertung des Wasserverbrauchs

In der Summe haben wir im ersten Jahr rund 120 m3 Wasser verbraucht. Wovon etwa 30 m3 über den Gartenwasserzähler entnommen wurden und zur Bewässerung genutzt wurden.  Laut Verivox ist der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch 2017 in Deutschland 123 Liter. Das entspricht rund 90 m3 Wasser (123 Liter * 365 Tage * 2 Personen ). Wir liegen also auch hier sehr genau im Durchschnitt. 

Kosten des Wasserverbrauchs

Wasserzähler

Wasserzähler

Die Kosten für Trinkwasser liegen in unserer Region bei 1,50 EUR pro m3 und die Kosten für das Abwasser bei 2,00 EUR pro m3. Beim Gartenwasserzähler fallen keine Abwasserkosten an. Somit sparen wir hier 60 EUR im Jahr ein.
In der Summe liegen unsere Kosten für den Wasserverbrauch (inkl. der Grundgebühr) bei 450 EUR im Jahr. Davon haben wir rund 50 EUR für die Bewässerung aufgewendet. Zukünftig wird dieser Kostenpunkt natürlich höher werden. Denn den Rasen haben wir erst im Juli angelegt. Im nächsten Jahr wird die Bewässerung also einige Wochen eher starten. Es kommen auch noch weitere Pflanzen, Beete und Bäume hinzu, welche  bewässert werden müssen.

Unser Fazit

Mit dem ersten Jahr im neuen Eigenheim liegen wir beim Verbrauch von Gas, Wasser und Strom recht gut im Durchschnitt. Vergleichen können wir allerdings nur mit Werten aus dem Internet oder anderen Bauherren. Wir sind gespannt wie sich unser Verbrauch in den nächsten Jahren entwickelt. Aber es zeigt sich auch, dass man an vielen Stellen sparen kann, ohne dabei penibel zu sein. Oft lohnen sich auch Vergleiche mit anderen Anbietern oder der Wechsel auf einen kostengünstigeren bzw. besser passenden Tarif. Es ist wichtig seine Fälligkeiten und Kündigungsfristen zu kennen und sich Termine zur Erinnerung zu machen. 

Dass es sich lohnt darüber einen eigenen Artikel zu schreiben war nicht absehbar. Aber irgendwie hat uns dieses Schutzrohr für die Gasleitung doch viel Zeit und Mühen gekostet.

Mit viel Mühe zum Gas-Anschluss

Es fing an am Tag unserer Einmessung, als uns unsere Bauleiterin bat uns bei den zuständigen Versorgen für Wasser, Strom und Gas zu informieren, ob sie spezielle Leerrohre bzw. Schutzrohre für den jeweiligen Hausanschluss (Gas, Wasser und Elektrik) vorschreiben. Diese müssen nämlich bei der Errichtung der Bodenplatte entsprechend eingesetzt werden. Zugegeben, das war ein Thema mit dem wir uns so noch nicht befasst hatten, zumal wir auch nicht gedacht hätten, das man als Bauherr die Pflicht hat sich über die vorgeschriebenen Leerrohre zu informieren und diese mitunter sogar besorgen zu müssen. Schnell haben wir in Erfahrung bringen können, dass für Wasser, Abwasser und Strom keine speziellen Leerrohre nötig sind, aber für den Gasanschluss! Hier hat sich wieder Mal der Kontakt zu unseren zukünftigen Nachbarn (ebenfalls Bauherren) bezahlt gemacht, von denen einige schon etwas weiter sind und uns somit weiterhelfen konnten.
Das ganze wäre wohl kein Problem gewesen, hätten wir nur rechtzeitig unseren Gasanschluss beantragt. Dann hätte man automatisch vom zuständigen Versorger ein Merkblatt erhalten, mit Hinweisen, was beim Hausanschluss von Gasleitungen zu beachten ist und welche Vorraussetzungen man beim Bauen mit und ohne Keller oder bei einem Mehrspartenanschluss beachten muss. Nur leider hatten wir diesen bislang nicht beantragt, da die Anmeldung wohl über den Gasinstallateur zu laufen hat, welchen wir noch nicht kannten. Das war leider eine Fehlinformation oder wir haben das falsch aufgeschnappt. Wie auch immer.

Was für ein Schutzrohr für den Gasanschluss?

Schutzrohr für Gas in der Bodenplatte

Schutzrohr für Gas in der Bodenplatte

Und vor allem – brauchen wir das? Bei diesem Leer- bzw. Schutzrohr für Gasleitungen handelt es sich um ein spezielles PVC-Rundbogen-Rohr mit dazugehörigem Aufsatz, das vor allem luft- und wasserdicht ist. Laut dem Gas-Versorger (die NBB in unserem Fall) akzeptieren Sie auch ein gewöhnliches KG-Rohr und so schreiben Sie es auch online auf deren Webseite. Aber will man nicht eher auf Nummer Sicher gehen, wenn es um den Gasanschluss des eigenen Hauses geht? Das Lehrrohr wird beim Gießen der Bodenplatte von der Tiefbaufirma mit in diese eingebracht und später der Gasanschluss hindurch gelegt und im Hausanschlussraum (HAR) angeschlossen. Das ganze haben wir versucht in nebenstehender Abbildung einmal zu verdeutlichen. Das es im Nachhinein schwierig ist so ein Rohr mit einzubauen liegt auf der Hand. Die Alternative wäre gewesen, den Gasanschluss von Außen in die Hauswand einzuführen.

Woher bekommen wir das Gas-Schutzrohr und was machen wir damit?

Schutzrohr für Gas

Schutzrohr für Gas

Das haben wir uns gefragt und diese Frage auch direkt an unseren zukünftigen Nachbarn gestellt.  Dieser sagte, dass wir das Gasleitungs-Schutzrohr vom ausführenden Rohrinstallations-Unternehmen, welches den Gasanschluss errichten wird, erhalten. Allerdings nur mit Vorlage des Gasantrags und noch dazu haben die Ihren Sitz in 60 km Entfernung. Mit dem Schutzrohr in der Hand gehe ich dann zum Tiefbau-Unternehmen, welches die Bodenplatte gießt und überreiche es denen, damit Sie es einbauen können. Da am kommenden Dienstag unsere Bodenplatte begonnen werden soll, war nun auch Eile geboten. Der Gas-Versorger hat mir am Telefon bestätigt (bis hierhin waren es ca. 10  Telefonate), dass ich das Rohr nur vom Rohrinstallateur-Unternehmen erhalte und noch dazu mitgeteilt, dass ich zu spät dran bin und Sie meinen Antrag nicht sofort bearbeiten können. Also rief ich beim Rohrinstallateur an, schilderte mein Anliegen und konnte vereinbaren, dass Rohr vorab zu bekommen, auch wenn ich keinen Antrag habe. Heute morgen um 6.30 Uhr ging es also in Richtung Werder das Rohr abholen, anschließend auf die Baustelle bringen und dort dem Tiefbauer hinterlegen.

Was sollte für den Gasanschluss am Haus beachtet werden?

Auch wenn der Gasanschluss trotz guter Vorbereitung zum Ende hin doch eine recht anstrengende Sache war, so haben wir unsere Lehre daraus ziehen können mit wichtigen Schlussfolgerungen die wir gern weitergeben:

  • Rechtzeitig bei den Versorgern informieren, welche Bedingungen sie an die Schutzrohre beim Hausanschluss haben.
  • Rechtzeitig Anträge bei den Versorgen einholen!
  • Nicht auf einzelne Aussagen verlassen, lieber noch einen Zweiten fragen.
  • Ruhig bleiben – der Bau fängt gerade erst an! 🙂