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Dachform Walmdach

Jede Dachform hat ihre eigene Charakteristik. Mit ihren architektonischen Merkmalen bestimmt sie das Erscheinungsbild eines Hauses maßgeblich mit. Bei der Entscheidung für die eine oder die andere kommen praktische Erwägungen hinzu. Wir stellen hier einmal die gängigsten Dachformen vor.

Das Satteldach

Kein anderes findet mehr Anklang unter Bauherren als das Satteldach. Dabei handelt es sich um ein ebenso einfaches wie zweckmäßiges Bauprinzip bei dem sich zwei mehr oder minder stark geneigte Flächen an ihren oberen Kanten treffen. Das Satteldach als gängigste Variante ist recht günstig, da es wenig Aufwand beim Planen und Bauen verursacht. Die Baufirmen verfügen über viel Erfahrung dabei und können daher in der Regel sehr gute Qualität abliefern.

Durch die geneigten Dachflächen ist das Dach sehr gut gegen Witterungseinflüsse gefeit. Das Wasser fließt schnell ab, Schneedecken halten sich nicht lang und werden auch nicht sonderlich dick bzw. schwer.

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten gibt es bei der Dacheindeckung, Gauben und den Neigungswinkeln. Oft dient der Raum unter dem Dach als Ersatz für einen Keller.

Das Zwerchdach

Eine schmuckvolle Erweiterung des Satteldachs ist das Zwerchdach. Hier reicht eine Gaube bis zur Außenwand vor und bildet so ein markantes und ansprechendes Merkmal für das Haus. Die Gaube schafft weiteren Raum, wodurch das Haus mit mehr Licht geflutet wird. Darüber hinaus ermöglicht das Zwerchdach viel individuellen Gestaltungsspielraum – außen wie innen.

Das Schleppdach

Die architektonische Grundlage für das Schleppdach bildet das Satteldach. Sobald eine Neigungsfläche des Daches verlängert wird – ggf. bis zur Bodennähe – entsteht dadurch das Schleppdach. Unterhalb der Verlängerung haben die Bewohner weiteren Stauraum geschaffen zum Beispiel für Gartengeräte oder Fahrräder. Unter einem Schleppdach kann aber auch ein schicker Wintergarten integriert werden.

Das Pultdach

Eine Fläche, eine Neigung, ein Dach – so lautet das einfach Prinzip des Pultdachs. Durch seine simple Form verursacht es weniger Kosten als komplexe Dachformen. Es eignet sich hervorragend zur Installation von Photovoltaikanlagen und ist ein wahrer Eye-Catcher. Häufig steht es in Verbindung mit energieeffizientem Bauen. Dadurch entstehen vielfältige Möglichkeiten bei der staatlichen Förderung, zum Beispiel durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Das Plutdach gibt es in einer weiteren interessanten Variante. Hierbei liegt der geneigten Dachfläche eine weitere gegenüber – und zwar versetzt. Analog dazu spricht man dann von einem „versetzten Pultdach“. Es lässt viel Spielraum bei der individuellen Gestaltung und eignet sich ebenso hervorragend für energieeffizientes Bauen.

Das Flachdach

Nein, ganz waagerecht ist es nicht: das Flachdach. Gemäß DIN wird ein Neigungswinkel von Minimum 1,1 Grad empfohlen, als Höchstwert gilt 25 Grad für das Flachdach. Die Neigung ist wichtig, damit Regenwasser abfließen kann. Sonst würde zu viel Druck entstehen, Schimmel könnte sich leichter bilden und Wasser würde sich seinen Weg ins Haus bahnen. Das Flachdach findet man häufig in Verbindung mit dem Bauhausstil. Zudem ist es sehr gut zum Montieren von Photovoltaikanlagen geeignet.

Das Zeltdach

Hier laufen in der Regel vier symmetrische Dachflächen aufeinander zu bis sie sich oben am Firstpunkt treffen. So entsteht eine Zeltform, die sich besonders bei den heute viel nachgefragten Stadtvillen gut macht. Das Zeltdach zählt nicht gerade zu den günstigsten, ist dafür aber ein Hingucker mit viel Stauraum – sofern die Neigung des Dachs 22 Grad überschreitet. Gut eignet es sich auch für die Installation von Photovoltaik.

Das Walmdach

Den besten Schutz vor Witterungseinflüssen bietet das Walmdach. Mit seinen vier geneigten Flächen ist es besonders stabil und leicht zu pflegen. Optisch wirkt es besonders harmonisch. Seine Konstruktion ist verhältnismäßig aufwändig und daher nicht so günstig wie ein Satteldach oder ein Pultdach. Walme sind übrigens die beiden Flächen an den Giebelseiten – erst durch sie gewinnt das Dach seine eigentümliche Form. Das Walmdach eignet sich ebenfalls sehr gut für Solaranlagen.

Das Krüppelwalmdach

Die gelungene Kombination aus Walmdach und Satteldach ist das Krüppelwalmdach. Hier sind die Walme lediglich oben an den Giebeln geneigt – so entsteht etwas mehr Fläche. Zudem bietet das Krüppelwalmdach einen erstklassigen Schutz vor Witterungseinflüssen und beste Voraussetzungen zur Installation von Solaranlagen. Durch das Verlängern einzelner Dachflächen kann zusätzlicher Raum geschaffen werden.
Nachdem diese Dachform zunächst im damaligen Preußen verbreitet gebaut wurde, findet sie heute wieder etwas mehr Anklang zumal sie eine architektonische Augenweide sein kann – wenngleich sie etwas pflegeintensiv ist.

Das Tonnendach

Autohäuser, Montagehallen und Industriegebäude: Bei ihnen sieht man das Tonnendach häufiger als im privaten Hausbau. Dennoch hat diese Dachform mit ihrer Rundung wie eine „halbe Tonne“ – oder weniger – ihr Existenzrecht bei Ein- und Mehrfamilienhäusern gefunden. Es ist ein absoluter Hingucker für Individualisten; und im Inneren überzeugt es mit einem fantastischen Raumgefühl. Aufgrund der Krümmung muss ab einem gewissen Grad auf Ziegel verzichtet werden. Oft kommen dann hochwertige Materialien wie Kupfer, Titan oder Edelstahl zum Einsatz. Dadurch entstehen an den Schallschutz besonders hohe Anforderungen. Das Tonnendach überzeugt allerdings durch seine hervorragende Statik.

Sonnenkollektoren und Schornstein

Jetzt ging es recht schnell voran. Nach dem Richtfest ging es innerhalb weniger Tage an das Eindecken des Daches. Und wenige Tage später wurden die Fenster eingebaut. Jetzt nimmt unser Haus immer mehr wohnliche Züge an!

Das Dach ist fertig

Die Dachdecke machten Ihre Arbeit sehr gut. Alles klappte ohne Zwischenfälle und feststellbare Mängel. Auch das Wetter spielte mit – wir hatten mitten im September noch Hochsommerwetter.

dach_schornstein

Wir hatten uns für anthrazitfarbene Dachsteine des Herstellers Braas entschieden. Unser Schornstein für unseren Kamin wurde bereits in der Rohbauphase bis zum Dach fertig gemauert und die Entlüftungsrohre für die Gastherme und die Wasserleitungen wurden montiert. Die beiden Sonnenkollektoren von Vaillant wurden auch auf dem Dach installiert.

Fenster und Hauseingangstür eingebaut

Die Fenster und Hauseingangstür wurden eingebaut. Die Haustür war noch abgeklebt, damit Sie geschützt ist. Leider konnten wir so nicht nachprüfen, ob es genau das Modell ist, das wir ausgewählt hatten. Den Bauschlüssel hatten wir ja bereits beim Richtfest übergeben bekommen. Ein tolles Gefühl war es, die Haustür selbst aufzuschließen!

terrassentueren_wohnzimmer

Aus der Checkliste unseres Bauherrenhandbuchs haben wir die Punkte für die Prüfung der Fenster entnehmen können. Unter anderem ist es wichtig zu prüfen, ob die Fenster im geöffneten Zustand so bleiben und nicht von allein zufallen. Das haben wir prompt geprüft und alles machte einen ordentlichen Eindruck. Mit unseren Grundrissen verglichen wir noch die Öffnungsrichtung aller Fenster und Türen. Unser Baubetreuer vom Bauherrenschutzbund bestätigte uns ebenfalls, dass alle Fenster ordnungsgemäß eingebaut und abgedichtet wurden.

Dachüberstand Checkliste

An diesem Wochenende war es nun Zeit für unserer erste Eigenleistung – das Streichen des Dachüberstandes. Klingt im Grunde erst einmal einfach – Farbe und Pinsel kaufen, streichen, fertig. Letztlich war doch einige Vorarbeit und Recherche notwendig, denn den Dachüberstand wollten wir richtig streichen. Ein falscher oder gar kein Anstrich würde sich sonst irgendwann rächen.

Wozu das Dach selbst streichen?

Könnte man sich nun fragen. Ursprünglich war das Streichen des Dachüberstandes eine Position in unserem Hausbauvertrag mit einem stolzen Preis von 950 EUR. Bereits im Planungsgespräch haben wir beschlossen, dass wir das selbst machen möchten. Zum einen um die Kosten zu sparen und natürlich weil wir erpicht darauf waren Arbeiten am Haus auch selbst zu verrichten. Das Streichen des Dachüberstandes ist eine Arbeit, die man auch gut als Laie bewältigen kann und von vielen Bauherren selbst durchgeführt wird – also auch von uns.

Der richtige Anstrich für den Dachüberstand – Farbe und Isoliergrund

Remmers Farbe Deckweiß

Remmers Farbe Deckweiß

Wir haben uns sehr zeitig Gedanken gemacht, welche die passende Farbe für den Dachüberstand ist. An dieser Stelle können wir nur empfehlen, keine notwendigen Schritte auszulassen oder ggf. einen Anstrich einzusparen. Es lohnt sich nicht und sollte in jedem Fall richtig gemacht werden.
Bei der Zimmerei haben wir uns erkundigt ob und womit das Nadelholz vom Dachüberstand bereits vorbehandelt wird. Schriftlich wurde uns mitgeteilt, dass es mit Remmers Aidol HK 6in1 Lasur vorbehandelt wird. Somit ist bereits eine Grundierung, Lasur, Impregnierung und – ganz wichtig – Bläueschutz gegeben. Da wir ihnen mitgeteilt haben, dass wir unseren Dachüberstand später deckend weiß streichen wollen, waren Sie so nett und haben direkt die weiße Lasur für den Voranstrich genommen. Somit waren alle Bretter vom Dachüberstand bereits in der Farbe Weiß lasiert. Für den Folgeanstrich wurde uns geraten, sich direkt an einen Remmers Fachvertreter zu wenden. Davon gibt es einige, auch direkt in Werder. Diesen haben wir letztlich auch angerufen, nachdem wir uns zuvor viele verschiedene Meinungen eingeholt haben und jeder etwas anderes gesagt hatte. Die Meinungen reichten von „Einmal mit lösungsmittelbasierten Decklack streichen reicht völlig.„, bis „Bloß keine Lösungsmittel-basierte Farbe nehmen!“ bis hin zu „Auf jeden Fall vorher schleifen, dann nochmal grundieren und dann streichen„.
Wir hatten gehofft es mit nur einem Arbeitseinsatz abwickeln zu können, da wir nicht mehrmals die Strecke zum Haus bewältigen wollten, aber am Ende will man es schließlich richtig machen. Nach einem Anruf beim Remmers Kundenservice, welcher uns den lösungsmittelbasierten Remmers Ventilack empfahl, hat uns letzten Endes  der Fachvertreter aus Werder  überzeugt.

  1. Holz anschleifen
  2. Isoliergrund auftragen
  3. Deckfarbe streichen

Und genau so haben wir es auch getan.

1. Schleifen des Dachüberstandes

Dachüberstand schleifen mit Schleifklotz

Dachüberstand schleifen mit Schleifklotz

Damit der Isoliergrund besser haftet und alte Schmutzpartikel und Unebenheiten beseitigt werden, empfiehlt es sich den Dachüberstand einmal abzuschleifen. Hierzu haben wir uns mehrere Schleifpapier-Bögen mit 180er Körnung im Baumarkt geholt und aus Holzresten zwei Schleifklötze gebaut. Für den Schleifklotz einfach einen Bogen Schleifpapier um ein Stück holz legen und mit einem schmaleren Stück Holz auf der Rückseite festschrauben. Das schmale Stück dient als Griff. Das Schleifpapier haben wir insgesamt 3x ausgewechselt. Nach einer knappen Stunde hatten wir den Dachüberstand einmal komplett geschliffen.

2. Isoliergrund auftragen

Remmers Isoliergrund

Remmers Isoliergrund

Isoliergrund wird aufgetragen, da ansonsten die Gerbstoffe (farbige, ölhaltige Holzinhaltsstoffe) des Nadelholzes durchschlagen und es zu Gelb-Verfärbungen kommt. Der Isoliergrund wird aufgetragen wie normale Farbe. Man sollte gut darauf achten in alle Ecken und Kanten zu kommen. Für die Trocknung sollte man mindestens 12 Stunden einberechnen. Daher macht man den zweiten Anstrich frühestens am Folgetag. Die Pinsel konnten wir anschließend problemlos mit Wasser auswaschen, da der Isoliergrund von Remmers wasserbasiert ist. Bei lösungsmittelbasierten Anstrichen benötigt man Pinselreiniger oder Nitroverdünner zum Reinigen.

3. Deckfarbe streichen

Am nächsten Tag haben wir die weiße Remmers Deckfarbe gestrichen. Die Farbe selbst ist wasserbasiert, daher muss man auch nicht zu sehr auf seine Hände achten, denn es lässt sich leicht wieder abwaschen. Beim Streichen der Farbe muss man darauf achten diese fortlaufend und kontinuierlich aufzutragen, da aufgrund des ebenfalls weißen Isoliergrundes nur schwer erkennbar ist, wo man bereits gestrichen hat. Das Streichen mit der Deckfarbe hat insgesamt 3 Stunden gedauert. Wir haben zwar teilweise zu zweit streichen können, aber die vielen Ecken und das Verschließen der Schraub- und Nagellöcher mit Farbe (nun sieht man kein einzelnes Loch mehr) hat etwas Zeit in Anspruch genommen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir haben einiges an Geld gespart und uns endlich auch am Hausbau beteiligen können. An einem der kommenden Wochenenden werden wir die Farbreste auf der Dachrinne nochmal etwas säubern, dann sollte alles perfekt sein und hoffentlich viele Jahre überstehen.

Für Interessierte haben wir nochmal unsere komplette Einkaufsliste zusammengestellt.

Einkaufsliste zum Streichen des Dachüberstandes

  • Remmers Isoliergrund Weiß  2,5 L ( 46,55 EUR)
  • Remmers Deckfarbe Weiß 2,5 L ( 39,45 EUR)
  • 2x Flächenstreicher Pinsel (17,20 EUR)
  • 1x Flachpinsel (1,80 EUR)
  • 6x Schleifpapier K180 (2,10 EUR)
  • Farbroller-Set (8,60 EUR)
  • Malerhandschuhe (1,75 EUR)

Gesamtkosten: 117,45 EUR

Insgesamt haben wir durch unsere Eigenleistung also rund 800 EUR gespart. Natürlich ist man abends geschafft und der Rücken tut einem etwas weh, doch wir sind sehr stolz, uns am Bau unseres eigenen Hauses beteiligt zu haben.

Richtfestkrone auf dem Dachstuhl

Mit dem Rohbau ging es gut voran und plötzlich ging alles ganz schnell. Noch einige Tage vor der Kundgebung fragten wir nervös unsere Bauleiterin, wann denn das Richtfest sein wird. Aber sie konnte uns noch keinen verbindlichen Termin nennen. Als dann am vorletzten Donnerstag unser zukünftige Nachbar uns ein Foto schickte mit unserem Dachstuhl vor dem Haus, waren wir dann doch sehr verwundert. Der Dachstuhl wurde ja schon bis zu unserem Haus geliefert! Und wann ist nun Richtfest?!

Nur eine Woche Zeit bis zum Richtfest

Am Freitag kam dann die Email unserer Bauleitung – In einer Woche ist Richtfest! Das bedeutet wir haben nur wenige Tage Zeit alles zu organisieren. Wir standen erst einmal Kopf. Wie machen wir das mit dem Essen? Wo können unsere Gäste sitzen? Und wer sind überhaupt unsere Gäste? Fragen über Fragen, doch das wichtigste ist erstmal, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich eine Liste zu machen. Doch vorher prüften wir noch einmal genau die Email mit dem Richtfesttermin: Die Richtkrone wird von unserer Baufirma als Geschenk mitgebracht. Das ist eine tolle Sache, denn so haben wir schon einmal einen ToDo-Punkt auf unserer (sich noch im Kopf befindlichen) Liste, den wir streichen können. Das Fest findet 15:30 Uhr statt. Auch eigentlich eine gute Zeit, denn das erhöht die Chancen, dass doch ein paar Leute Zeit haben könnten. Dann gab es noch den Hinweis, 3 Sektgläser, die kaputt gehen dürfen, mitzubringen. Ein Blick in unseren kleinen Küchenschrank verrät: diese Sektgläschen müssen bleiben! Soviel haben wir nicht davon. Also müssen neue, möglichst billige Gläser her. Und überhaupt sollten wir jetzt schnell einen Einkauf tätigen. Gesagt getan.

Unser Einkauf zum Richtfest

Einkaufskorb_Richtfest

Großeinkauf zum Richtfest

Da wir ja wie bereits erwähnt nur eine Woche Zeit hatten, alles zu organisieren, haben wir uns hingesetzt und eine Einkaufsliste angefertigt. Die Einkäufe haben wir gleich am nächsten Tag, Samstag, getätigt. Denn sonst wären wir nicht mehr dazu gekommen. Berlin bietet ja bekanntermaßen eine Fülle an Einkaufsmöglichkeiten, und so war uns auch schnell klar, wo wir relativ preiswert alles einkaufen können. Voller Tatendrang ging es in den Mäc Geiz und andere preiswerte Lädchen, in denen wir schnell fündig wurden. Wir besorgten unter anderem Besteck und Einweggeschirr sowie kleine Snacks und Dekoration. Eine ausführliche Checkliste zum Richtfest haben wir separat zusammengestellt. Im Vorfeld mussten wir uns noch überlegen, wie viele Gäste erscheinen könnten. Wir hatten natürlich noch am selben Tag alle Freunde, Nachbarn und Familienmitglieder befragt und eingeladen. Doch nur ein kleiner Teil konnte uns zusagen. Viel zu kurzfristig war einfach der Termin, so dass bereits viele beruflich oder privat am kommenden Freitag fest eingespannt waren und nicht zum Richtfest kommen konnten. Ein Teil konnte nur unter Vorbehalt zusagen. Also mussten wir grob schätzen, wie viele tatsächlich kommen werden und wieviel demnach eingekauft werden muss.

Getränke, Essen und Sitzmöglichkeiten auf dem Richtfest

Bierbänke_Richtfest

Bierbänke sind praktisch auf dem Richtfest

Eine unserer brennenden Fragen war, wie unsere Gäste sitzen, essen, trinken und zufrieden sein können. Aufgrund des kurzen Planungszeitraums war keine Zeit für ausführliche Angebotsvergleiche von Cateringunternehmen. Also wurde kurzerhand Google befragt. Der erste Treffer war eine nahegelegene Fleischerei in Werder, die warmes und kaltes Essen auf Platten liefert und Biergarnituren anbietet. Das klingt gut. Telefon gezückt und Glück gehabt. Für Freitag gab es noch Kapazitäten! Da die Dame sehr nett klang und das Angebot einen sehr soliden Eindruck machte, haben wir nicht lange überlegt und den Auftrag erteilt. Wir haben unter anderem belegte Brötchen, Kartoffelsalat und Bouletten sowie Obst und Salat bestellt.  Woran man noch so denken muss, ist in unserer Checkliste zum Richtfest nachzulesen. Die Getränke haben wir dann selbst noch vor Ort besorgt, bevor das Richtfest losging. Wir sind noch in das nahegelegene Kaufland gefahren und besorgten Bier, Sekt und alkoholfreie Getränke.

Jetzt wird Richtfest gefeiert

Richtkrone

Die Richtkrone steht schon bereit

Und dann konnte das Fest endlich starten. Das Catering kam pünktlich eine Stunde vor Beginn und wir konnten noch rechtzeitig alles dekorieren und anrichten. Die ersten Gäste waren die Nachbarn von nebenan, es war spannend endlich mal die Anwohner aus unserer Straßen kennenzulernen. Unsere anderen Nachbarn, die mit uns gemeinsam bauen, trafen auch nach und nach ein. Die Zimmerer waren bereits vor Ort und bauten noch den Dachstuhl fertig. Unsere Bauleiterin traf mit der Richtkrone ein und dann ging es richtig los. Wir stiegen hoch oben auf das Gerüst unserer (doch recht hohen!) Stadtvilla, und stießen während der Zimmermann den Richtspruch zum Besten gab, mit Sekt an. Nach dreimaligem Prosten wurden traditionell die Sektgläser ins Haus geworfen und wir sprachen noch ein paar persönliche Worte, sowie ein kleines, spontan entstandenes Gedicht an unsere Gäste.

»Da steht der Rohbau, es ist vollbracht.
Ihr Bauleute habt’s möglich gemacht!
Als Dank an Euch und alle Gäste,
bereiten wir dies‘ kleine Feste!«

Es war ein sehr schöner und bewegender Moment und wir waren so wahnsinnig stolz auf unser Haus und es so weit geschafft zu haben. Jetzt wussten wir, dass sich all der Aufwand, die Mühe, der Stress und die Kosten gelohnt haben. Wir freuen uns auf unser zukünftiges Leben in unserem Häuschen mit unserem großen Garten im grünen Werder. Dieses schöne Fest gab uns Motivation und Energie für die nächsten (sicher sehr anstrengenden) Monate, in denen noch viel zu entscheiden, zu regeln, zu bezahlen, zu ärgern und zu freuen ist.

Dachstuhl_Richtkrone

Der Dachstuhl ist fertig!

Alle Gäste waren sehr zufrieden, und wir hatten recht gut mit den Getränken und dem Essen kalkuliert. Unsere Gäste bestaunten unser Häuschen und  gingen neugierig durch alle Räume. Besonders spannend wurde es noch einmal, als wir mit ein paar Gästen auf das Gerüst kletterten und das Obergeschoss unseres Rohbaus inspizierten. Wir genossen das unglaublich tolle Spätsommerwetter, die Abendsonne und den Blick von unserem Haus auf die grünen Grundstücke der Nachbarn. Die Zimmer in unserem Obergeschoss machen allesamt einen sehr schönen und großen Eindruck. Besonders freuen wir uns auf die Ankleide in unserem Schlafzimmer! Endlich mehr Stauraum für alles!

Noch einmal anstrengend wurde es, als wir mitten im Gewusel unseres Festes mit der Bauleiterin einige Klärungen vornehmen mussten. Es ist so Gang und Gebe das ausgerechnet auf dem Richtfest, warum auch immer, die Fassadenfarbe bestimmt werden muss. Unsere Bauleiterin gab uns die Farbmuster und nun sollten wir entscheiden. Ebenso die Farbe des Sockels und dass wir (zu unserem Schrecken) erst einmal den Sockel beauftragen müssen. Hier kommen also leider noch einige Zusatzkosten auf uns zu. Der Bauschlüssel wurde uns noch mehr oder weniger feierlich übergeben und wir konnte noch einige Fragen loswerden. Es war natürlich gut, mit unserer Bauleiterin persönlich alles einmal besprechen zu können. Doch mitten im Getümmel unseres eigenen Richtfests ist das dennoch eine Herausforderung. Man möchte doch schließlich auch Zeit mit seinen Gästen verbringen und steht auch so schon ziemlich unter (Bau-)Strom.

Das Richtfest ist geschafft – mit tollen Geschenken

Am Abend kamen wir langsam zur Ruhe. Wir ließen das schöne Fest Revue passieren und waren dankbar, so tolle und nette zukünftige Nachbarn zu haben, ein tolles Häuschen im Grünen und schöne Geschenke:

  • Baumarktgutscheine (äußerst praktisch!)
  • Gartenzubehör (Gartenschere, Gartenhandschuhe, Gießkanne, Eimer)
  • Typisches Ausrüstung für Hausbesitzer (Zollstock, Handfeger, Bleistift)
  • Alkoholische Getränke (für jeden Bauherren in stressigen Zeiten ein Muss)
  • Leckere Spezialitäten, wie Gewürze, Aufstriche, Backmischung, Sirup, Öl
  • Obst und Saft aus Werder (macht Lust auf Werder!)

Am nächsten Tag haben wir noch die Reste entsorgt und die Tabletts zur Fleischerei zurückgebracht. Richtfest ist abgehakt, wir sind stolz und glücklich, dürfen kurz innehalten und uns freuen. Jetzt geht es zügig weiter. Die nächsten Termine wurden uns bereits mitgeteilt. Schon am Montag wird das Dach weitergebaut. Die Dachlatten werden montiert und unser Sparrenhalter für die Sat-Schüssel. Dann folgen Dachsteine und in der darauffolgenden Woche schon Fenster und Türen. Wir sind gespannt!

Ist das nicht das Gleiche? Diese Frage hatten wir auch zunächst gestellt, aber nein, es nicht das Gleiche. Bei diesem Thema haben wir es uns auch nicht leicht gemacht, aber letztlich eine Wahl getroffen.

Was ist der Untschied zwischen Dachsteinen und Dachziegeln?

Dachsteine, die auch bei unserem Dach den Standard darstellen, bestehen aus Beton, sind einfacher in der Herstellung und somit auch günstiger. Dachziegel dagegen bestehen aus Ton, unterliegen also einem aufwendigeren Brenn- und Herstellungsprozess und sind demnach auch teurer. Dachziegel aus Ton besitzen zu dem eine Glasur, die mit eingebrannt wird und welche den Ziegel sehr beständig gegenüber Witterung, Moos und UV-Licht macht. Sehr gut zu erkennen sind Dachziegel an ihrer glänzenden, teilweise plastisch wirkenden Oberfläche. Im Umkehrschluss sind Dachsteine demnach eher anfällig gegen Moosbefall, bekommen demnach eher als Dachziegel einen grünen Schimmer. Aufgrund ihrer Schwere sind Dachsteine sehr robust und haben eine lange Lebensdauer.

Wir nehmen Dachsteine

Nach reiflicher Überlegung haben wir uns schließlich für die granitfarbenden Dachsteine entschieden, es also bei der Standardausführung belassen. Das glänzende Aussehen eines Tondachziegels wäre eine schöne Sache gewesen, doch hatte uns der Mehrkostenbetrag von ca. 5.000 EUR abgeschreckt und zum anderen sehen wir unser Dach aufgrund der Tatsache, dass es ein Walmdach ist eh kaum. Wer ein 1,5 geschossiges Haus baut und beispielsweise ein Sattel- oder Pultdach besitzt, bei welchem man deutlich mehr vom Dach sieht, sollte sich überlegen, doch auf Tonziegel zu setzen.

Da wir die Dachsteine der Firma Braas erhalten, bot sich für uns noch die Alternative an, Dachsteine mit einer speziellen Protegonschicht zu nehmen. Dadurch erhalten die Dachsteine noch einmal eine spezielle Schicht und werden beständiger gegenüber UV-Licht und Moosbefall. Aber auch hier war uns der Mehrpreis von 2.000 EUR zu viel.

Unser Tipp: Dachsteine vorher ansehen

Spätestens bei der Bemusterung muss eine Entscheidung fallen. Doch ist es zu diesem Zeitpunkt teilweise zu spät, wenn man im Musterzimmer vor 20-30 Dachsteinen und Dachziegeln von mehreren Firmen steht und sich für einen entscheiden soll. Wir haben uns unsere Favoriten jeweils als Muster zuschicken lassen und somit ein besseres Gefühl zu erhalten wie sich der Dachstein später anfühlt und aussieht.

Dachsteine auf Reserve

Ein Tipp, welchen man öfters liest und welchen auch wir befolgen werden. Einige der Dachsteine oder Dachziegel sollte man sich auf Reserve bestellen um für evtl. spätere Schäden durch Sturm, Hagel oder andere Dinge die passenden Steine für den Austausch dazuhaben.