Die Sache mit dem Schutzrohr für den Gas-Anschluss
Dass es sich lohnt darüber einen eigenen Artikel zu schreiben war nicht absehbar. Aber irgendwie hat uns dieses Schutzrohr für die Gasleitung doch viel Zeit und Mühen gekostet.
Mit viel Mühe zum Gas-Anschluss
Es fing an am Tag unserer Einmessung, als uns unsere Bauleiterin bat uns bei den zuständigen Versorgen für Wasser, Strom und Gas zu informieren, ob sie spezielle Leerrohre bzw. Schutzrohre für den jeweiligen Hausanschluss (Gas, Wasser und Elektrik) vorschreiben. Diese müssen nämlich bei der Errichtung der Bodenplatte entsprechend eingesetzt werden. Zugegeben, das war ein Thema mit dem wir uns so noch nicht befasst hatten, zumal wir auch nicht gedacht hätten, das man als Bauherr die Pflicht hat sich über die vorgeschriebenen Leerrohre zu informieren und diese mitunter sogar besorgen zu müssen. Schnell haben wir in Erfahrung bringen können, dass für Wasser, Abwasser und Strom keine speziellen Leerrohre nötig sind, aber für den Gasanschluss! Hier hat sich wieder Mal der Kontakt zu unseren zukünftigen Nachbarn (ebenfalls Bauherren) bezahlt gemacht, von denen einige schon etwas weiter sind und uns somit weiterhelfen konnten.
Das ganze wäre wohl kein Problem gewesen, hätten wir nur rechtzeitig unseren Gasanschluss beantragt. Dann hätte man automatisch vom zuständigen Versorger ein Merkblatt erhalten, mit Hinweisen, was beim Hausanschluss von Gasleitungen zu beachten ist und welche Vorraussetzungen man beim Bauen mit und ohne Keller oder bei einem Mehrspartenanschluss beachten muss. Nur leider hatten wir diesen bislang nicht beantragt, da die Anmeldung wohl über den Gasinstallateur zu laufen hat, welchen wir noch nicht kannten. Das war leider eine Fehlinformation oder wir haben das falsch aufgeschnappt. Wie auch immer.
Was für ein Schutzrohr für den Gasanschluss?
Und vor allem – brauchen wir das? Bei diesem Leer- bzw. Schutzrohr für Gasleitungen handelt es sich um ein spezielles PVC-Rundbogen-Rohr mit dazugehörigem Aufsatz, das vor allem luft- und wasserdicht ist. Laut dem Gas-Versorger (die NBB in unserem Fall) akzeptieren Sie auch ein gewöhnliches KG-Rohr und so schreiben Sie es auch online auf deren Webseite. Aber will man nicht eher auf Nummer Sicher gehen, wenn es um den Gasanschluss des eigenen Hauses geht? Das Lehrrohr wird beim Gießen der Bodenplatte von der Tiefbaufirma mit in diese eingebracht und später der Gasanschluss hindurch gelegt und im Hausanschlussraum (HAR) angeschlossen. Das ganze haben wir versucht in nebenstehender Abbildung einmal zu verdeutlichen. Das es im Nachhinein schwierig ist so ein Rohr mit einzubauen liegt auf der Hand. Die Alternative wäre gewesen, den Gasanschluss von Außen in die Hauswand einzuführen.
Woher bekommen wir das Gas-Schutzrohr und was machen wir damit?
Das haben wir uns gefragt und diese Frage auch direkt an unseren zukünftigen Nachbarn gestellt. Dieser sagte, dass wir das Gasleitungs-Schutzrohr vom ausführenden Rohrinstallations-Unternehmen, welches den Gasanschluss errichten wird, erhalten. Allerdings nur mit Vorlage des Gasantrags und noch dazu haben die Ihren Sitz in 60 km Entfernung. Mit dem Schutzrohr in der Hand gehe ich dann zum Tiefbau-Unternehmen, welches die Bodenplatte gießt und überreiche es denen, damit Sie es einbauen können. Da am kommenden Dienstag unsere Bodenplatte begonnen werden soll, war nun auch Eile geboten. Der Gas-Versorger hat mir am Telefon bestätigt (bis hierhin waren es ca. 10 Telefonate), dass ich das Rohr nur vom Rohrinstallateur-Unternehmen erhalte und noch dazu mitgeteilt, dass ich zu spät dran bin und Sie meinen Antrag nicht sofort bearbeiten können. Also rief ich beim Rohrinstallateur an, schilderte mein Anliegen und konnte vereinbaren, dass Rohr vorab zu bekommen, auch wenn ich keinen Antrag habe. Heute morgen um 6.30 Uhr ging es also in Richtung Werder das Rohr abholen, anschließend auf die Baustelle bringen und dort dem Tiefbauer hinterlegen.
Was sollte für den Gasanschluss am Haus beachtet werden?
Auch wenn der Gasanschluss trotz guter Vorbereitung zum Ende hin doch eine recht anstrengende Sache war, so haben wir unsere Lehre daraus ziehen können mit wichtigen Schlussfolgerungen die wir gern weitergeben:
- Rechtzeitig bei den Versorgern informieren, welche Bedingungen sie an die Schutzrohre beim Hausanschluss haben.
- Rechtzeitig Anträge bei den Versorgen einholen!
- Nicht auf einzelne Aussagen verlassen, lieber noch einen Zweiten fragen.
- Ruhig bleiben – der Bau fängt gerade erst an! 🙂
Hallo,
aus eurem Beitrag entnehme ich, dass ihr eine Gas-Brennwertheizung habt. In unserer Bauleistungsbeschreibung ist standardmäßig ein Vailliant Gas-Brennwert-Solar-Kompaktgerät der Baureihe auroCOMPACT vorgesehen, mit 3 Solar-Flachkollektoren. Habt ihr ein ähnliches Model? Alternativ wird noch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe angeboten. Bei der Gas-Variante habe ich jedoch die Hoffnung, dass im Sommer die Solar-Wärme ausreicht und man nahezu gasfrei über die Runden kommt, wohingegen die Wärmepumpe das ganze Jahr über Strom benötigt und im Winter bei unter – 5°C sogar rein elektrisch heizt… Wie sind eure Erfahrungen hierzu?
Genau, wir haben Gastherme und 3 Solarkollektoren. Wärmepumpe wollten eben genau aus den Gründen der Strompreise nicht. Außerdem wollten wir keinen „Kasten“ vorm Haus haben und waren skeptisch wegen der Lärmbelästigung. Der Gasverbrauch im Sommer ist deutlich geringer, keine Frage (ca.8-10% vom Winter-Durchschnitt). Ich werde demnächst auch mal ein paar Verbrauchszahlen in einen Artikel packen. Wenn man keinen zu grünen Daumen hat, ist Gas sicherlich die sichere und bessere Variante. Nicht zu vergessen die Mehrkosten bei der Anschaffung. Gas ist nunmal Standard. Aber frage auch mal Leute mit Wärmepumpe nach deren Meinung. Ist auch recht subjektive Meinung.