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Lampe im Gartenhaus installieren

Seit dem letzen Jahr sind wir stolze Besitzer eines Gartenhauses. Das Fundament für das Gartenhaus hatten wir in Eigenleistung erstellt, das Gartenhaus selbst jedoch aufbauen lassen. Nur Strom und somit auch Licht gab es bislang noch nicht. Das hatten wir uns fest als ToDo für diesen Sommer vorgenommen und konnten in der Tat auch im September das Licht anknipsen. Aber es hat viel Zeit in Anspruch genommen und viele Überlegungen mussten gemacht werden. Worauf alles zu achten ist und wie unsere Umsetzung aussah, erfahrt ihr jetzt.

Hinweis: Arbeiten mit Strom oder auch Kabel sollten grundsätzlich vom Fachmann erledigt werden! 

Strom im Gartenhaus frühzeitig planen

Die Vorkehrungen für die Stromzufuhr zum Gartenhaus werden meist beim Hausbau getroffen. Spätestens wenn der Elektriker mit den Bauherren die Runden durch den Rohbau dreht, sollte man auch an den später benötigten Strom im Garten denken. Das gilt sowohl für das Gartenhaus, aber auch die Terrasse, das Carport oder die Garage. Schließlich müssen die Erdkabel bis ins Haus zum Schaltkasten gelegt und angeschlossen werden. Zu diesem Zeitpunkt wird der Grundstein gelegt und man sollte sich über folgende Fragestellungen Gedanken gemacht haben:

  • Wieviele Erdkabel sollen nach draußen verlegt werden?
  • Wie lang soll jedes Erdkabel sein?
  • Benötige ich Kraftstrom und somit ein 5-adriges Erdkabel?
  • Soll ein separater Schutzschalter für den Gartenbereich eingeplant werden?

Oft steht jedoch an dieser Stelle noch keine genaue Gartenplanung fest. Über die Position des Gartenhauses hat man sich vielleicht noch keine rechten Gedanken gemacht. So erging es uns zumindest. Wir haben vorsorglich zwei 3-adrige Erdkabel der Länge 15 und 30 Meter eingeplant und vom Elektriker verlegen lassen. Ein weiterer Fehlerstrom-Schutzschalter bzw. FI-Schalter wurde nicht vorgesehen. Die Kabel wurden durch die Hauseinführung vom Hausanschlussraum geführt und vor dem Haus vergraben. Da noch keine Verbraucher angeschlossen waren, wurden die Enden lediglich lose in den Schaltkasten geführt und an keiner Sicherung angeschlossen.

Die Verlegung des Erdkabels

Ein Jahr später stand das Gartenhaus und somit war nun auch klar wohin das andere Ende des Erdkabels muss – einmal bis ans andere Ende des Grundstück. Natürlich anders als geplant und somit war das Erdkabel auch viel zu kurz. Bewaffnet mit Spaten und Schaufel und vielen Stunden des Schwitzens wurde mit der  Arbeit begonnen und das Erdkabel in einem ca. 50cm tiefen Graben verlegt. 

Hinweis: Um bei späteren Gartenarbeiten nicht versehentlich das Erdkabel mit einem Spaten zu kappen, ist es empfehlenswert ein Signalband auf ca. der Hälfte der Höhe über dem Erdkabel zu verlegen. Somit wird man rechtzeitig gewarnt, dass an dieser Stelle nicht weiter gegraben werden sollte. 

Beim Fundament für das Gartenhaus (unseres besteht aus Pflasterplatten) hatten wir ein 1-Zoll starkes PE-Rohr als Leerrohr mit durch eine der Terrassenplatten geführt. In dieses Leerrohr legt man am besten gleich einen Draht zum einfacheren Durchführen des späteren Erdkabels mit rein. Beide Enden haben wir anschließend gut verschlossen, damit sich kein Dreck darin sammeln kann. Zu diesem Zeitpunkt sollte natürlich feststehen, wo genau auf dem Fundament das Gartenhaus platziert wird. Das Kabel sollte nach Möglichkeit innenliegend an einer der Wände ins Gartenhaus geführt werden.

Graben für das Erdkabel errichten

Graben für das Erdkabel errichten

Leerrohr ins Gartenhaus verlegen

Leerrohr ins Gartenhaus verlegen

Rasen mit dem Spaten ausstechen

Rasen mit dem Spaten ausstechen

 

Erdkabel verlängern

Um ein Erdkabel zu verlängern – und das war bei uns nun notwendig – haben wir uns zunächst ein 50m langes Erdkabel bestellt und dazu eine entsprechende wasserdichte Verbindungsmuffe*. Beim Kauf des Erdkabels darauf achten, die gleiche Anzahl an Adern und auch gleichen Querschnitt der Adern zu bestellen. Die genauen Angaben des Kabels, welches beim Bau verwendet wurde, findet man auch auf dem Angebot des Elektrikers. Um sicher zu sein, kann man mit dieser Bezeichnung auch zu einem Fachpersonal gehen.

Sicherheitshinweis: Das Verlängern des Erdkabels mit Hilfe der Muffe genau nach Anleitung durchführen oder einen Elektriker durchführen lassen. 

Wir haben die Muffe zur Sicherheit noch einmal mehrlagig mit Isoliertape umwickelt. Schließlich soll es viele Jahre im Erdreich aushalten.

Verlängertes Erdkabel mit einem Voltmeter prüfen

Bevor wir nun das fertig verlängerte Kabel wieder vergraben haben, haben wir zunächst geprüft, ob es richtig funktioniert. Am Ende des verlängerten Kabels haben wir zwei Adern (z.B. der blaue Null-Leiter und der gelb-grüne Schutzleiter) freigelegt und miteinander verdrahtet. Das anderen Ende des Kabels lag zu diesem Zeitpunkt noch lose im Schaltkasten lag und war Spannungsfrei. Hier haben wir ebenfalls am Null- und Schutzleiter mit Hilfe eines Voltmeters eine Durchgangsprüfung gemacht. Diese Methode eignet sich auch bei mehreren Erdkabeln herauszufinden, welches das richtige ist.

Elektroinstallation und Verkabelung im Gartenhaus

Das Kabel ist nun bis ins Gartenhaus verlegt, doch wie geht es weiter? Zum einen sollte man sich Gedanken machen wieviele Lampen und Steckdosen im Gartenhaus benötigt werden. In Abhängigkeit davon gestaltet sich auch die Verkabelung und das benötigte Material. Zuletzt muss das Erdkabel im Hausanschlusskasten richtig angeschlossen werden. Das Erdkabel wird an einen freien Schutzsschalter angeschlossen, welcher über einen FI-Schalter abgesichert ist. Aber diesen Schritt sollte man einem Fachmann überlassen.

Bei der Verkabelung im Gartenhaus haben wir uns entschieden eine Innenlampe zu installieren. Diese wird über eine Schalter-/Steckdosenkombination geschaltet. Zusätzlich haben wir im hinteren Teil des Gartenhauses eine Einzelsteckdose und im vorderen Bereich in der Nähe unserer provisorischen Werkbank eine Doppelsteckdose installiert. 

Lampe im Gartenhaus installieren

Lampe im Gartenhaus installieren

Lichtschalter mit Steckdose im Gartenhaus anbringen

Lichtschalter mit Steckdose im Gartenhaus anbringen

Aufputzdose für Stromkabelverzweigung

Aufputzdose für Stromkabelverzweigung

 

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LED Einbauspots

Das Einbauen und Anbringen von Lampen und Deckenspots war bei uns eine Eigenleistung. Viele beängstigt jedoch der Gedanke diese Tätigkeiten selbst durchzuführen und grundsätzlich gehören solche Arbeiten an der Elektrik auch in die Hände eines Fachmanns. Wenn man gewisse Grundregeln (z.B. die 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik) beachtet, kann man die Dinge durchaus selber in der Hand nehmen und zusätzlich Kosten sparen. Hier erfahrt ihr, wie die Spots eingebaut werden und worauf beim Kauf von LED-Spots zu achten ist.

Eigenschaften und Merkmale der LED-Deckenspots

Paulmann LED-Spot
Paulmann LED-Spot

Im Internet findet man im Übrigen unterschiedliche Bezeichnungen, wie Einbaustrahler, Deckenspot oder auch Einbauleuchte. Gemeint ist aber immer das Gleiche.
Es gibt unterschiedliche Merkmale und technische Eigenschaften auf die beim Kauf von LED-Deckenspots zu achten ist. Auch hat jeder Mensch ein anderes Befinden für Helligkeit und Lichtwärme. Daher ist es wichtig sich die zukünftigen Spots (oder zumindest vergleichbare Leuchten) vorher einmal anzuschauen.

Neben dem Preis spielen die folgenden Eigenschaften eine wichtige Rolle beim Kauf von LED-Spots:

  • Leistung (Watt bzw. W)
  • Lichtstrom (Lumen bzw. lm)
  • Farbtemperatur (Kelvin bzw. K)
  • Einbautiefe (cm)
  • Einbaudurchmesser (cm)
  • Farbe des Korpus 
  • Glaseigenschaften (satiniert, klar)

Leistung der Lampe (Watt)

Was früher die 40 Watt Glühbirne war, ist heute die 7 Watt LED-Leuchte. LED Lampen haben einen deutlich geringeren Stromverbrauch und sind viel effizienter als Glühbirnen. Die Wattzahl der LED-Leuchte gibt eine ungefähre Auskunft über die Helligkeit, ist aber allein nicht aussagekräftig. Pauschal lässt sich sagen, dass eine 3 Watt LED nicht so hell ist wie eine 7 Watt LED. Um die Wattzahl annähernd mit einer Glühbirne zu vergleichen muss der Wert mit Faktor 5 Mal genommen werden.

Lichtstrom der Lampe (Lumen)

Ein zweiter wichtiger Indikator für die Lichtintensität und Helligkeit ist die Angabe des Lichtstroms in Lumen. Die Maßeinheit Lumen (lm) gibt die gesamte Lichtmenge an, die eine rundumstrahlende Lampe abgibt. Mehr dazu findet man auf https://de.paulmann.com/beratung/licht-tipps/helligkeit-vergleichen/ . Es gibt Empfehlungen wieviel Lumen pro Quadratmeter man haben sollte. So wird in Wohnräumen 100 lm /m² empfohlen und in Bad und Küche dagegen 300 lm / m². Bei der Beleuchtung im Bad sollte man außerdem die Schutzzonen beachten und Akzente richtig setzen. Nach dieser Maßgabe kann man berechnen wieviel Lampen mit welcher Lumenzahl zum Einsatz kommen sollten.

Beispiel:

Schlafzimmer mit 16m² und es sollen LED-Einbauspots werden mit der Angabe 380lm. Mit 5 LEDs kommt man auf einen Wert von ca. 120 lm / m². Mit 6 LEDs und 150 lm / m² ist man wohl auf der sicheren Seite.

Alternativ kann man auch mehr nehmen und dimmbare LEDs wählen, welche man bei Bedarf herunter regeln kann.

Farbtemperatur der Lampe (Kelvin)

Die Angabe K bzw. Kelvin bei Lampen sagt aus wie kalt oder auch warm das Licht der Lampe ist. Je höher der Wert desto kühler ist das Licht. Eine Glühbirne hat eine Farbtemperatur von ca. 3000 K und ist damit warmweiß. Eine LED für den Wohnbereich sollte daher auch warmweiß sein und eine Farbtemperatur zwischen 2700 K oder 3000 K haben (übliche Werte). Höhere Werte (4000 K und mehr) sind dann schon eher mit einer Leuchtstoffröhre vergleichbar.

Einbautiefe und Einbaudurchmesser

Es gibt LED Lampen mit ganz unterschiedlichen Einbautiefen und Einbaudurchmessern. Die Einbautiefe legt fest wie tief man die beispielsweise die Trockenbaudecke abhängen muss, damit die Lampen Platz darin finden. Der Einbaudurchmesser sagt aus, wie groß die Bohrungen sein müssen. In unserem Fall war beides vorgegeben. Die Decken waren 10cm abgehangen und die Bohrungen mit einem üblichen Maß von 68mm gemacht wurden. Somit mussten wir die Suche nach LED Leuchten darauf einschränken, aber sind fündig geworden.

Farbe des Korpus

Das ist natürlich reine Geschmacksache. LED-Spots gibt es vorrangig in den Farben Weiß, Chrome und metallischen Farben wie Gold oder Bronze.

Hinweis: Das Weiß der Lampenkorpus entspricht nicht immer dem Weiß der Decke. Am besten vorher mit einem Muster abgleichen.

Glaseigenschaften (satiniert oder klar)

Dieser Unterschied ist minimal und macht in der Regel nur 1 bis 2 EUR Unterschied pro Lampe aus. Bei satinierten Glas ist dieses aufgeraut und somit nicht durchsichtig, wirkt also „milchig“. Das Licht wirkt dadurch gedämpfter, nicht so grell und blendend. 

Einbau der Deckenspots planen und vorbereiten

Entscheidend für den Einbau der Spots ist die Art und Weise der Decke in welche sie eingebaut werden sollen. Im Wesentlichen findet man zwei Arten von Decken vor – abgehängte Trockenbaudecken (Gipsbetonplatten) und Betondecken.

Einbau in Betondecken (Filigrandecken)

Decken aus Beton erlauben leider keinen direkten Einbau von LED-Spots. Diese haben eine zusätzliche Bewährung aus Stahl und kommen vor allem im Erdgeschoss von Einfamilienhäusern zum Einsatz. Ein Durchbohren der Decke ist hier also nicht möglich. Es gibt zwei Möglichkeiten dennoch LED-Spots in Betondecken einzubauen.

1. Die Decke abhängen

In diesem Fall wird eine zusätzliche Zwischendecke aus Gipsbetonplatten eingezogen – eine Trockenbaudecke. Die Decke wird soweit abgehangen, dass die Deckenspots und die Verkabelung eingelassen werden können. Wer sich die einzelnen Schritte noch einmal vor Augen führen möchte, dem empfehle ich den Decke abhängen in 8 Schritten Ratgeber von OBI.
Neben dem erhöhten Aufwand und den zusätzlichen Kosten wird bei dieser Variante auch die Raumhöhe verringert. In die Trockenbaudecke lassen sich die Spots nun wie unten beschrieben einbauen.

2. Einbaugehäuse beim Gießen der Betondecke setzen lassen

Wer jedoch rechtzeitig plant und sich noch vor dem Baustart befindet, kann Vorarbeiten für das spätere Einsetzen der Spots bereits werkseitig bei der Herstellung der Betondecke durchführen lassen. Es werden entweder Platzhalter beim Gießen der Betondecke eingesetzt, welche die Aussparungen für die späteren Einbauspots bilden. Oder es werden direkt spezielle Einbaugehäuse verbaut. Diese werden ebenfalls beim Gießen der Decke mit eingebarbeitet und bieten anschließend genug Platz für den Einbau der Leuchten. Ein Beispiel für ein solches System ist das HaloX® System vom Hersteller Kaiser Elektro GmbH. Das Video beschreibt das Prinzip und die Funktionsweise.

https://www.youtube.com/watch?time_continue=6&v=x6N7xLc51Y8
Wichtig: Bei dieser Variante muss direkt nach dem Errichten der Betondecke die Verkabelung durch einen Elektriker erfolgen.

Auf dem Hausbau Blog sind diese Schritte im Artikel „Spots in Betondecke“ auch noch einmal etwas genauer beschrieben.

Einbau der Leuchten in die Trockenbaudecke

Bei Trockenbaudecken bzw. bereits abgehängten Decken ist der Einbau hingegen ohne Probleme oder großen Mehraufwand möglich. An dieser Stelle sei noch einmal ausdrücklich auf die Vorsicht beim Arbeiten mit Strom hingewiesen. Elektroarbeiten, sofern man nicht weiß was man tut, gehören in die Hände eines Fachmanns. Aber nun die Schritte im Einzelnen.

1. Markierungen setzen und Aussparungen bohren

Die Anzahl und Platzierung der Spots ermittelt man am besten anhand seines Grundrisses. Anschließend werden die Stellen an der Decke markiert und mit einem Lochbohrer oder Kreisschneider gebohrt. Hierbei auf den korrekten Durchmesser der Bohrung achten.

LED Einbauspot Planung
LED-Spots Planung im Grundriss
Wichtig:  Vergewissert euch, dass sich hinter den Markierungen keine Metallprofile o.ä. der Deckenkonstruktion befinden. Diese sollten nicht mit angebohrt werden. Mit korrekter Absprache kann die Löcher auch der Trockenbauer anfertigen. So hatten wir das gemacht.

2. Kabel legen

Verkabelung für Deckenspots
Verkabelung für Deckenspots

Bei uns kamen die üblichen 3-adrigen NYM-J Kabel mit einem Querschnitt von 1,5 mm² zum Einsatz. Bei der Verkabelung der Spots werden die Elektrokabel immer von einem Bohrloch zum nächsten gelegt.

Beispiel: In der abgebildeten Skizze sollen 3 Leuchten eingesetzt werden. In die erste Öffnung wird das vom Lichtschalter kommende Kabel gelegt. Das ist Aufgabe des Elektrikers. Das Kabel bzw. die Adern sind fachmännisch gesichert (z.B. mit Wago-Klemmen). Von der ersten zur zweiten Öffnung legen wir nun ein weiteres Kabel, so dass durch beide Öffnungen ca. 30cm herausragen. Das gleiche wiederholen wir vom zweiten zum dritten Loch.

Ist noch kein Anschluss durch den Elektriker erfolgt, ist demnach auch noch kein stromführendes Kabel vorhanden. Markiert in dem Fall am besten das „Startloch“, dann weiß der Elektriker sofort vorhin er das Kabel legen muss. Wenn am Ende alles richtig gemacht wurde, sollten aus jedem Loch (außer dem letzten in der Reihe) zwei Kabel hängen.

3. Spots anschließen und einsetzen

Kabel aus Trockenbau-Decke
Kabel aus Trockenbau-Decke

Die aus der Decke kommenden Kabel werden nun an die LED-Spots fachmännisch angeschlossen. Es werden pro Lampe immer zwei Kabel angeschlossen, da die Einbauleuchten parallel geschaltet werden. Die Spots bringen in der Regel je zwei Anschlüsse für Phase (L), Nullleiter (N) und die Erdung mit. Wir hatten uns beim Kauf für weiße Einbauspots von Paulmann* entschieden. Das Anklemmen beider Kabel sollte also kein Problem darstellen. Beim letzten LED-Spot wird entsprechend nur das verbleibende Kabel angeschlossen.
Anschließend werden die Leuchten in die Bohrungen mit Hilfe der Klemmbügel eingesetzt.
Wer sicher gehen möchte, kann auch zwischendurch einmal eine Stromverbindung herstellen und die bereits eingebauten Lampen testen.

Welche Werkzeuge sind notwendig?

Um alle genannten Schritte durchzuführen benötigt man das ein oder andere Werkzeug. Vieles hat man im Haus. Spezielleres Werkzeug, vor allem beim Arbeiten mit der Elektrik nicht immer.

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Steckdosen Bohrung durch Elektriker

Die Elektroplanung ist wohl eines der wichtigsten Termine während der Bauphase und auch einer, welcher sehr viel Vorbereitung benötigt. Zumindest wenn man es richtig machen will. Leider sind mit dem Thema Elektrik auch immer einige Mehrkosten verbunden. Wir haben uns lange auf den Termin vorbereitet und hoffentlich vieles richtig gemacht. Das Thema Elektrik umfasst weit mehr als nur Lichtschalter und Steckdosen. Daher ist es wichtig sich mit diesem Thema auseinander zusetzen, um nicht am Ende unüberlegte Entscheidungen zu treffen oder gar Dinge zu vergessen. Genau weiß man es eh erst wenn man im Haus wohnt und plötzlich einen Lichtschalter an der Wand vermisst. Natürlich möchten wir unsere Vorbereitungen und Entscheidungen niemandem vorenthalten und vielleicht ist ein guter Ratschlag oder Hinweis mit dabei.

Die wichtige Rolle des Elektrikers

Man kann Glück aber auch etwas Pech haben mit seinem Elektriker. Manch einer geht einfach nur mit einem durch das Haus und möchte vom Bauherren wissen, wo alle Schalter, Lampen und Steckdosen hin sollen samt aller Maße. Besser dran sind die, bei denen Elektriker viel Erfahrung mitbringt und diese auch preisgibt. Man erhält wichtige Tipps, welche Schalter eher überflüssig sind und welche man anders platzieren oder zusätzlich installieren sollte.

Wir gehörten zu letzteren und konnten viele Hinweise und Ratschläge annehmen und auch umsetzen. Unser Elektriker hat unterschiedliche Szenarien mit uns durchgespielt um uns damit zu verdeutlichen, dass hier ein Schalter fehlt oder unsere geplanten Schalter nicht bis zum Ende durchdacht gewesen sind.

Vorbereitungen für den Elektriker-Termin

Als Informatiker lag mir dieses Thema besonders am Herzen und ich habe bereits sehr zeitig mit der Vorbereitung begonnen. Ich muss zugeben, ich hatte auch viel Spaß dabei. Die Grundrisse vom Erdgeschoss und Obergeschoss aus unserer Ausführungsplanung haben wir in Adobe Photoshop importiert und anschließend mehrere Ebenen angelegt. Eine Ebene für Steckdosen, TV und Netzwerkanschlüsse, eine für Lichtschalter und Lampen und noch eine zusätzliche für den Grundriss ohne Möbel. Somit konnten wir immer alle benötigten Ebenen ein- und ausblenden und den Fokus auf Steckdosen oder das Licht legen und ggf. die Möbel ausblenden.

Empfehlenswert für die Vorbereitung ist auch der Elektro Raumplaner von Elektro+.

Planung von Steckdosen

Vorbohrung für Steckdose

Vorbohrung für Steckdose

Man hört immer wieder, dass man lieber eine Steckdose mehr einplanen soll da die Anzahl der Steckdosen im Vertrag immer zu wenig sind. Es sollte allerdings auch ästhetisch bleiben denn zu viele Steckdosen im Raum sind optisch nicht sehr schön. Man muss also ein gesundes Maß finden. Auch bei uns waren es zu wenig Steckdosen als Standard.

In unserem Bauwerksvertrag sind für jeden Raum alle inklusiven Steckdosen aufgeführt. Diese Standard-Steckdosen haben wir zunächst versucht sinnvoll in den einzelnen Räumen zu verteilen. Zu diesem Zeitpunkt ist es natürlich am allerbesten, wenn bereits feststeht, wie man die Möbel stellen wird. Anhand der Möbel ergeben sich viele Steckdosen bereits von selbst. Hier einige (übliche) Beispiele, wie auch wir sie platziert haben.

Standard-Positionen von Steckdosen

  • Steckdose hinter jedem Nachtschrank (z.B. Nachtischlampe, Radiowecker)
  • Steckdose am Schreibtisch (z.B. Computer, Lampe)
  • Steckdose für Stehlampen
  • Steckdose an Regalen/Kommoden (z.B. Uhr, Lampe, Radio)
  • Steckdose im Flur am Telefontisch
  • Steckdosen an der Arbeitsplatte in der Küche (Toaster, Mixer, Kaffeemaschine)

Bereits für Geräte vergebene Steckdosen haben wir als solche gekennzeichnet. In unserem Fall sind das Steckdosen für Induktionsherd, Backofen, Dampfgarer, Umlufthaube, Kühlschrank, Waschmaschine. Diese sind in der Regel immer belegt bzw. gar nicht erreichbar. Die Stellen im Haus, an denen wir (verhältnismäßig) viele Steckdosen einkalkuliert haben, ist das Lowboard im Wohnzimmer für Fernseher und SAT-Equipment (6 Steckdosen) und der Bereich der Arbeitsplatte in der Küche. Hier müssen neben Standmixer, Toaster und Kaffeemaschine auch regelmäßig diverse Küchengeräte eine Stromzufuhr erhalten.

Nicht im Standard-Paket enthalten waren Steckdosen für den Außenbereich und für den Dachboden. Wir haben zusätzlich drei Steckdosen für den Außenbereich eingeplant, zwei im Bereich der Terrasse und eine vor der Haustür (z.B. Weihnachtsbeleuchtung). Außensteckdosen müssen immer schaltbar sein, d.h. es wird mindestens ein Schalter zusätzlich im Haus installiert, welcher die Außensteckdosen ausschalten kann. In den Dachboden lassen wir nur ein zusätzliches Kabel legen und werden später selbst eine Steckdose und Korbleuchte anklemmen.

Die übrigen Steckdosen haben wir so verteilt, dass wir in jedem Bereich im Raum eine Steckdose haben. Denn man muss immer damit rechnen, dass man zu einem späteren Zeitpunkt die Möbel umstellt.

Tipp für den Termin dem Elektriker: Alle Steckdosen bereits im Grundriss einzeichnen und die genaue Position inklusive der Maße kennzeichnen. Außensteckdosen nicht vergessen.

Steckdosen im Obergeschoss

Steckdosen im Obergeschoss

Steckdosen im Untergeschoss

Steckdosen im Untergeschoss

Planung von Lichtschaltern und Lampen

Lichtschalter und Steckdose

Lichtschalter und Steckdose

So wie die Steckdosen war auch die Anzahl der Lichtschalter und Decken- bzw. Wandauslässe (Kabel für Deckenlampe oder Wandlampe) standardmäßig im Bauwerksvertrag enthalten. Auch hier waren es wieder zu wenige. Unsere Prozedur war die selbe wie bei der Platzierung der Steckdosen – wir haben jeden Schalter und jede Lampe nach bestem Gewissen im Haus positioniert und anschließend überlegt, wo noch zusätzliche Schalter notwendig sind. Im Vertrag werden teilweise Fachbegriffe verwendet über deren Bedeutung man sich zunächst im Klaren sein muss.

Die wichtigsten Symbole und Fachbegriffe bei der Elektroplanung

ausschalterAusschalter

Ein normaler Lichtschalter zum Ein- und Ausschalten einer Lampe.

wechselschalterWechselschalter

2 Lichtschalter, welche beide die selbe Lampe ein- bzw. ausschalten. Kommt meist in Fluren oder im Treppenaufgang zum Einsatz.

kreuzschalterKreuzschalter

Gleiches wie Wechselschalter, nur mit 3 (oder mehr) Schaltern.

serienschalterSerienschalter

Ein Schalter mit 2 Tastern, welcher jeweils eine von 2 Lampen im selben Raum schaltet. Zum Beispiel im Wohnzimmer mit 2 Lampen, die beide an einem Schalter an- und ausgeschaltet werden sollen.

Ist also für den Flur im Erdgeschoss ein „Deckenauslass mit Kreuzschaltung“ angegeben (bei uns der Fall), so kann man eine Lampe mit 3 Schaltern einplanen. Für das Wohnzimmer erhalten wir einen „Deckenauslass mit Serienschalter“ und können somit an einem Lichtschalter beide Lampen im Wohnzimmer schalten. Allerdings wollen wir die Lampen im Wohnzimmer nicht nur an einer einzigen Stelle im Raum schalten können, denn wir haben neben 2 Terrassentüren und einer Tür zum Flur auch eine Tür zur Küche. Also lassen wir 2 zusätzliche Schalter installieren.

Sofern man im Haus halbwegs komfortabel das Licht ein- und ausschalten möchte, kommt man um die Installation weiterer Schalter oder dem „Upgrade“ eines einfachen Schalters zum Wechsel- oder Kreuzschalter nicht herum. Für jede weitere Außenlampe (bzw. für jede weitere Lichtquelle, die nicht im Standard enthalten ist) ist ebenfalls ein zusätzlicher Schalter notwendig, welcher natürlich Mehrkosten verursacht.

Tipp für den Termin dem Elektriker: Am besten alle Schalter und Lampen im Grundriss einzeichnen und genaue Positionen inkl. der Maße überlegen. Wer richtig gut ist, vermerkt mit kleinen Zahlen, welche Lampen die Schalter betätigen sollen und ob es ein Aus-, Wechsel- oder Kreuzschalter ist. Sollen Lampen mittig im Raum hängen, dann sollte man bereits die Maße parat haben. Das spart Zeit, da ansonsten vor Ort ausgemessen wird.

Licht und Lampen im Untergeschoss

Licht und Lampen im Untergeschoss

Licht und Lampen im Obergeschoss

Licht und Lampen im Obergeschoss

Was man zum Elektrikertermin erledigt haben sollte

Niemand sollte unvorbereitet den Termin mit dem Elektriker auf sich zukommen lassen und es gibt somit einige Punkte die man vorher erledigt haben sollte. Bei manchen Dingen wird man sich sicher sagen: „Das hätten wir uns vorher mal anschauen müssen“. Daher mal ein paar Anregungen woran man denken sollte und was mitzubringen ist:

  • Grundrisse mit eingezeichneten Steckdosen, Lampen Schaltern und allen Maßen
  • Küchenpläne mit Installationszeichnungen und Positionsangaben aller Gerätesteckdosen
  • Maße / Pläne von Badmöbeln und Spiegelschränken (wichtig für Wandauslässe und Steckdosen an Spiegelschränken / Vorwänden)
  • Schalter- und Steckdosenprogramme im Vorfeld ansehen und ggf. Angebot beim Elektriker einholen
  • Überlegungen zu Erdkabeln für Carport, Gartenhaus, Pumpenhaus machen
  • Überlegungen zu Netzwerk, SAT und Lautsprechern machen, da ggf. Leerrohre eingeplant werden müssen
  • evtl. Vorbereitungen für elektrische Rolläden klären
  • Positionen für dezentrale Lüfter (Stichwort KWL) machen, da diese in der Regel der Elektriker setzt

Zusatzkosten bei der Elektroplanung

Damit man einmal ein Gefühl bekommt, welche Kosten auf einen zukommen können, führen wir hier einmal unsere Mehrkosten auf. Die Angaben sind inklusive der Mehrwertsteuer und minimal gerundet. Natürlichen weichen sie von Elektriker zu Elektriker ab.

Mehrkosten für Steckdosen

Jede weitere Steckdose, die zusätzlich zu den im Vertrag enthaltenen Inklusiv-Steckdosen hinzukommt, muss gezahlt werden. Sollte man in einem Raum weniger Steckdosen benötigen als angegeben, kann man diese auch für einen weiteren Raum nutzen.

Schaltbare Steckdose (außen): 54 EUR
Schaltbare Steckdose (innen): 56 EUR
extra gesicherte Steckdose (Backofen): 68 EUR
einfache Steckdose: 44 EUR

Mehrkosten für Schalter und Lampen

zusätzlicher Schalter: 60 EUR
Erweiterung Ausschalter zu Wechselschalter: 35 EUR

Mehrkosten für Erdkabel

Da wir später den Bau eines Carports und eines Gartenhäuschens planen, benötigen wir dort natürlich auch Strom. Hierfür haben wir je ein Erdkabel zum Carport und in den Garten eingeplant. Die Kosten belaufen sich immer auf den laufenden Meter. Beachten sollte man, dass hierfür ein eigener Stromkreis mit eigenem FI-Schalter eingeplant wird. Nicht, dass man später versehentlich beim Umgraben ein Kabel trifft und das Licht im Haus aus geht.

Erdkabel für Carport: 80 EUR
Erdkabel für Garten: 50 EUR

Mehrkosten für Vorbereitungen der elektrischen Rolläden

Im gesamten Haus erhalten wir Rolläden mit Rolladenwickler (ursprünglich ganz ohne Rolläden). Diese möchten wir später gern elektrisch betreiben und somit dafür vorbereiten. Hätten wir es von Anfang an elektrisch machen lassen, wären Kosten in Höhe von über 400 EUR pro Fenster auf uns zu gekommen. Wir lassen nun im Erdgeschoss an jedes Fenster eine Vorrichtung für elektrische Jalousien einrichten mit Leerrohrverlegung und Einbau von Blindabdeckungen und Steckdosen.

Kosten für das gesamte Erdgeschoss: 520 EUR

Später sind dann nur noch Rolladenmotoren und Schalter notwendig (und der Einbau).

Unsere Mehrkosten für die Elektrik

Unser Angebot beträgt für die Mehrkosten durch den Elektriker ca. 2.200 EUR. Zusätzlich würden noch einmal 950 EUR für die SAT-Installation inkl. dem Equipment kommen. Allerdings ist das Thema SAT noch eine andere Baustelle, da wir uns noch nicht zu 100% im Klaren sind, wie wir es umsetzen.